Kategorie: Editorial

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Schuldbefreiung – Editorial

Schul­den sind eine proble­ma­ti­sche Sache. Es gibt kaum jeman­den, der keine hat. Man mag schul­den­frei sein und ist trotz­dem mit ihnen belas­tet, weil zum Beispiel die Stadt, in der man lebt, verschul­det ist. Im Unter­neh­men, für das man arbei­tet, sind Kredi­te bei Banken eine Selbst­ver­ständ­lich­keit. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen…

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Paradox – Editorial

Vor ihm lag die Fluss­land­schaft. Ein Leben spen­den­der Strom umge­ben von Natur. Einzel­ne Menschen versuch­ten, im Wasser Verun­rei­ni­gun­gen zu besei­ti­gen, die sie entdeck­ten. Er war zuvor zur Quelle gegan­gen und erkann­te, dass der Fluss einer stän­di­gen Vergif­tung ausge­setzt ist. Er rief den Geschäf­ti­gen zu: „Was Ihr tut ist löblich, aber…

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Höchstzinsen für Bares – Editorial

Die Lösung der Blockie­rung ist die Lösung. Das sagte der Volks­­­wir­t­­schafts­­­leh­­re-Profes­­sor Bernd Senf vor 20 Jahren. – – –  „Flie­ßen lassen“ nannte er das funda­men­ta­le Prin­zip des Natür­li­chen und Leben­di­gen. – – –  Die (be)herrschende Ökono­mie formte demzu­fol­ge keinen Wirt­schafts­or­ga­nis­mus, obwohl die Wirt­schaft dem Leben dienen sollte. Das Horten und Zurück‑, bzw. Vorent­hal­ten ist die…

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Frie­den unter Vor­be­halt – Editorial

– – –  Kein Mensch wird auf die Frage: „Willst Du Krieg?“ ernst­haft mit „Ja!“ antwor­ten. Nichts­des­to­trotz herrscht an unzäh­li­gen Orten Krieg. In Europa war die Kriegs­ge­fahr seit dem Zwei­ten Welt­krieg nie größer als derzeit. In Deutsch­land ist die „Herr­sche­rin“ über den Kriegs­ap­pa­rat eine Frau mit 7 Kindern! Sie entsen­det Solda­tin­nen und…

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Aus der Schein­welt in die Sein­welt – Editorial

Physi­ker glau­ben zu wissen, es gäbe kein Perpe­tu­um Mobile. Jenes „hypo­the­ti­sche Gerät, das – einmal in Gang gesetzt – ohne weite­re Ener­gie­zu­fuhr ewig in Bewe­gung bleibt und dabei – je nach zugrun­de­ge­leg­ter Defi­ni­ti­on – mögli­cher­wei­se auch noch Arbeit verrich­tet.“ Das „unmög­li­che Bild“ auf unse­rer Titel­sei­te, die „Penro­­se-Treppe“, inspi­rier­te den niederländischen…

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Zwei Geschichten über Bargeld – Editorial

Die erste Reise ohne meine Eltern führte mich 1972 im Alter von 15 Jahren nach Frank­reich. Zusam­men mit eini­gen Freun­den ging es auf aben­teu­er­li­che Fahrt über fast 1.000 Kilo­me­ter mit dem Mofa. Diese Zwei­rä­der hatten eine Höchst­ge­schwin­dig­keit von 25 km/h. Auf der Hinfahrt über­quer­ten wir die Alpen und an manchen…

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Ein ande­res Zukunfts­bild des Wirt­schaf­tens – Editorial

Ein ande­res Zukunfts­bild des Wirt­schaf­tens — Es ist genau 10 Jahre her. Anfang 2006 durfte ich Sie das erste Mal mit meinem Edito­ri­al begrü­ßen und das aktu­el­le Heft der HUMANEN WIRTSCHAFT einlei­ten. In der dama­li­gen Ausga­be befand sich auch ein klei­ner Hinweis auf ein selt­sa­mes Finanz­pro­dukt, mit dessen Hilfe in den…

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Die Kraft der Stille – Editorial

Jeden Mitt­woch, mitt­ler­wei­le auch an weite­ren Tagen, tref­fen sich tatkräf­ti­ge Leute mit dem Willen, einen neuen Lern­ort zu gestal­ten. Bei den Zusam­men­künf­ten entwi­ckeln die Mitwir­ken­den »Ritua­le«. Derart vermeint­li­che Klei­nig­kei­ten, wie eine Minute der Stille am Anfang oder mitten in hekti­scher werden­den Diskus­sio­nen. Oder eine »Befind­lich­keits­run­de«, in der zu Beginn jeder…

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Ein Klima für Gerechtigkeit – Editorial

Ist es vernünf­tig, im Hand­um­dre­hen mit einem leich­ten Coup viel Geld zu verdie­nen? Umge­kehrt gefragt: Ist es töricht, wenig Geld mit viel Arbeit zu verdie­nen? In einem Wirt­schafts­sys­tem, in dem eine über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit einig zu sein scheint, sieht man sich genö­tigt, beide Fragen mit einem klaren „Ja!“ zu beant­wor­ten. Die…

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Jenseits von Knappheit – Editorial

Cumu­lus ist Latein und heißt „Haufen“. Das Deut­sche „kumu­lie­ren“ kommt ebenso da her, wie „Akku­mu­la­ti­on“. Auf Grie­chisch ist „soros“ der Haufen. Wenn­gleich sich bei Star­in­ves­tor George Soros eini­ges anhäuft, so hat er persön­lich nichts mit der Herkunft dieses Begriffs zu tun. Ein Haufen – oder besser „ein paar Säcke“ –…

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Flucht vor der Verantwortung – Editorial

Was sich im Mittel­meer zwischen Afrika und Europa abspielt, ist eine mensch­li­che Tragö­die und gleich­zei­tig eine Tragö­die der Mensch­lich­keit.  Brau­chen wir Kata­stro­phen, um uns der Tatsa­che bewusst zu werden, dass der Planet Erde eine ausba­lan­cier­te Soli­dar­ge­mein­schaft der Gesamt­heit von Orga­nis­men ist? Wie engstir­nig ist der Glaube, man könne ein isoliertes…

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Wahre Verlogenheit – Editorial

Wahre Verlo­gen­heit Wurde der Anschlag von linken Extre­mis­ten durch­ge­führt? War es eine Provo­ka­ti­on der extre­men Rech­ten oder ein sinn­lo­ser Terror­akt radi­ka­ler Isla­mis­ten? Insze­nier­ten es einfluss­rei­che Stel­len in Poli­tik und Wirt­schaft, um ihre Macht zu festi­gen und Erobe­rungs­feld­zü­ge zu recht­fer­ti­gen? Soll ein Poli­zei­staat aufge­baut werden, der unter dem Deck­man­tel der Terrorismusbekämpfung…

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Abenteuer der Veränderung – Europa im Jahr 2215 – Editorial

Europa im Jahr 2215: Wo verlau­fen seine Länder­gren­zen? Gibt es über­haupt noch Gren­zen? Welche Poli­tik herrscht? Wie gestal­tet sich das Sozi­al­we­sen und wie wird unsere Nach­welt wirt­schaf­ten? Wird es noch Kriege geben? Gibt es über­haupt noch Menschen? Niemand kann all das auch nur annä­hernd vorher­se­hen. Klar scheint nach heuti­ger Erkennt­nis, dass…

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TTIP und TiSA – Boulevard Potemkin – Editorial

Klein­stadt pflas­tert Zebra­strei­fen mit Carra­ra-Marmor! Sport­hal­len, Bäder und öffent­li­che Einrich­tun­gen auf Groß­stadt­ni­veau! Unvor­stell­bar? Ich hatte das Glück in einer solchen Gemein­de aufwach­sen und zur Schule gehen zu dürfen. Das schwä­bi­sche Sindel­fin­gen in den 1970ern. Dort ist das welt­weit größte Werk der Daim­ler AG ange­sie­delt. Umge­rech­net 140 Millio­nen Euro betru­gen 1972…

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Nicht fassbarer Überfluss – Editorial

oder: warum viel nie genug ist. Seit Wochen beob­ach­te ich die Rotbu­che neben unse­rer Terras­se. Sie trägt dieses Jahr zahl­lo­se Früch­te. Es müssen einige Tausend der drei­kan­ti­gen Nüsse sein, noch einge­packt in eine hölzer­ne, durch weiche Stacheln leicht piksen­de Hülle. Jede einzel­ne Buch­ecker hat das Poten­ti­al, zu einem pracht­vol­len bis zu…

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Wären Sie gerne reich, wenn Sie tot sind? – Editorial

Der welt­wei­te Wirt­schafts­leis­tungs­mo­tor läuft heiß und heißer. Das Ziel lautet Wohl­stand. Dafür scheint „Reich­tum“ unent­behr­lich zu sein. Diesem Ziel brin­gen wir Opfer.
Die Umwelt zum Beispiel. Oder die persön­li­che Gesund­heit. Wir bren­nen uns aus, denn das Bestre­ben steht über allem: Wohl­stand. Reich­sein. Dabei sind wir längst so reich wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.
Gleich­zei­tig müssen wir uns aber mit zuneh­men­den Armuts­pro­ble­men befas­sen. Mauern mit Stachel­draht umge­ben die Paläs­te der Milli­ar­dä­re. In gepan­zer­ten Fahr­zeu­gen werden ihre Kinder, in Städ­ten wie São
Paulo, vorbei an den Blech­hüt­ten der Slums zur Schule gefah­ren. Auch in den wirt­schaft­lich leis­tungs­fä­higs­ten Ländern der Erde pral­len unbe­greif­li­che Gegen­sät­ze aufeinander.
Dabei erkennt man immer das iden­ti­sche Muster: prot­zi­ger Luxus und bekla­gens­wer­te Bedürf­tig­keit zur selben Zeit am glei­chen Ort. Reich­tum ist auf tragi­sche Weise ungleich verteilt. Warum ist das so?
Raymond Firth schrieb 1959 in seinen Studi­en zur Ökono­mie der neusee­län­di­schen Maori: „In den Wäldern von Neusee­land wie in den Savan­nen im Sudan, über­all ist eines Reali­tät: Fami­li­en, die Hunger erlei­den müssen
oder denen es an Lebens­not­wen­di­gem fehlt, sind in einem Dorf unmög­lich, in dem es Fami­li­en gibt, die üppig versorgt sind.“ Da drängt sich die Frage auf: Mit welchem Recht bezeich­nen wir Natur­völ­ker als „primi­tiv“?
„Reich­tum und Armut gehö­ren nicht in einen geord­ne­ten Staat“ erkann­te der 1930 verstor­be­ne Refor­mer Silvio Gesell im Laufe von Studi­en, die in sein Haupt­werk „Die Natür­li­che Wirt­schafts­ord­nung“ mündeten.
Der Fran­zo­se Thomas Piket­ty ist 42 Jahre alt und gegen­wär­tig Wirt­schafts­pro­fes­sor an der „Paris School of Econo­mics“. Dieser Tage ist die engli­sche Über­set­zung seines Buches „Capi­tal in the 21st centu­ry“ (Kapi­tal im 21.
Jahr­hun­dert) erschie­nen. Der Wirt­schafts­no­bel­preis­trä­ger Paul Krug­man aus den USA bezeich­net das Werk als eines, das die Art wie wir über Gesell­schaft und Wirt­schaft denken, grund­le­gend verän­dern werde.
Piket­ty unter­such­te die Wirt­schafts­wachs­tums­pro­zes­se über einen langen Zeit­raum und glich die Ergeb­nis­se mit der Entwick­lung der Vertei­lung der Geld­ver­mö­gen ab. Dabei stell­te er fest, dass die Geld­ver­mö­gen stets schneller
wuch­sen, als die Wirt­schafts­leis­tung. Bis zum Vorabend des 1. Welt­kriegs war demnach das Kapi­tal in Europa auf das 6- bis 7‑fache der gesam­ten Wirt­schafts­leis­tung eines Jahres ange­wach­sen. Eine Situa­ti­on, die mit der heutigen
vergleich­bar ist. Die wissen­schaft­li­che Erkennt­nis, die sich daraus ablei­tet, lautet: Wach­sen­de Geld­ver­mö­gen gehen grund­sätz­lich einher mit zuneh­men­der Ungleich­ver­tei­lung. Die Autoren der HUMANEN WIRTSCHAFT, allen voran Helmut
Creutz und der in der vorlie­gen­den Ausga­be schrei­ben­de Günther Moewes, bestä­ti­gen in mitt­ler­wei­le Jahr­zehn­te anhal­ten­der Arbeit Piket­tys jetzi­ge Forschungs­er­geb­nis­se. Der zu erwar­ten­de Erfolg des Wirtschaftswissenschaftlers
aus Paris wäre auch einer der akri­bisch im Hinter­grund forschen­den „freien Geis­ter“, die sich – teil­wei­se ein Leben lang – für die grund­le­gen­de Erneue­rung des Geld­sys­tems und des Boden­rechts einset­zen. Schließ­lich kamen
sie zu glei­chen Ergeb­nis­sen, nur ohne die Unter­stüt­zung eines Wissen­schafts­be­triebs. Thomas Piket­ty scheint der rich­ti­ge Mann zum passen­den Zeit­punkt zu sein. Das „Handels­blatt“ traut ihm
zu, er werde „Epoche machen“ und der engli­sche „Guar­di­an“ meint, er versen­ke „rigo­ros alles, was Kapi­ta­lis­ten über die Ethik des Geld­ma­chens denken“. Er kann es demnach schaf­fen, auf höchs­ter Ebene Bewe­gung in die
vermut­lich zentrals­te Aufga­be der Neuzeit zu brin­gen: die Erfor­schung des Geld­sys­tems und dessen Folgen. Können wir eine Kata­stro­phe, wie sie sich vor 100 Jahren schon einmal anbahn­te noch abwenden?
Wenn die Raten des Geld­ver­mö­gens­wachs­tums dauer­haft über jenen des Wirt­schafts­wachs­tums liegen „neigt die Vergan­gen­heit dazu, die Zukunft zu verschlin­gen“, konsta­tiert Piket­ty. Das Schick­sal unse­rer Gesellschaft
ist geprägt von der Domi­nanz ererb­ten Geld­ver­mö­gens. Wer tot ist, den hat die Vergäng­lich­keit des Lebens einge­holt. Die Ansprü­che der Geld­ver­mö­gen von Toten wach­sen gene­ra­tio­nen­über­grei­fend weiter. Thomas Piketty
empfiehlt eine welt­weit orga­ni­sier­te Vermö­gens­steu­er gegen die Reich­tums­kon­zen­tra­ti­on. Das dürfte ein hinrei­chen­des Instru­ment für den erfor­der­li­chen schnel­len Eingriff darstel­len. Löst man damit das ursäch­li­che Problem
auf Dauer? Wenn Geld­ver­mö­gen (Kapi­tal) sich infol­ge Zins und Zinses­zins von selbst vermeh­ren und wach­sen­de Ansprü­che an zukünf­ti­ge Leis­tun­gen von Menschen stel­len, dann kann das Abschöp­fen infol­ge leis­tungs­lo­ser Einkommen
entstan­de­nen Kapi­tals nur der erste Schritt sein. Warum soll­ten wir dabei stehen blei­ben und nur versu­chen, die Ergeb­nis­se eines unge­rech­ten und fehler­haf­ten Systems wieder zu vertei­len, anstatt nicht direkt derlei Erträge
durch System­än­de­run­gen zu verhin­dern? Viele freie Geis­ter und Verfech­ter einer huma­nen Wirt­schaft befas­sen sich mit den Ursa­chen der Ungleich­ver­tei­lung. Sie erar­bei­ten dabei auch Lösungsvorschläge.
Alles deutet darauf hin, dass die Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten nach­zie­hen können.

Herz­lich grüßt Ihr Andre­as Bangemann

„Kein Recht im Unrecht – kein gutes Leben im schlechten“ – Andreas Bangemann 0

„Kein Recht im Unrecht – kein gutes Leben im schlechten“ – Andreas Bangemann

Durch unser Geld­sys­tem und das darauf aufbau­en­de Boden­recht werden allen Menschen dieser Erde Tag für Tag immer größer werden­de Teile ihrer eige­nen Leis­tung wegge­nom­men. Auch im Hinblick auf Paten­te und das Urhe­ber­recht gibt es zu hinter­fra­gen­de Entwick­lun­gen, die Räume für Privi­le­gi­en schaf­fen, von denen nur sehr wenige profi­tie­ren. Das geschieht für viele unbe­merkt, denn es werden dazu in den seltens­ten Fällen direk­te Rech­nun­gen ausge­stellt. Die in unse­rem Recht und dem genutz­ten Geld­sys­tem veran­ker­ten Mecha­nis­men sorgen für die Bedie­nung dieser Privi­le­gi­en über die Preise und Steuern,
die jeder von uns für den Lebens­un­ter­halt bezahlt.

Allegorische Darstellung der Lust am Stadttheater, Gießen. 0

Lust auf neues Geld – Andreas Bangemann

Das ist doch einmal etwas ande­res. Statt sich mit den immer wirrer werden­den Gescheh­nis­sen um Poli­tik und Finanz­markt herum­zu­är­gern, frönen wir der Lust! Doch was ist wohl mit „neuem Geld“ gemeint? Mit dem Geld, das wir zu kennen glaub­ten, scheint ja etwas Grund­le­gen­des im Argen zu liegen. Wir erle­ben, wie es sich erkenn­bar in unvor­stell­ba­ren Mengen bei eini­gen weni­gen sammelt und es bei den aller­meis­ten hinten und vorne fehlt, bei manchen gar über­haupt nicht mehr ankommt. Immer klarer wird dabei: Es handelt sich nicht um einen Prozess, der maßgeb­lich durch mehr oder weni­ger Leis­tung beein­flusst wird, sondern das im Besitz haben von Geld genügt, um zu Reich­tum zu kommen. Immer klarer wird auch, dass wir mit diesem Geld einer leid­vol­len Kata­stro­phe entge­gen gehen. Von einem solchen Geld haben wir und immer mehr Menschen auf der ganzen Welt die Nase voll. Dieses Geld entzweit, macht einsam und zerstört nach und nach alles, was uns lieb und „teuer“ ist. Wir wissen, was wir nicht mehr wollen.

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Editorial: Dschungelcamp im Schilderwald – Andreas Bangemann

Das Fern­seh­for­mat, das sich keiner anschaut, von dem aber viele reden, ist dieses Mal der Einstieg, der mich einmal mehr zu jenem Thema führt, das im
Grunde wie kein ande­res unsere Zukunft bedeu­tet: die Wirt­schafts- und Finanz­kri­se, die längst zur System­kri­se des Kapi­ta­lis­mus gewor­den ist. Sie wird uns nicht mehr loslas­sen. Das wäre ja auch noch schö­ner, für die Zeit­schrift, die den Weg zu einer huma­nen Wirt­schaft als Ziel hat! Wir lassen in dieser Sache nicht mehr nach.

Unwort des Jahres 2011: „Schuldenbremse“ – Andreas Bangemann 1

Unwort des Jahres 2011: „Schuldenbremse“ – Andreas Bangemann

Seit gefühl­ten 100 Jahren erklä­ren uns alle Exper­ten, wie schlecht stän­dig wach­sen­de Staats­schul­den für uns und vor allem „die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen“ sind. Als 1979 Franz Josef Strauß in einer legen­dä­ren Bundes­tags­sit­zung den Abge­ord­ne­ten die aus heuti­ger Sicht gera­de­zu lächer­li­che Staats­ver­schul­dung von 33 Milli­ar­den D‑Mark in seiner unnach­ahm­li­chen Rheto­rik zum höchs­ten Berg Deutsch­lands auftürm­te, wenn man ihn in 1.000-Mark-Scheinen über­ein­an­der legen würde (3.500 Meter), war ich gerade mal 22 Jahre alt und wohl jene Gene­ra­ti­on, die er gemeint haben könnte, wenn er von einer zukünf­ti­gen sprach. Die Summe der dama­li­gen Staats­schul­den würden wir heute an einem Sonn­tag im Klin­gel­beu­tel in den Kirchen einsammeln.

Eisschirmchen, © Martin Bangemann, Kontakt über http://bestmoose.de 0

Editorial: Von Schirmchen und Paketen – Andreas Bangemann

Mit dem Euro­päi­schen Stabi­li­täts­me­cha­nis­mus (ESM), der zunächst mit rund 700 Milli­ar­den Euro ausge­stat­tet wurde, soll die Schul­den­kri­se in Europa beherrscht und den Finanz­märk­ten die Kraft poli­ti­scher Hand­lungs­fä­hig­keit gezeigt werden. Direkt kommen auf jeden Einwoh­ner in Deutsch­land rund 1.500 € Belas­tung zu. Ein grie­chi­scher Einwoh­ner hält mit rund 1.100 € zusätz­lich zu bedie­nen­der Staats­schul­den jenen Rettungs­schirm, der angeb­lich für ihn aufge­spannt wurde.

Editorial: Der Klabautermann führt das Narrenschiff – Andreas Bangemann 0

Editorial: Der Klabautermann führt das Narrenschiff – Andreas Bangemann

Inner­halb weni­ger Tage, ja manch­mal nur Stun­den, kann sich derzeit so Manches in sein komplet­tes Gegen­teil verwan­deln. Aus Atom­kraft­werks-Befür­wor­tern werden ‑Abschal­ter. Aus Konser­va­ti­ven werden Linke. Die Chart­kur­ven der Börsen glei­chen Achter­bah­nen. Super­rei­che werden zu Kämp­fern für mehr Steu­ern von Superreichen.

Editorial: Schütze die Flamme – Andreas Bangemann 0

Editorial: Schütze die Flamme – Andreas Bangemann

Es wäre vermes­sen, wenn ich versu­chen wollte, der Gedan­ken- und Gefühls­welt von Joseph Beuys gerecht zu werden. In seiner letz­ten großen Rede im Januar 1986, anläss­lich einer Preis­ver­lei­hung wieder­hol­te er mehr­mals den Satz „Schüt­ze die Flamme“. Wärme, mensch­li­che Wärme, muss ihm sehr wich­tig gewe­sen sein. Genau wie sein Gesell­schafts­mo­dell der „Sozia­len Plastik“.

Ein Herz aus Stein 1

Editorial: „Trägst du ein Herz von Fleisch, erhärte es zu Stein“ – Andreas Bangemann

„Trägst du ein Herz von Fleisch, erhär­te es zu Stein
und wund’re dich nicht, wenn es nicht gleich gelingt.
Sei einmal hart vor einer großen Not,
bald siehst du zu, wenn wer ins Wasser springt.
Das garan­tiert die Krone des Gewinns:
Zins und Zinseszins.“
** Ute Lemper in dem „Lied des Lotte­rie­agen­ten“, geschrie­ben von Kurt Weill.

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Editorial: Keine Freiheit ohne soziale Gerechtigkeit – Andreas Bangemann

Wenn dieser Tage von den Ereig­nis­sen in Ägyp­ten und den arabi­schen Ländern die Rede ist, dann steht in erster Linie immer das Stre­ben der Bevöl­ke­rung nach Frei­heit und Demo­kra­tie im Lichte der Bericht­erstat­tun­gen. In Neben­sät­zen und Rand­be­mer­kun­gen wird die schrei­en­de Unge­rech­tig­keit erwähnt, unter der die Menschen zu leiden und zu leben haben.

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Die Befreiung vom Zins (Editorial) – Andreas Bangemann

Zins und Zinses­zins sind die unbe­herrsch­ba­ren Kräfte im Motor unse­res Wirtschaftsdampfers.
Kräfte, die uns in den Unter­gang trei­ben können.
Es wäre in jeder Hinsicht eine Befrei­ung, wenn wir den Zins und seine zerstörerische
Macht über­win­den würden. Im Zins verste­cken sich durch­aus sinnvolle
Kosten­fak­to­ren, die als ein Preis für Dienst­leis­tun­gen, bzw. Risi­ken bezahlt werden
soll­ten. Doch das ist weni­ger als die halbe Wahrheit.