Wachstum, Wachstum.…über alles! – Helmut Creutz
Bei dem Begriff „Wachstum“ hat man früher an die Vorgänge in der Natur gedacht. Heute steht er in aller Welt für jene Ausweitungen im wirtschaftlichen Bereich, die mit jenen in der Natur nichts mehr zu tun haben und sie sogar zunehmend gefährden. Die fast täglichen Katastrophen-Meldungen aus aller Welt sind ein Beweis dafür!
Die ökonomische Logik des Wirtschaftswachstums – Thomas Seltmann
Der Deutsche Bundestag hat eine Enquete-Kommission „Wirtschaftswachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ eingesetzt. Neben einem neuen Wohlstandsindikator als Alternative zum klassischen Bruttoinlandsprodukt soll die Kommission auch grundlegende Fragen von Notwendigkeit und Nachhaltigkeit wirtschaftlichen Wachstums erörtern. Thomas Seltmann hat zur inhaltlichen Begleitung und Beratung der Kommission eine „Wissenschaftliche Arbeitsgruppe nachhaltiges Geldsystem“ gegründet und kommentiert in diesem Beitrag die Ausgangsfrage. Die Arbeitsgruppe ist offen für inhaltliche Beiträge und für eine kompetente und kontinuierliche Arbeit noch auf Unterstützung auch finanzieller Art angewiesen!
Europa in der Schuldenfalle – Kommentar von Wilhelm Schmülling
Alle Welt spricht von Griechenland, oft in überheblichem Ton. Wie konnte der griechische Staat mehr Angestellte einstellen als er braucht und sie zum Teil mit 18 Monatsgehältern pro Jahr entlohnen? Wie konnte es die Finanzbehörde zulassen, dass sich die Griechen trickreich vor den Steuern drücken? Auch die Arbeitsmoral der Griechen war nicht nach preußischen Vorstellungen. Das sind nur einige Beispiele von nicht hilfreichen Zustandsbeschreibungen, die unterstellen, Griechenland habe selbst schuld und Deutschland sei ein Vorbild. Ist das berechtigt?
„Ich habe wohl ein Weltverbesserungs-Gen“ – Pat Christ
Kunst kann, sie darf sogar weltabgewandt sein. Ein Refugium für Träume. Eine seelische Wellnessoase. Wobei Kunst auch immer anders verstanden wurde und wird: Politisch, provokativ – ein Medium, das mit die Emotionen berührenden Mitteln auf Missstände hinweist. Der Songwriter, Publizist und Musikproduzent Georg „Cosmic“ Nägle gehört zu jener Sorte politischer und kritischer Künstler, die eher in die als aus der Welt flüchten möchten. Darum gründete er 2008 auch das Projekt www.liebeangelamerkel.de.
Befreiung der Kultur von der wirtschaftlichen Macht – Werner Onken
Neben dem Geldwesen und dem Bodenrecht als den tieferen Ursachen der sozialen Ungleichheit in kapitalistischen Marktwirtschaften, die auch die Entfaltung der Kultur erschweren, kritisierte Gesell auch wie viele Künstler des 19. Jahrhunderts die Banken und Börsen.
Vom Wissen zum Handeln oder wie Veränderung möglich wird – Susanne Wiegel
Die Zeichen der Zeit stehen auf Veränderung. Finanz- und Wirtschaftskrise wie auch die Zerstörung ökologischer Systeme, das sich verändernde Klima und Katastrophen machen deutlich, dass es auf Dauer nicht genauso weitergehen kann wie bisher. Trotz allem wurde bisher weiter auf die vertraute Methode der Wachstumsförderung gesetzt, wohl weil wir seit Jahrzehnten und länger in diesem Denken verhaftet sind und zudem unser Geld- und Wirtschaftssystem ganz darauf abgestellt ist. In Politik, Ökonomie und Verwaltung wird alles getan, um immer wieder zum alten Zustand zurückzukehren. Die Fixierung auf das Gewohnte und wohl auch das Streben nach Machterhalt und die Angst vor Veränderung scheinen allgemein groß zu sein.
Wirtschaften mit gedrosselten Wachstumsmotoren – Eva-Maria Hubert
Wirtschaftliches Wachstum prägt unsere Conditio Humana ganz entscheidend. Das wird auch zukünftig so bleiben, aber in einem gewandelten Sinne: nicht mehr nur Wohlstand schaffend, sondern zunehmend auch Wohlstand vernichtend. Dabei sind die Probleme fortgesetzten quantitativen Wachstums und die Notwendigkeit seiner Drosselung lange bekannt. Sie fanden Eingang in den ökonomischen Diskurs unter Begriffen wie qualitatives Wachstum und nachhaltige Entwicklung, als Décroissance, Degrowth oder Postwachstumsökonomie. So wichtig und verdienstvoll die einzelnen Beiträge jeweils auch sind, häufig mangelt es an einer gesamtgesellschaftlichen Zukunftsvision, welche die Wachstumsproblematik aufgreift und geeignet ist, Ängste, die in der Bevölkerung herrschen und die mit der Vorstellung einer „Verzichtsökonomie“ sowie den unvermeidlichen sozialen Anpassungskosten verbunden sind, aufzufangen. Joseph Beuys stand den Befindlichkeiten der Bevölkerung nahe genug, um sie aufzunehmen, er war
kreativ genug, um ein weitreichendes Zukunftsmodell entwickeln zu können und er war unabhängig genug, um seine Vision auch nachdrücklich und mit allen Mitteln, die ihm als Bürger und Künstler zur Verfügung standen, vorzutragen.
Wo Kapitalismus unter die Haut geht – Pat Christ
Erpressung, Vorteilsnahme, Betrug, Nötigung, Steuerhinterziehung und Verstoß gegen das Transplantationsgesetz, so lauteten die Vorwürfe gegen den Essener Chefarzt Professor Dr. Christoph Broelsch. Im Mai 2007 wurde erstmals ruchbar, dass der renommierte Mediziner seine Warteliste für Organtransplantationen wohl manipuliert hatte. Bis zu 10.000 Euro sollen Patienten gezahlt haben, um von ihm ein neues Organ eingepflanzt zu bekommen. Im vergangenen Jahr wurde Broelsch zu drei Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
HUMANE WIRTSCHAFT auf der Umweltmesse Lüneburg
Die HUMANE WIRTSCHAFT ist wieder einmal unterwegs. Am 3. und 4. September 2011 veranstaltet der Verein TUN e.V. – Technik – Umwelt – Natur die 17. Lüneburger Umweltmesse. Wir freuen uns darauf, wieder viele Leser aus dem norddeutschen Raum an unserem Infostand begrüßen zu dürfen. Infos zur Messe sind…
“Schluss mit der Verhätschelung der Superreichen”
Erwarten würde man derlei Sätze in der Presse von Politikern des linken Lagers. Doch das ist die Überschrift eines Beitrages des Multi-Milliardärs Warren Buffet in der New York Times vom 15.8.2011! In dem Text schildert der Superreiche einige interessante Details, wie zum Beispiel die Tatsache, dass er letztes Jahr knapp…
Erste Konservative schütten das Kind mit dem Bade aus
Anders lassen sich die lauter werdenden Äußerungen von als konservativ bekannten Medien und Politikern kaum interpretieren. Die Ereignisse in England haben eine schockierende Brutalität und kommen hierzulande offenbar so manchem schon viel zu nahe. Griechenland wähnte man da weiter weg und deren Probleme sah man als eher hausgemacht an. Doch…
“Die oberen Plätze zählen…
…denn nur oben geht es noch weiter nach oben. Unten fallen immer mehr heraus aus der ökonomischen Gleichung „Mehr Markt=Mehr Konkurrenz= Mehr Wohlstand““ Bis hierher ist das ein Zitat aus diesem ausgezeichneten Dokumentar-Film, der bei Arte lief und von der US-Künstlerin Tina Barney berichtet. Das besondere an Tina Barney und…
US-Bank führt „Umlaufsicherung“ auf Giroguthaben ein
Wie die Financial Times Deutschland (FTD) schreibt, führt einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) zufolge die US Bank „Bank of New York Mellon“(BNY) Gebühren für Guthaben auf den bei ihr geführten Girokonten ein. Offenbar haben die Kunden der Bank 160 Milliarden US-Dollar auf Girokonten der Bank „geparkt“, wodurch der Bank…
Zinslose Kredite sind der „Sozialismus der Reichen“
Zinslose Kredite wünschen sich manche hochverschuldeten Unternehmer und Privatleute. Doch im richtigen Leben gibt es das nur für Einrichtungen, die „zu groß zum Scheitern“ („too big to fail“) sind. Laut dem im Juli 2011 veröffentlichten Bericht zu den Krediten, die anlässlich der Wirtschaftskrise ab 2007 durch die FED (US-amerikanische Notenbank…
Spekulation mit Nahrungsmitteln
Die Organisation „WEED“ hat einen sehr informativen Film zur Spekulation mit Nahrungsmitteln auf Youtube gestellt. Darin wird deutlich, dass sich die Nahrungsmittelpreise in zunehmendem Maße nicht mehr durch Angebot und Nachfrage der realen Güter bilden, sondern durch die Spekulation mit Kapitalmarktpapieren, deren „Erschaffung“ einzig der Bereicherung der beteiligten Händler und Spekulanten dient. Diesbezüglich auch sehr…
Wer braucht schon Souveränität?
Vielleicht versehentlich kam es zur Veröffentlichung des Vertrages, der laut Meinung einiger Kritiker auch den Abschied aus der Souveränität der Staaten und eine Entmündigung der Bürger Europas darstellt. Auf dieser Webseite gibt es neben einigen Kommentaren zu einzelnen Punkten des Vertrages auch einen Link zum Originaldokument. Zwar sagte schon mein Urgroßvater…
Digitale Bargeld-Anarchisten
Digitale Bargeld-Anarchisten Andreas Bangemann Ein digitales Währungsprojekt heizt Diskussionen im Internet an: Bitcoin. Der Name ist Programm. Das Zahlungsmittel, “die Münze” (engl.: Coin), besteht aus Computerbits, digitalem Code. Dabei gibt ist bei dieser digitalen Version von Geld, im Gegensatz zu einer Münze, nichts was sich greifen ließe. Genau genommen gibt…
Schuldgeld und Geldschulden (Teil 2 von 2) – Friedrich Müller-Reißmann
Wie kommt eigentlich das Geld in die Welt? Wer „schöpft“ das Geld und bestimmt, wie viel Geld im Umlauf ist? Fragen, die sollte man meinen leicht und eindeutig zu beantworten sind. Doch an ihnen scheiden sich schon seit vielen Jahren die Geister, die verstehen wollen, wie „das mit dem Geld eigentlich funktioniert“. Zwei Fraktionen stehen sich in einer Art Glaubenskrieg unversöhnlich, in wechselseitigem Unverständnis, wissenschaftstheoretisch
ausgedrückt: „paradigmatisch“ gegenüber.
Die jungen Wilden – Global Change Now e.V. – Andreas Bangemann
Mit dem „Global-Change-Now e.V“ (GCN) gesellt sich eine weitere Organisation zu jenen, die sich für eine Geld- und Bodenreform einsetzen. Dabei beschreiten die vornehmlich jungen Menschen bei „GCN“ auch ganz neue
Wege hinsichtlich organisatorischer Strukturen und ihres eigenen Selbstverständnisses. „Global-Change-Now ist ein Aktivistenverband“, sagt Tom Aslan, einer der Impulsgeber des neuen Vereins.
Gesellschaf(f)tkunst – Wuppertaler Projekt für 2012
Am Stadtrand von Wuppertal, inmitten einer herrlichen Natur, entsteht ein umfangreiches Projekt, mit dem über den Weg der Kunst gezeigt werden soll, in welchem Maße das menschliche Leben von den Systemen geprägt wird, in denen wir leben. „Natürlich“ geht es dabei auch um Fragen der Wirtschaft.
Wie Spekulanten die Preise treiben – Marco Meng
Der Globus ist von Geld überflutet: während sich in den letzten 30 Jahren weltweit die Menge von Gütern und Dienstleistungen nur vervierfachte, hat sich die Dollarmenge vervierzigfacht. Die Finanzmärkte sind noch immer um ein Vielfaches größer als die Realwirtschaft. Allein die USA haben seit den Terroranschlägen im September 2001 die Geldmenge um knapp 40 Prozent auf gute 10 Billionen Dollar erhöht – also etwa das Doppelte ihres
realen Wirtschaftswachstums.
Editorial: Schütze die Flamme – Andreas Bangemann
Es wäre vermessen, wenn ich versuchen wollte, der Gedanken- und Gefühlswelt von Joseph Beuys gerecht zu werden. In seiner letzten großen Rede im Januar 1986, anlässlich einer Preisverleihung wiederholte er mehrmals den Satz „Schütze die Flamme“. Wärme, menschliche Wärme, muss ihm sehr wichtig gewesen sein. Genau wie sein Gesellschaftsmodell der „Sozialen Plastik“.
Leserbriefe
Anregungen, Kritik, Meinungen und Stellungnahmen – Von unseren Lesern, für unsere Leser.
Ein neues Geld braucht das Land – Gudula Frieling
Begrenzung der Bonizahlungen an hochrangige Banker, Eigenkapital der Banken erhöhen, Steueroasen schließen – so lauten seit Jahren die immer gleichen Forderungen, in der Hoffnung die entfesselte Finanzwelt zu bändigen.
Walter Russell und das universale Partnerprinzip – Dagmar Neubronner
Wer war Walter Russell? In Deutschland wird das beeindruckende Lebenswerk des „neuen Leonardo da Vinci“ allmählich bekannter. Dazu trägt neben seinen Büchern auch sein „Fernstudienkurs Kosmisches Bewusstsein“ bei. An der von Walter und Lao Russell gegründeten freien „University of Sience and Philosophy“ wird dieser Kurs seit 1950 angeboten, die Russell-Expertin Dagmar Neubronner hat ihn auf Deutsch herausgegeben.
Peak Oil und die abiotische Theorie – Norbert Rost
Die letzte „Humane Wirtschaft“ transportierte in Form eines Leserbriefs von Uwe Todd einen Hinweis auf die abiotische Theorie der Erdölentstehung. Für unsere heutige Wirtschaftsweise ist Erdöl extrem wichtig, da im Grunde der gesamte Straßentransportbereich, der seinerseits notwendige Voraussetzung für die heutige Arbeitsteilung zwischen den Unternehmen ist, auf Erdöl als Treibstoff basiert. Die Annahme, Erdöl sei ein endlicher
Rohstoff, provoziert deshalb die Frage, wie eine Wirtschaft ohne diesen Rohstoff überhaupt aussehen könnte.
Antiatomarer Schaulauf – Pat Christ
Plötzlich passt sie selbst eingefleischten Befürwortern nicht mehr: Atomenergie ist in Misskredit geraten. Wie glaubwürdig wohl die Anti-Kernkraft-Bekundungen sind? Skepsis ist angezeigt. Lieber jenen vertrauen, die sich schon lange gegen atomare Energie aussprechen. In Bayern beispielsweise kämpft der Bund Naturschutz seit Jahren für erneuerbare Energie und gegen Kernkraft. Bereits im Sommer 2008 startete der BN die Kampagne „Elf leere Phrasen“ gegen Atom-Propaganda.
Die öko-neoliberale Republik … – Roland Rottenfußer
Früher waren die Grünen ein Gesamtprojekt, basierend auf einer Reihe von eng miteinander verzahnten
Idealen: ökologisch, basisdemokratisch, kapitalismuskritisch. Heute beschränkt sich ihr Angebot weitgehend darauf, dafür zu sorgen, dass Investoren beim Profitieren nicht durch Radioaktivität gestört werden.
Demokratie mit Schleife – Wilfried Deiß
Die Demokratie befindet sich in einer Krise, nicht erst seit Atom-Laufzeitverlängerung und Stuttgart 21. Das Vertrauen in die demokratischen Systeme nimmt ab, die Wahlbeteiligung sinkt. Und wieder besteht die Gefahr, dass diese Unzufriedenheit zur Regression in autoritäre Systeme führt, während doch ein MEHR an Demokratie den komplexen Problemen der globalisierten Welt angemessen wäre. Auch in den am höchsten entwickelten Demokratien hat es in den letzten Jahrzehnten kaum eine Weiterentwicklung demokratischer Partizipation gegeben, obwohl dies technisch und organisatorisch ohne Weiteres möglich wäre.
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