Kategorie: Pat Christ

Das internationale Bündnis „Stop TTIP“ will vor dem vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die EU-Kommission vorgehen. Die hatte eine Registrierung der EBI im September aus formalen Gründen abgelehnt. Foto: Pat Christ
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Trojanisches Pferd TTIP – Pat Christ

Künf­tig soll er supra­na­tio­nal orga­ni­siert werden, der Handel von Waren und Dienst­leis­tun­gen. TTIP heißt das Stich­wort, das seit Mona­ten durch die Medien geis­tert. Die Ängste sind groß. TTIP, wird vermu­tet, treibt einen auf Ausbeu­tung und absur­des Wachs­tum gerich­te­ten Wirt­schafts­pro­zess weiter voran. Bemer­kens­wert: Der Wider­stand hier­ge­gen führt eine Viel­zahl von Akteuren…

Klimaschutz
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Wo nicht nur die Ren­dite zählt – Pat Christ

Bei imug gibt es Nach­hal­tig­keits­ra­tings zu über 3.200 inter­na­tio­na­len Konzer­nen — Hier gibt es mit Tommy Piemon­te einen Volks­wirt, der Bank­an­lei­hen hinsicht­lich ihrer Nach­hal­tig­keit bewer­tet. Umwelt­öko­no­min Imke Mahl­mann beschäf­tigt sich mit der sozial-ökolo­­gi­­schen Einschät­zung von Akti­en­ge­sell­schaf­ten der Automobil‑, Chemie- sowie Gesund­heits­bran­che. Spezi­al­ge­biet von Silke Strem­lau, Gesell­schaf­te­rin bei der imug Bera­tungs­ge­sell­schaft mit…

Wertvoller Lebensraum © 2014, Pat Christ
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Die Wachstumszwangsverbrämer – Pat Christ

Ob „wert­ori­en­tiert“, „nach­hal­tig“, „ethisch“ oder „anders“: Wachs­tum bleibt weiter Gebot Volle Konzen­tra­ti­on auf „wert­ori­en­tier­tes Wachs­tum“, das versprach die CeWe Color Holding AG bei der Haupt­ver­samm­lung vor weni­gen Jahren den Aktio­nä­ren. Euro­pas größ­tes Foto­ent­wick­lungs­un­ter­neh­men steht mit diesem Verspre­chen nicht allei­ne. Seit gerau­mer Zeit häufen sich Aussa­gen von Firmen­chefs, man wolle nicht…

Karen Wendt 0

Auf anständige Weise investieren – Pat Christ

Karen Wendt entwi­ckel­te die frei­wil­li­gen Banken­ge­set­ze „Äqua­­tor-Prin­­zi­pi­en“ mit. Mitte des 19. Jahr­hun­derts stieg der Finan­zie­rungs­be­darf in den USA rasant an. Gleich­zei­tig wuchs das Risiko für Inves­to­ren. Wie konnte man wissen, in welches Projekt man inves­tie­ren sollte? Dies war die Geburts­stun­de der Finanz­agen­tu­ren. Das ältes­te heute noch exis­tie­ren­de Rating­un­ter­neh­men ist Moody’s, gegründet…

Freiberuflichen Hebammen droht das Berufsverbot – Pat Christ 0

Freiberuflichen Hebammen droht das Berufsverbot – Pat Christ

Es geht um mehr als die Haft­pflicht Dilem­ma der Hebam­men verweist auf die Tragik des ökono­mi­sier­ten Medi­zin­sys­tem. Wie fatal es sein kann, wenn es keiner­lei Wett­be­werb gibt, zeigt sich dieser Tage am Beispiel der Hebam­men. Mitglie­der des Bundes frei­be­ruf­li­cher Hebam­men Deutsch­land (BfHD) können nur bei der Nürn­ber­ger Versi­che­rung eine Haftpflichtversicherung…

Der mühsame Weg… – Pat Christ 0

Der mühsame Weg… – Pat Christ

Noch gibt es keinen „Mittel­Fran­ken“. Über Umwege wirbt der Verein Regio-Mark für eine Komple­men­tär­wäh­rung. er nicht mit einem golde­nen Löffel im Mund gebo­ren wurde, wird es kaum schaf­fen, zeit­le­bens einen solchen zu bekom­men. Denn Geld fließt gewöhn­lich zu denen, die Geld haben. Es sei denn, es handelt sich tatsäch­lich um…

Die „Schöne aus Marienhöhe“ darf nicht sterben – Pat Christ 0

Die „Schöne aus Marienhöhe“ darf nicht sterben – Pat Christ

Saat­gut­ak­ti­vis­ten kämp­fen gegen die geplan­te Novel­lie­rung einer EU-Veror­d­­nung – Radies­chen, Mohn und Zitro­nen­ba­si­li­kum, Obsi­di­an, Slim Jim und Wilde Rauke: Dutzen­de Rari­tä­ten und bewähr­te Haus­gar­ten­sor­ten gab es im Febru­ar beim Saat­­gut-Festi­­val im unter­frän­ki­schen Ipho­fen zu bestau­nen und zu erwer­ben. Star­gast der Veran­stal­tung, die mehre­re hundert Besu­cher von teil­wei­se weit­her anzog, war…

Zeit für etwas Neues – Pat Christ 0

Zeit für etwas Neues – Pat Christ

Zum Jahres­en­de verlässt Vorstands­frau Sylke Schrö­der die EthikBank -
Vergli­chen mit der Deut­schen Bank,
die eine Bilanz­sum­me von 2,2 Billionen
Euro auswei­sen kann, ist die
Ethik­Bank klein: Hier liegt die Bilanzsumme
bei unter 300 Millio­nen Euro.
Doch inner­halb des alter­na­ti­ven Bankensektors
hat sich die Ethik­Bank einen
Namen gemacht. „Wir kommen in
der Wahr­neh­mung der Menschen heute
direkt hinter der GLS-Bank“, sagt
Sylke Schrö­der. Die Mitbegründerin
der Ethik­Bank gehör­te bisher dem
Vorstand an. Zum Jahres­en­de will sie
die Bank verlassen.
Was nicht an einer sich womöglich
geän­der­ten Unternehmensphilosophie
und auch
nicht an Clinch mit Kolle­gen liegt. Sylke
Schrö­der steht heute noch genauso
wie bei der Grün­dung vor zwölf Jahren
zu „ihrer“ Bank. 2002 wurde sie von
ihr und Klaus Euler als Zweigniederlassung
der Volks­bank Eisen­berg eG
gegründet.
Die Konstruk­ti­on bietet bis heute eine
beson­de­re Siche­rung der Kundengelder:
Zum gesetz­li­chen Einlagenschutz
kommt der Schutz durch die Sicherungseinrichtung
des Bundesverbandes
der Volks­ban­ken und Raiffeisenbanken.
Beson­ders bei der EthikBank
ist aber auch, dass es seit 2005 eigene
Mikro­Kon­ten für Insolvenzschuldner
gibt. Seit 2009 vergibt die EthikBank
eigene ÖkoBaukredite.
Banken haben einen schlech­ten Ruf,
weil immer wieder aufkommt, wie sie
trick­sen. Sie nutzen jedes Schlupfloch
im Steu­er­sys­tem aus, locken Anleger
in hoch­ris­kan­te Unternehmensbeteiligungen
und verschwei­gen versteckte
Kosten. Sich in diesem Haifischbecken
zu behaup­ten, ist eine gewal­ti­ge Herausforderung.
Sylke Schrö­der hat diese
Heraus­for­de­rung mit ihren Kollegen
gemeis­tert. Darum hängt sie an „ihrer“
Bank. „Doch ich bin auch noch jung
genug, um etwas Neues anzufangen“,
meint die 48-Jähri­ge. Erleich­tert wurde
ihre Entschei­dung, zu gehen, dadurch,
dass sie die Bank bei Klaus Euler und
Thomas Zahn in guten Händen weiß.
Auszeit auf dem Jakobsweg
Außer­dem verlässt sie die EthikBank
in einer prospe­rie­ren­den Phase. Auch
das macht den Ausstieg einfa­cher. Wie
es nach ihrem Abschied weitergehen
wird, steht noch nicht fest: „Ich werde
mir erst einmal für drei Monate eine Auszeit
nehmen.“ In dieser Zeit möchte Sylke
Schrö­der den Jakobs­weg entlang von
Frank­reich bis Sant­ia­go de Compostela
wandern. Und sich dabei überlegen,
was sie in Zukunft tun möchte. „Es gibt
unter­schied­li­che Optio­nen, die ich derzeit
sondie­re“, sagt sie. Gern würde sie
etwas Krea­ti­ves machen: „Ich habe da
schon lange eine Geschäfts­idee, die es
so noch nicht gibt. Die würde ich gerne
ausprobieren.“

Vision oder Privatvergnügen? – Pat Christ 0

Vision oder Privatvergnügen? – Pat Christ

Leben ohne Geld und möglichst ohne Bedürf­nis­se wird zum neuen Nischenlifestyle.

Er wollte nicht länger um das Goldene
Kalb tanzen. Darum entschied sich
Rapha­el Fell­mer vor drei Jahren, in
„Geld­streik“ zu treten. Seit­her macht
er damit Furore. Wobei er keineswegs
der einzi­ge ist, der sich (vorüber­ge­hen­de?)
„Geld­lo­sig­keit“ zum Ideal
erko­ren hat. Heide­ma­rie Schwermer
entschied sich bereits 1996, ohne
Geld zu leben. Mark Boyle gab immerhin
ein Jahr lang den Konsumverweigerer.
Auch die Vagabundenbloggerin
Michel­le stieg für ein Jahr aus und lebte
ohne Heller und Pfennig.
Einmal aussche­ren – wer wünschte
sich das nicht. Dazu hat auch
jeder das Recht. Inter­es­sant sind
die Missio­nen, die hinter dem jeweiligen
Ausstieg stecken. So hat Raphael
Fell­mer mit seiner Aktion die „Lage
der Welt“ und die ganze Mensch­heit im
Blick. Darun­ter macht er es nicht. „Mein
Geld­streik ist sehr breit angelegt“,
meint er im Gespräch mit der HUMANEN
WIRTSCHAFT. Er ist gegen den Kapitalismus.
Gegen die Verschwendung.
Gegen die Ausbeu­tung von Tieren. Gegen
die Umwelt­ver­schmut­zung. Als ein
„Ausru­fe- und ein Frage­zei­chen“, sagt
er uns, sehe er seinen Streik.
Fell­mer tramp­te länge­re Zeit und kam
dadurch auf den Geschmack der Freiheit
und zu seiner Lebensphilosophie.
Man lerne die Dinge mehr zu schätzen,
wenn man sie nicht einfach kaufen kann,
meint er. „Wenn zum Beispiel beim Trampen
endlich ein Auto hält, freut man sich
viel mehr, als wenn man einfach in den
nächs­ten Bus steigt und 2,50 Euro zahlt“,
so der 30-Jähri­ge. Das leuch­tet ein.
Und es erin­nert an „On The Road“, die
Bibel der Beat-Gene­ra­ti­on. Auch hier
nehmen sich junge Menschen eine
Frei­heit, die ihnen die Gesellschaft
frei­wil­lig nicht gibt. Aber dieses Buch
kennt Fell­mer nicht. „Ich bin nicht sehr
bele­sen“, gibt er zu. Und das ist spürbar.
Über­haupt hat es Fell­mer nicht mit
Theo­rien und Philosophien.
Einfach gestrick­tes Weltbild
Sein einfach gestrick­tes Welt­bild weist
ihn denn auch nicht gerade als Feingeist
aus. Da gibt es die wenig anspruchsvollen
Kate­go­rien „Ja“ beziehungsweise
„gut“ und „Nein“ beziehungsweise
„schlecht“. Rapha­el Fell­mer ist gegen
alles, was nicht gut ist: Den millionenfachen
Hunger in der Welt, das „Killen“
von Tieren, die Zerstö­rung der Natur.
Und er ist für alles, was gut ist. Die Liebe.
Die Mensch­heit. Und dergleichen.
Dass er auf alles eine Antwort parat hat,
wirkt ein wenig ober­schlau. Oberfriedlich
und ober­öko­lo­gisch ist er sowieso.
Nur mit Details, stets die Krux an jeder
Proble­ma­tik, hält er sich nicht lange
auf. Irgend­wie scheint es für ihn nichts
tiefer zu verste­hen zu geben… Das ist
entwaff­nend. Dafür mögen ihn viele. Ist
doch die Sehn­sucht nach einfa­chen Erklärungen
und einfa­chen Lösun­gen in
unse­rer hoch­kom­ple­xen Welt groß. Und
wer möchte Kämp­fer für das Gute nicht
gern unterstützen?
Seine Habe musste er vor seinem Freiheitssprung
übri­gens nicht in einem Depot
unter­brin­gen. Fell­mer hat ein Dach
überm Kopf. Bis Ende vergangenen
Jahres lebte er mit seiner Frau und der
zwei­jäh­ri­gen Toch­ter Alma umsonst im
Frie­dens­haus von Berlin. Zu Jahresbeginn
zog er um. Eine Fami­lie nahm die
drei auf: „Wir haben dort ein Zimmer in
einer Fünf-Zimmer-Wohnung.“ Zu eng?
Aber Fell­mer ist ja ohne­hin dauernd
unter­wegs. Vor allem seit sein Buch erschienen
ist. Daran verdient er im Übrigen
nicht, betont er uns gegen­über. Als E‑Book sind die Seiten kosten­los herunterzuladen.
Von der Aufla­ge wird ein
Drit­tel verschenkt. Der Rest fließt zur
Kosten­de­ckung an den Verlag.
Den Ausschlag für die Entscheidung,
geld­los zu leben, gab eine Tramptour
mit Freun­den nach Mexiko. „Er hatte
kein Geld, kam aber trotz­dem immer
weiter“, schreibt Birgit Baumann über
ihn im „Stan­dard“. „Über den Atlantik
nahmen ihn Italie­ner mit dem Segelboot
mit, in Brasi­li­en saß er hinten auf alten
Last­wa­gen. Er schlief bei der Feuerwehr
und in Schu­len, von Restau­rants nahm
er sich, was ohne­hin übrig war. Im Gegenzug
bot er seine Arbeits­kraft an.“
Wer hätte auf solche Sensa­tio­nen in der
großen weiten Welt in jungen Jahren
keine Lust? Die meis­ten jungen Abenteurer
aller­dings lassen es bei einem
einma­li­gen Erleb­nis bewen­den. Nicht
so Rapha­el Fell­mer. Er beschloss nach
seiner Rück­kehr, fortan auch in Berlin
geld­los zu leben.

Auf Raiffeisens Spuren – Bericht von Pat Christ 0

Auf Raiffeisens Spuren – Bericht von Pat Christ

Im deutsch­spra­chi­gen Raum grün­den sich immer mehr Sozialgenossenschaften

Ob Post­dienst, Dorf­la­den, Arztpraxen,
Kinder­be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen oder
Busver­bin­dun­gen – in länd­li­chen Räumen
dünnt die Infra­struk­tur zum Teil
drama­tisch aus. Hier­auf reagie­ren Sozialgenossenschaften.
Sie setzen sich
für demenz­kran­ke Menschen ein oder
zielen, in Form von Seniorengenossenschaften,
auf ein koope­ra­ti­ves Altern
ab. Der Genossenschaftsgedanke
wächst stetig. So wurden in den vergangenen
acht Jahren in Deutsch­land rund
1.300 Genos­sen­schaf­ten gegründet.
Eine Sozi­al­ge­nos­sen­schaft ist eine
Versi­che­rung auf Gegenseitigkeit:
Man gibt und hilft sich solidarisch.
Dahin­ter steckt die bereits
von Fried­rich Wilhelm Raiff­ei­sen forcierte
Idee, dass alle gemein­sam viel
mehr auf die Beine zu stel­len vermögen
als ein Mensch allei­ne. Das gilt laut
Heike Walk vom Zentrum Tech­nik und
Gesell­schaft (ZTG) der TU Berlin auch
für ein so aktu­el­les Thema wie „Klima­wan­del“.
Als kollek­ti­ve Zusammenschlüsse
haben Genossenschaften
den Analy­sen der Geschäftsführerin
des ZTG-Insti­tuts für Protest- und Bewegungsforschung
zufol­ge vielfältige
Hand­lungs­mög­lich­kei­ten, um den Klimaschutz
in Städ­ten voranzutreiben.
Viele Sozi­al­ge­nos­sen­schaf­ten treten
als klas­si­sche Non-Profit-Organisationen
auf. Hier schlie­ßen sich Menschen
auf der Basis von Selbst­hil­fe oder ehrenamtlichen
Enga­ge­ment kooperativ
zu zusam­men. Dane­ben exis­tie­ren aber
auch Sozi­al­ge­nos­sen­schaf­ten, die zu
bezah­len­de Leis­tun­gen erbrin­gen, die
zwar gesell­schaft­lich notwen­dig und
zentral für eine nach­hal­ti­ge Entwicklung
sind, vom Markt aber nicht mehr
zur Verfü­gung gestellt werden.
Von pallia­ti­ver Hilfe
bis zur Nahraumversorgung
Die Hand­lungs­fel­der von Sozialgenossenschaften
fächern sich demnach
stark auf. Allein im Gesund­heits- und
Pfle­ge­sek­tor exis­tiert heute eine breite
Ange­bots­pa­let­te, die vom Palliativbereich
über das Senio­ren­woh­nen bis
hin zu Kran­ken­haus­netz­wer­ken reicht.
Selbst der Bereit­schafts­dienst von
Ärzten kann sozialgenossenschaftlich
orga­ni­siert werden. Viele Genossenschaften
enga­gie­ren sich vor dem
Hinter­grund des demographischen
Wandels auch dafür, die sozia­le Infrastruktur
vor Ort zu erhal­ten oder sie neu
zu schaf­fen. Dies betrifft die Kinderbetreuung
und die Jugend­hil­fe ebenso wie
die Themen „Alters­ge­rech­tes Wohnen“
und „Nahraum­ver­sor­gung“.
Um die psycho­so­zia­le Gesund­heit von
Kindern und Jugend­li­chen kümmert
sich im italie­ni­schen Bruneck seit vielen
Jahren die Sozialgenossenschaft
EOS. Bereits 1995 eröff­ne­te die Organisation
eine sozi­al­päd­ago­gi­sche WG
für psych­ia­trisch auffäl­li­ge Jugendliche.
Vier Jahre später star­te­te sie in Bruneck
ein Projekt für ein Beglei­te­tes Wohnen
von Heran­wach­sen­den mit seelischen
Proble­men. Ein zwei­tes Projekt dieser
Art wurde 2001 in Bozen eröff­net. 2005
star­te­te die von der Genos­sen­schaft organisierte
Ambu­lan­te sozialpädagogische
Fami­li­en­ar­beit im Puster­tal. Von
Jahr zu Jahr wuchs die Mitarbeiterzahl.
Heute liegt sie bei um die 80.

Entscheidend ist die Tat – Pat Christ 0

Entscheidend ist die Tat – Pat Christ

Zahl­rei­che Freun­de, Wegge­fähr­ten, Neugie­ri­ge und Inter­es­sier­te kamen vom 31. Okto­ber bis 3. November
zur „Jahres­fei­er Humane Wirt­schaft 2013“ des Förder­ver­eins Natür­li­che Wirt­schafts­ord­nung e. V. in die Wupper­ta­ler Silvio-Gesell-Tagungs­stät­te. „Entschei­dend ist die Tat“ laute­te das dies­jäh­ri­ge Motto. 

„Theo­rien und Philo­so­phien sind sicher wich­tig,“ so Chef­re­dak­teur Andre­as Bange­mann zum Auftakt. „Doch von ebenso großer Bedeu­tung ist es, etwas real umzu­set­zen und etwas zu bewe­gen.“ Ein großes Ziel ist allen Human­wirt­schaft­le­rin­nen und Human­wirt­schaft­lern klar. Es heißt: Eine Geld­ord­nung schaf­fen, in der sich das
Geld nicht mehr, wie den derzeit herr­schen­den Spiel­re­geln zufol­ge, selbst vermeh­ren und dadurch die Gesell­schaft immer weiter aufspal­ten kann. Doch der Weg dahin ist noch ziem­lich weit.

Sehr ferne Ziele können demo­ti­vie­ren. Vor allem, wenn es nicht gewiss erscheint, dass sie auch erreicht werden können. Damit die Einsatz­freu­de nicht nach­lässt, sind sinn­vol­le Zwischen­etap­pen und eine Menge
klei­ner, krea­ti­ver Ideen nötig. „Was wir anstre­ben, kann nur dann rich­tig Wirkung entfal­ten, wenn es in sehr vielen Köpfen ist und wenn sich sehr viele Menschen daran betei­li­gen“, beton­te Bangemann.

Dafür müssen die Menschen begeis­tert werden. Und zwar durch etwas, was konkret und „anfass­bar“ ist. Was akti­viert. Statt ledig­lich Diskus­sio­nen auszu­lö­sen. Ist es doch auf Dauer äußerst unbe­frie­di­gend, nur immer über die Gier der Reichen und die Blind­heit der Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker zu schimp­fen. Solche
Debat­ten erschöp­fen sich irgend­wann. Besser versu­chen, von unten etwas zu verän­dern. Dass die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Jahres­fei­er tatsäch­lich den großen Wunsch haben, etwas zu bewe­gen, machte die „Murmel­run­de“ am Eröff­nungs­abend deut­lich. Span­nen­der Tagungs­ein­stieg Was immer einem selbst gerade keine Ruhe lässt, womit man sich gerade beschäf­tigt und wie man über­haupt auf das Thema „Humane Wirt­schaft“ kam, das erzähl­ten sich je zwei Teil­neh­me­rIn­nen bei diesem unge­wöhn­li­chen Einstieg in die Tagung. In sechs Minu­ten mach­ten sich zwei Menschen, die sich bis dato noch nie gese­hen hatten, auf diese inten­si­ve Weise mitein­an­der bekannt. Wech­sel­sei­tig stell­ten sie sich später im Plenum vor. Heraus kamen facet­ten­rei­che Persön­lich­keits­be­schrei­bun­gen, Infor­ma­tio­nen über inter­es­san­te biogra­phi­sche Wege, unge­wöhn­li­che Pläne und erste konkre­te Projekte.

Am zwei­ten Abend kam bei Andre­as Bange­mann Gold­grä­ber­stim­mung auf: In der Rolle des Fürch­te­gott Zwei­fel­mann brach­te er gegen­über Stef­fen Unver­zagt alias Stef­fen Henke erfreut zum Ausdruck, wie
gran­di­os sich sein Geld vermehrt. In den 80er Jahre habe er eine kleine Erbschaft von seinem Groß­va­ter bekom­men, erzähl­te er. Immer­hin 10.000 Mark. Die hat er als flei­ßi­ger schwä­bi­scher Sparer gleich ange­legt – und nun verdop­pelt sich dieses Vermö­gen alle zwölf Jahre.

Finanzwelt auf der Bühne – Eine schwierige Annäherung – Pat Christ 0

Finanzwelt auf der Bühne – Eine schwierige Annäherung – Pat Christ

Das Thea­ter kann das Thema „Geld“ (noch) nicht so rich­tig packen

Sie joggen zwei­mal in der Woche, ernäh­ren sich gesund – und haben ansons­ten nur eines im Sinn: Umsatz zu machen. Dafür nehmen die drei Finanz­be­ra­ter in Robert Woel­fls Stück „Wir verkau­fen immer“ alle nur denk­ba­ren Konse­quen­zen in Kauf: Bruch mit der eige­nen Fami­lie, Bezie­hungs­abs­ti­nenz, Einsam­keit. Beacht­lich, dass es ein Stück über die Finanz­welt auf die Thea­ter­büh­ne geschafft hat. Nur leider bleibt es – und nicht nur dieses Stück – inhalt­lich weit hinter den Erwar­tun­gen an ein solches Thema zurück.

Sie sind weder noncha­lant noch fies oder ausge­bufft, die beiden Finanz­be­ra­ter und die Finanz­be­ra­te­rin, die Regis­seur Stephan Susch­ke bei der Urauf­füh­rung des Stücks im Septem­ber im Würz­bur­ger Stadt­thea­ter zum Tria­log antre­ten lässt. Unsi­cher sind sie. Und geknickt. Vor allem Martin, in Würz­burg von Robin Bohn darge­stellt, ist ganz betrübt darüber, dass seine Eltern ihn der Falsch­be­ra­tung bezich­ti­gen – haben sie doch dank seiner Einflüs­te­run­gen all ihr Geld in Aktien inves­tiert, deren Kurs dann massiv gefal­len ist. Seit­dem reden sie nicht mehr mit ihrem Sohn. Zu groß ist (noch) der Schock darüber, dass all ihr Vermö­gen vernich­tet ist.

Die drei von Woelfl kreierten Finanz­be­ra­ter müssen sich unge­mein abschuf­ten. Tja. Hätten Sie bloß was Vernünf­ti­ges gelernt… Das Leben genie­ßen, nein, das können Julia, Martin und Ricar­do nicht. Denn da ist ja die perma­nen­te Hatz nach dem Geld. Immer hinken sie hinter ihren eige­nen Erwar­tun­gen her. Immer ist da die Angst vor dem Absturz. Und immer stehen sie mit dem Rücken an der Wand. Gefun­den haben sie sich für den Moment des Tria­logs auch nicht aus alter Freund­schaft. Eher zum Schlag­ab­tausch. Ähnlich Mitglie­dern einer Sekte feuern sie sich gegen­sei­tig an, das zu glau­ben, was als Glaube in ihnen längst am Bröckeln ist. Woelfl präsen­tiert seine Figu­ren verhed­dert in einem Job, der abso­lut nicht zum Glück­lich­ma­chen taugt.

Zu bloßen „Kunden“ degra­diert Wie sie mit ande­ren umge­hen, treibt ihnen beim Erzäh­len keines­wegs die Röte ins Gesicht. Sie schei­nen nicht zu checken, in welchem unmensch­li­chen Maß sie ihre Mitmen­schen zu bloßen „Kunden“ degra­die­ren. Was frei­lich schon etwas mit der Reali­tät zu tun hat. Unbe­strit­ten gehört die Angst davor, zu wenige Kunden zu haben oder bereits gewon­ne­ne Kunden zu verlie­ren, zur Reali­tät von Finanz­be­ra­tern. Realen Schil­de­run­gen zufol­ge gera­ten nicht wenige Finanz­be­ra­ter gar so stark ins Trudeln, dass sie in die Privatinsolvenz
hinein­schlid­dern. Denn neue Kunden zu finden, ist schwer. Auch für Woel­fls farb­lo­se Figu­ren bedeu­tet dies eine chro­nisch stres­sen­de Heraus­for­de­rung. Dabei versu­chen sie auf Teufel komm raus, zu neuen Geschäfts­kon­tak­ten zu kommen. Und weil sie es so sehr versu­chen, passie­ren Pannen. Werden andere geschä­digt. Um exis­ten­zi­ell notwen­di­ges Geld gebracht. Wie Martins Eltern…

ans Ruder © 2013 Pat Christ
Foto: © Pat Christ
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Vorgegaukelte Demokratie – Pat Christ

Hambur­ger Poli­tik­wis­sen­schaft­ler unter­su­chen Entwick­lung hin zur Postdemokratie

Wohin steu­ert unsere Poli­tik? Nach Ansicht vieler Poli­tik­wis­sen­schaft­ler mitten hinein in die Post­de­mo­kra­tie. Erkenn­bar, sagen sie, ist dies vor allem daran, wie Poli­tik heute begrün­det wird. Dem demo­kra­ti­schen Ideal zufol­ge ist Poli­tik prin­zi­pi­ell verhan­del­bar. Doch de facto wird heute immer weni­ger debat­tiert, ver- und ausge­han­delt. Was angeb­lich zwin­gend imple­men­tiert werden muss, steht von vorne­her­ein fest.

Die Globa­li­sie­rung ist nur eine Entwick­lung von vielen, die so, wie sie sich voll­zieht, als schick­sals­haft und alter­na­tiv­los darge­stellt wird. Poli­ti­sche Gegen­ar­gu­men­te sind rar. Aber auch in ande­ren Feldern wird poli­ti­sches Handeln zuneh­mend als „alter­na­tiv­los“ darge­stellt. Wirt­schaft­li­che Sach­zwän­ge und Zwänge des Mark­tes, Effi­zi­enz- und Kosten­ar­gu­men­te dienen immer häufi­ger als Begrün­dung für Entschei­dun­gen. Für den Bürger ist dies nicht unbe­dingt zu verspü­ren – handelt es sich doch um einen schlei­chen­den Prozess. Bürge­rin­nen und Bürger, die sich wünschen, in einer Welt zu leben, die noch halb­wegs in Ordnung ist, behar­ren darauf: Wir haben eine Demo­kra­tie! Inwie­weit wir tatsäch­lich längst im Post­de­mo­kra­ti­schen gelan­det sind, das unter­sucht Matthi­as Lemke an der Helmut-Schmidt-Univer­si­tät in Hamburg. Über 3,5 Millio­nen Zeitungs­ar­ti­kel aus der Frank­fur­ter Allge­mei­nen Zeitung, der ZEIT, der Süddeut­schen Zeitung und der taz, die seit 1949 erschie­nen, werden seit einem Jahr von ihm und seinen Kolle­gen ausge­wer­tet. Das Projekt dauert noch zwei Jahre. Viel häufi­ger „unver­zicht­bar“ Nach wie vor werden Wahlen durch­ge­führt und Regie­run­gen wech­seln. Doch das hat mit Demo­kra­tie immer weni­ger zu tun, erga­ben laut Lemke die bishe­ri­gen Ergeb­nis­se. „Wir unter­su­chen unter ande­rem die Häufig­keit von Wörtern im Zeit­ver­lauf“, erklärt er gegen­über der HUMANEN WIRTSCHAFT: „Dazu etablier­ten wir ein Wörter­buch mit Begrif­fen, die Alter­na­tiv­lo­sig­keit ausdrücken.“

Statt stich­hal­ti­ge Argu­men­te zu liefern, operie­ren Anhän­ger der Alter­na­tiv­lo­sig­keits­rhe­to­rik zum Beispiel gern mit den Worten „unver­zicht­bar“, „unab­ding­bar“ oder „Sach­zwang“. Lemke: „Solche Wörter haben zuge­nom­men.“ Im nächs­ten Schritt werden die Begrif­fe analy­siert, die sich in der Nach­bar­schaft dieser Wörter befin­den. So kann fest­ge­stellt werden, in welchem Kontext etwa in einem Zeitungs­be­richt vom „Sach­zwang“ die Rede ist. Mit diesem Wort könnte ja auch davor gewarnt werden, die Demo­kra­tie auszu­höh­len. Dann wäre das Wort „Sach­zwang“ als nega­ti­ver Begriff in einem Arti­kel aufge­taucht. „Derzeit wissen wir einfach noch nicht, ob die Nach­bar­wör­ter jeweils posi­tiv oder nega­tiv sind“, sagt Lemke. Klar sei auf alle Fälle, dass gerade im Kontext der poli­ti­schen – weni­ger der wirt­schaft­li­chen – Bericht­erstat­tung heute Wörter, die der Alter­na­tiv­lo­sig­keits­rhe­to­rik entstam­men, wesent­lich häufi­ger auftre­ten als früher. Am stärks­ten ist der Zuwachs beim Wort „alter­na­tiv­los“. Aber auch „unver­zicht­bar“ wird von Polit­kern heute häufi­ger verwen­det als in der Nachkriegsära.

Tipps aus dem Reparatur-Café – Pat Christ 0

Tipps aus dem Reparatur-Café – Pat Christ

Drei Fragen an den Olden­bur­ger Post­wachs­tums­öko­no­men Niko Paech

So, wie Menschen heute nach Geld, Konsum und immer mehr Wohl­stand jagen, das kann nicht gut sein und wird nicht gut gehen, warnt Niko Paech seit langem. Der Post­wachs­tums­öko­nom plädiert für ein neues Bewusst­sein von gutem Leben, das einen ande­ren Konsum­stil hervor­bringt. Inak­zep­ta­bel ist für den Wachs­tums­kri­ti­ker, dass Waren auf Verschleiß herge­stellt werden. Gegen­über Pat Christ berich­tet er, was jeder einzel­ne gegen geplan­te Obso­les­zenz tun kann.

Herr Paech, in welchem Umfang produ­zie­ren gerade Elek­tro­kon­zer­ne Ihren Erkennt­nis­sen zufol­ge auf vorzei­ti­gen Verschleiß?

Minia­tu­ri­sie­rung, Digi­ta­li­sie­rung und die Halb­lei­ter­tech­no­lo­gie bilden perfek­te Voraus­set­zun­gen für das Design von Objek­ten, die nicht repa­ra­bel sind und deren Verschleiß sich unbe­merkt, zuwei­len auch schwer beweis­bar, regel­recht einpro­gram­mie­ren lässt. Das ist die Schat­ten­sei­te vermeint­li­cher Fort­schrit­te in der Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie: Wo sich alles steu­ern und program­mie­ren lässt, kann eben auch die Zerstö­rung auto­ma­ti­siert werden, ohne den Nutzern die Chance zu lassen, selbst­tä­tig für Instand­hal­tung zu sorgen oder Objek­te zu repa­rie­ren. Digi­ta­li­sie­rung als Spät­sta­di­um einer durch und
durch indus­tri­el­len Fremd­ver­sor­gung führt nicht nur zur Verküm­me­rung eige­ner Fähig­kei­ten, sondern auch zur Entmün­di­gung. Einer­seits machen wir uns zuse­hends abhän­gig von den heiß geliebten
Elek­tronik­spiel­zeu­gen, ande­rer­seits können wir deren Hard­ware in keins­ter Weise gestal­ten oder beherr­schen. Hinzu kommt, dass die Komple­xi­tät des Designs der Produk­te dazu führt, dass wir die Quali­tät nicht mehr eigen­hän­dig prüfen können. Ein Fahr­rad, ein Hemd, eine mecha­ni­sche Näh- oder Schreib­ma­schi­ne, eine Rohr­zan­ge, ein Möbel­stück etc. kann ich mir genau anschau­en. Unter
Nutzung meiner Sinnes­or­ga­ne bin ich wenigs­tens teil­wei­se in der Lage, das Mate­ri­al, die Robust­heit, die Verar­bei­tung zu prüfen. Ein Smart­phone ist vergli­chen damit eine Mischung aus Wunder­tü­te und Roulette.

Nur haltbar ist nachhaltig – Pat Christ 0

Nur haltbar ist nachhaltig – Pat Christ

Stefan Schrid­de wehrt sich mit „Murks? Nein danke!“ gegen program­mier­ten Verschleiß

Gesell­schafts­kri­tik ist für Stefan Schrid­de an dieser Stelle fehl am Platz: Nicht die „geizi­gen“ Konsu­men­ten, sondern die Konzer­ne tragen nach seiner Meinung die volle Verant­wor­tung dafür, dass immer mehr Produk­te auf Verschleiß produ­ziert werden. Mit seinem Verein „Murks? Nein danke!“ setzt er sich dafür ein, dass halt­ba­rer produ­ziert wird. „Halt­bar­keit ist der größe­re Hebel als Nach­hal­tig­keit“, betont der Stadt- und Regionalentwickler.
Dass Produk­te bewusst auf Verschleiß produ­ziert werden, sei längst keine Verschwö­rungs­theo­rie mehr, sagt er. An vielen Beispie­len konn­ten Schrid­de und seine Mitstrei­ter dies aufzei­gen. „Es werden zum Beispiel Konden­sa­to­ren für Geräte ausge­wählt, die eindeu­tig unter­di­men­sio­niert sind“, so der Anti-Murks-Aktivist.
Dabei koste­ten elek­tro­ni­sche Bautei­le, die zehn Jahre länger halten würden, gar nicht mehr: „Im Falle der Konden­sa­to­ren müsste man um die drei Cent zusätz­lich ausge­ben.“ Auch könn­ten Plati­nen kosten­neu­tral so geplant werden, dass sie es 30 Jahre länger machen: „Das haben mir Inge­nieu­re, mit denen ich gespro­chen habe, bestätigt.“
Was bei einer Jacke schlecht möglich ist, funk­tio­niert bei allen tech­ni­schen Gerä­ten: Ein einge­bau­ter Zähler begrenzt bewusst die Nutzung. Aufge­flo­gen ist diese Verschleiß­me­tho­de inzwi­schen unter
ande­rem bei Toner­kar­tu­schen, Kaffee­ma­schi­nen und Akkus. Schrid­de: „Bei Kartu­schen wird zum Beispiel auf 15.000 Seiten runter­ge­zählt.“ Ist diese Zahl erreicht, erfolgt die Meldung, dass die Kartu­sche leer ist. Wer so clever ist und den Chip auf Null stellt, kann jedoch mit dieser angeb­lich leeren Kartu­sche munter weiter­dru­cken: „Manche Kartu­schen drucken insge­samt 50.000 Seiten.“ Also drei­mal so viel.

Renan Demirkan – Foto: © Pat Christ
Foto: © Pat Christ
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Eine Schauspielerin begehrt auf – Pat Christ

Im Allge­mei­nen ist der Begriff nicht umstrit­ten: „Tole­ranz“ wird viel und gern verwen­det. Da gibt es den „Verein für Tole­ranz & Zivil­cou­ra­ge“ in Neumüns­ter. Die „Tole­ranz Fabrik“ in Würz­burg. Oder das „Bünd­nis für Demo­kra­tie und Tole­ranz“ der Bundes­re­gie­rung. Für die aus der Türkei stam­men­de Schau­spie­le­rin Renan Demir­kan aller­dings ist Tole­ranz eine „Herr­schafts­ges­te“. Ange­sichts des sich ausbrei­ten­den Rechts­ra­di­ka­lis­mus warnt sie in ihrem Buch „Respekt“ vor den Folgen „tole­ran­ter“ Respekt­lo­sig­kei­ten. In tole­ran­ten Gesten verrät sich für Demir­kan oft ekla­tan­te Respekt­lo­sig­keit. „Die viel beschwo­re­ne ‚Tole­ranz‘ besteht auf dem Abstand zu Allem“, sagt sie. Wer sein Gegen­über tole­riert, lässt es zwar leben. Aber er nimmt sie oder ihn noch lange nicht an. Ist noch lange nicht bereit, den Schritt vom „Ich“ zum „Wir“ zu voll­zie­hen. Tole­ranz passt genau zur indi­vi­dua­li­sier­ten Kultur des Westens, findet Renan Demir­kan: „Denn dessen Ideal­bild ist der getrenn­te Mensch.“ Den man auf Abstand duldet. Ohne sich weiter mit ihm zu soli­da­ri­sie­ren. Tole­riert wird damit nicht nur das Indi­vi­du­um. Sondern zum Beispiel auch wach­sen­de Armut und Unge­rech­tig­keit im eige­nen Land.

Niko Paech bei der Jubiläumsfeier
Foto: © Pat Christ
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„Wir haben es in der Hand!“ – 10 Jahre CHIEMGAUER – Pat Christ

Gemein­sam für eine lebens­wer­te Zukunft:
3.500 Menschen enga­gie­ren sich inzwi­schen für den CHIEMGAUER. Sie wissen, so CHIEM­GAU­ER-Grün­der Chris­ti­an Gelle­ri: „Wir haben es in der Hand, ob wir etwas ändern!“ Zehn Jahre ist die in den Land­krei­sen Chiem­gau und Rosen­heim gülti­ge Regio­nal­wäh­rung inzwi­schen alt. Grund genug, einmal inne zu halten und über Chan­cen und Gren­zen von Komple­men­tär­wäh­run­gen zu disku­tie­ren. Dies taten 300 Teil­neh­mer beim 5. Regio­nal­wäh­rungs­kon­gress in Traunstein.
Unter­neh­men, die auf nichts ande­res als auf Gewinn­ma­xi­mie­rung schau­en, werden mit dem Chiem­gau­er wenig anfan­gen können. Denn je nach­dem, was ein Betrieb produ­ziert, kostet dieses Geld mitun­ter mehr als es der Firma bringt. Was Domi­nik Sennes von der St. Leon­hards Vertriebs GmbH bei einer Podi­ums­dis­kus­si­on zum Auftakt des Kongres­ses bestä­tig­te. „Wir müssen 90 Prozent der CHIEMGAUER zurück­tau­schen“, so der Gemein­wohl­öko­nom, der bei St. Leon­hard für nach­hal­ti­ge Entwick­lung zustän­dig ist. Der Rück­tausch kostet. Dennoch sieht es die Firma als sinn­voll an, sich beim Chiem­gau­er zu betei­li­gen: „Wir wollen ein Bewusst­sein für das Geld­we­sen schaffen.“ …

Weder Armut noch Überfluss – Pat Christ 0

Weder Armut noch Überfluss – Pat Christ

Hans Diefen­ba­cher über die neue (Arbeits)Freiheit in der Postwachstumsgesellschaft

Unter dem Komman­do der Wachts­ums­ideo­lo­gen wird geschuf­tet auf Teufel komm raus. Arbeit ist in unse­rer Gesell­schaft von höchs­tem Wert. Aller­dings nur die Erwerbs­ar­beit. Andere Arbeit findet zwar zuhauf statt. Doch wird sie nicht entlohnt. Und schon gar nicht wert­ge­schätzt. „Hier bedarf es einer Verän­de­rung des gesell­schaft­li­chen Moni­to­rings“, fordert der Umwelt­öko­nom Profes­sor Hans Diefen­ba­cher von der Forschungs­stät­te der Evangelischen
Studi­en­ge­mein­schaft (FEST).

Die Plau­si­bi­li­tät von Wachs­tum als höchs­tes wirt­schafts­po­li­ti­sches Ziel steht zuneh­mend in Frage. Zwar wird es durch Wachs­tum – rein theo­re­tisch – möglich, immer mehr zu konsu­mie­ren. Doch laut Diefen­ba­chers Analy­sen steigt die Lebens­zu­frie­den­heit dadurch nicht an. Oft ist sogar das Gegen­teil der Fall. Denn zu viel bleibt auf der Stre­cke. In einer rein auf das Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) ausge­rich­te­ten Gesell­schaft haben etwa Haus­ar­beit oder Ehren­amt kaum einen Wert. Dennoch zielen die Appel­le der Poli­ti­ker und Poli­ti­ke­rin­nen einzig auf ein Hinauf­trei­ben des BIP als unan­ge­foch­te­nes Ziel ab.

Nicht nur Poli­ti­kern diesen Star zu stechen, darum bemü­hen sich Aufklä­rer wie Hans Diefen­ba­cher immer inten­si­ver. So zeigt der Heidel­ber­ger Forscher auf, dass ab einem bestimm­ten Einkom­men eine klare Entkopp­lung der Verbin­dung zwischen Wirt­schafts­wachs­tum und der empfun­de­nen Lebens­qua­li­tät stattfindet.

Die Grenzen der Postwachstumsforschung – Pat Christ 0

Die Grenzen der Postwachstumsforschung – Pat Christ

HUMANE WIRTSCHAFT sprach mit Mitglie­dern der Bundes­tags-Enquete­kom­mis­si­on „Wachs­tum – Wohl­stand – Lebensqualität“

Die Ener­gie­wen­de sei gera­de­zu eine Probe aufs Exem­pel, inwie­weit sich „green growth“ erfolg­reich umset­zen lässt – dies verkün­de­te Franz Fehrenbach
von der Robert Bosch GmbH im Febru­ar bei einer Green­tech-Konfe­renz in Frank­furt. Bosch sieht in der Ener­gie­wen­de vor allem eines: Wachstumschancen.
Und genau darum scheint es in Deutsch­land nach wie vor zu gehen. Trotz zuneh­men­der Wachs­tums­kri­tik. Und einer Enquete­kom­mis­si­on, die den Stel­len­wert von Wachs­tum eben­falls kritisch hinterfragt.

Vor rund drei Jahren ließ Angela Merkel verlau­ten: „Wir müssen lernen, den Wachs­tums­be­griff neu zu defi­nie­ren.“ Anfang 2011 äußer­te sie in einer Grund­satz­re­de gar, es sei einer der „der fatals­ten Irrtü­mer“ auf den Finanz­märk­ten, „dass man das Wachs­tum über alles gesetzt hat“. Viel­leicht klang das seiner­zeit gut. Zwischen­zeit­lich scheint Merkel jeden­falls verges­sen zu haben, was sie damals gesagt hat.

Vom Geld und anderen Gemeingütern – Pat Christ 0

Vom Geld und anderen Gemeingütern – Pat Christ

„Gemein­gut in Bürge­rIn­nen­hand“ nennt sich ein Verein, der für die Bewah­rung und Demo­kra­ti­sie­rung aller öffent­li­chen Insti­tu­tio­nen und für die gesell­schaft­li­che Verfü­gung über die natur­ge­ge­be­nen Gemein­gü­ter eintritt. Wasser, Bildung, Mobi­li­tät, Ener­gie und vieles andere sollen wieder demo­kra­tisch kontrol­liert werden. Das erste Projekt 2011 war die Kampa­gne „Wollt-ihrwis­sen“ zum Wasser-Volks­ent­scheid in Berlin. Dabei ging es um die Offen­le­gung von PPP-Geheim­ver­trä­gen. Zahl­rei­che GiB-Akti­vis­tIn­nen bekämp­fen vor Ort in ihren Städ­ten und Gemein­den Priva­ti­sie­rungs­be­stre­bun­gen. Hierzu gehö­ren attac-Grup­pen, lokale Zusam­men­schlüs­se gegen Public Priva­te Part­ner­ship (PPP) und gegen die Bahn­pri­va­ti­sie­rung, sowie lokale Anti­pri­va­ti­sie­rungs­bünd­nis­se. Der Verein selbst ist orga­ni­sa­to­risch und poli­tisch unabhängig.

Reich & Arm © Pat Christ
Foto: © Pat Christ
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Warum die Politik Armut will – Pat Christ

„Logik der Ökono­mie – Krise der Arbeit“ heißt ein Taschen­buch aus dem Jahr 2001, das Franz Segbers zusam­men mit Uwe Becker und Micha­el Wiedemey­er veröf­fent­licht hatte. Fünf Jahre später erschien gemein­sam mit Jürgen Klute „Gute Arbeit verlangt ihren gerech­ten Lohn.“ Aktu­ell lässt der Theo­lo­ge wieder mit einem brisan­ten Thema aufhor­chen: „Reich­tum ist gewollt – Armut auch!“ Vor allem mit Studie­ren­den disku­tiert Segbers darüber, welche Ursa­chen die neue Armut im reichen Land Deutsch­land hat. Wachs­tums­ideo­lo­gie und unge­zü­gel­ter Fort­schritts­glau­be haben offen­sicht­lich nicht erfüllt, was sie seit jeher verspre­chen: Dass es allen Menschen besser gehen wird, wenn wir nur mehr und immer mehr produ­zie­ren. Im Gegen­teil, so Segbers: „In Deutsch­land war die Armut prak­tisch bekämpft. Sie war ledig­lich ein Phäno­men von Rand­grup­pen.“ Vor allem Alters­ar­mut war lange Zeit kein brisan­tes Problem. Jetzt ist diese Proble­ma­tik zurückgekehrt.
Was kein Zufall ist. Deutsch­lands Poli­ti­ker verzö­ger­ten und verlang­sam­ten den sozi­al­po­li­ti­schen Fort­schritt, der sich seit dem 2. Welt­krieg entwi­ckelt hatte, nicht nur, sondern dräng­ten ihn gera­de­zu zurück. Obwohl die Wirt­schaft in den vergan­ge­nen Jahren stetig wuchs, kam es plötz­lich wieder dazu, dass heute viele Menschen nach dem Renten­ein­tritt nicht mehr genug Geld zur Verfü­gung haben, um ihren Lebens­stan­dard zu halten. Sie müssen in schlech­te Wohnun­gen ziehen und sich von dem ernäh­ren, was die Tafel­lä­den bieten.

Prof. Frithjof Bergmann – Foto: Pat Christ
Foto: © Pat Christ
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Mit Freu(n)den den Wandel gestalten – Ein Bericht von Pat Christ

Der Bauer auf seiner Schol­le kannte noch keine Stech­uhr. Seine Arbeit war zwei­fel­los hart. Sicher oft sehr hart. Doch hätte man früher je von einem Land­wirt mit Burn-out gehört? Lange stand die Art und Weise, wie der Bauer seinen Lebens­un­ter­halt verdien­te, für den größ­ten Teil der Bevöl­ke­rung als Synonym für „Arbeit“. Vor 200 Jahren, so Frith­jof Berg­mann, änder­te sich das. Es begann ein Arbei­ten, das die Menschen erschöpf­te. Und sie, bedingt durch das neue Arbeits­sys­tem, in „Reiche“ und „Arme“ spal­te­te. So zumin­dest der allgemeine
Sprach­ge­brauch. Frith­jof Berg­mann, Philo­so­phie­pro­fes­sor und Erfin­der des Konzepts der „Neuen Arbeit“, spricht lieber von „Oasen­men­schen“
als von „Reichen“ und von „Wüsten­men­schen“ als von „Armen“. Etwa 80 Prozent der Mensch­heit gehö­ren letz­te­rer Gruppe an, so der Forscher
bei seinem unge­wöhn­li­chen Auftakt zur Jahres­fei­er 2012 der HUMANEN WIRTSCHAFT in der Silvio-Gesell-Tagungs­stät­te. Und es werden unwei­ger­lich immer mehr. Denn in der tech­no­lo­gi­sier­ten und globa­li­sier­ten Welt gibt es nicht mehr genug bezahl­te Arbeit für alle. Weshalb Berg­mann in Detroit seit langem ein neues Arbeits­sys­tem entwickelt.

© Pat Christ
Foto: © Pat Christ
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Nicht mehr länger nur Mainstream – Pat Christ

Dass ein ange­hen­der Maschi­nen­bau­er ein recht strik­tes Studi­um durch­lau­fen muss, mit viel Mathe­ma­tik, Tech­ni­scher Mecha­nik, Elektrotechnik
und Inge­nieur­geo­me­trie, das leuch­tet noch ein. Doch eine Volks­wir­tin? Die sollte, wie jede andere Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin, ein wesent­lich freie­res Curri­cu­lum haben. Hat sie de facto aber nicht. Woge­gen das deutsch­land­wei­te „Netz­werk Plura­le Ökono­mik“ Sturm läuft. In einem Offe­nen Brief fordern die Akteu­re eine Neuge­stal­tung der Volks­wirt­schafts­leh­re. Jeden Montag gibt es an der Univer­si­tät Bayreuth nach­mit­tags Übun­gen zur Vorle­sung „Mathe­ma­ti­sche Grund­la­gen für Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler“. Am Donners­tag wird bereits um 8 Uhr am Morgen eine (zwei­stün­di­ge) Frage­stun­de ange­bo­ten. Auch da geht es um mathe­ma­ti­sche Grund­la­gen. Am Montag­vor­mit­tag versam­meln sich die Studen­tin­nen und Studen­ten mit der Matri­kel-Endzif­fer 0 bis 5 im Audi­max, um sich Kennt­nis­se über statis­ti­sche Metho­den anzu­eig­nen. Übun­gen zu jenen Metho­den stehen in Bayreuth am Diens­tag­nach­mit­tag auf dem Programm. Am Vormit­tag dieses Tages geht es in einem Inten­siv­kurs um das indus­trie­öko­no­mi­sche Thema „Markt und Wettbewerb“.

„Leider fehlt es noch an Kraft und Mut“ – Pat Christ 0

„Leider fehlt es noch an Kraft und Mut“ – Pat Christ

Nur eine splee­ni­ge Spie­le­rei? Vor allem für ältere, einst in öffent­li­chen Ämtern aktive Menschen ist es schwer, sich auf das Thema
„Regio­geld“ einzu­las­sen, sagt Petra Berger­mann vom Schwa­ba­cher Verein Regio-Mark: „Sie haben nun einmal im gege­be­nen System als Funk­tio­när funk­tio­niert.“ Die mitt­le­re Gene­ra­ti­on nehme das, was sie über die Bedeu­tung von regio­na­lem Geld erzäh­le, immer­hin zur Kennt­nis. Doch leider fehle es hier an Zeit, Kraft und Mut, sich für eine Geld­re­form einzusetzen.

„Geld ist nicht grau“ – Pat Christ 0

„Geld ist nicht grau“ – Pat Christ

Ohne Loya­li­tät würde gar nichts gehen: Nur weil die Menschen unaus­ge­spro­chen über­ein­ge­kom­men sind, dass bestimm­te Scheine
„Geld“ bedeu­ten, sind diese Schei­ne auch etwas wert. „Geld ist eine konstru­ier­te, eine gemach­te Größe, die der Bürg­schaft einer Sozia­li­tät bedarf“, sagt die Inns­bru­cker Ethno­lo­gie-Profes­so­rin Dr. Silke Meyer. In ihrem drei­se­mes­tri­gen Studi­en­pro­jekt „Money Matters“ brach­te sie Studie­ren­de dazu, über das Thema „Geld“ einmal etwas genau­er nachzudenken.

Wann ein Reicher „vermögend“ ist“ – Pat Christ 0

Wann ein Reicher „vermögend“ ist“ – Pat Christ

Sind Reiche nur Egois­ten? Sind sie gren­zen­los Gieri­ge? Die sich mitun­ter durch frag­wür­di­ge Metho­den Geld und noch mehr Geld verschaf­fen? Für jene Wissen­schaft­ler, die sich zum „Forum für Vermö­gens­for­schung“ zusam­men­ge­schlos­sen haben, sind all dies verzerr­te Bilder von Reichen. „Ein neues Verständ­nis von Vermö­gen­den aufzu­bau­en, basie­rend auf ihrer gesellschaftlichen
Verant­wor­tung“, ist eines der Ziele des Forums, das am Insti­tut für Sozio­lo­gie der Univer­si­tät Müns­ter etabliert wurde.

(c) Pat Christ
Foto: © Pat Christ
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Eine praktische Revolte – Pat Christ

Mit einem für Human­wirt­schaft­le­rIn­nen frag­los span­nen­den Thema beschäf­tig­te sich in den vergan­ge­nen Jahren der Münch­ner Sozio­lo­ge Dr. Chris­ti­an Thiel: „Das ‚besse­re‘ Geld“ lautet seine ethno­gra­phi­sche Studie über Regio­nal­wäh­run­gen, die Ende 2011 erschien. Darin befasst er sich mit der Sozio­lo­gie und der Psycho­lo­gie des Geldes, den Wurzeln der Regio­geld­be­we­gung sowie verschie­de­nen Regio­geld-Konzep­tio­nen. Reich­lich Raum nimmt eine Fall­stu­die zur Alter­na­tiv­wäh­rung „Chiem­gau­er“ ein.

„Wir müssen sichtbar werden!“ – Pat Christ 0

„Wir müssen sichtbar werden!“ – Pat Christ

Auf gieri­ge Mana­ger zu schimp­fen und Banker per se zu verdam­men, wie es dieser Tage gern geschieht, ist tendenziös
und geht am eigent­li­chen Thema völlig vorbei. Objek­tiv betrach­tet, sind weder Banker noch Mana­ger haupt­ver­ant­wort­lich für die aktu­el­le Krise. „Die Kritik an Nutz­nie­ßern des Systems über­deckt den eigentlichen
System­feh­ler“, beton­te Andre­as Bange­mann, Chef­re­dak­teur der HUMANEN WIRTSCHAFT, zum Auftakt der
Jahres­fei­er „Humane Wirt­schaft 2011“ in der Wupper­ta­ler Silvio-Gesell-Tagungsstätte.

Kann es Gutes im Schlechten geben? – Pat Christ 0

Kann es Gutes im Schlechten geben? – Pat Christ

0,05 Prozent, soviel sollen Finanz­ti­tel­händ­ler nach dem Willen der Kampa­gne „Steuer gegen Armut“ künf­tig für Trans­ak­tio­nen aufwen­den. 66.000 Menschen unter­schrie­ben die Kampa­gnen­pe­ti­ti­on inzwi­schen. Bis zu 100.000 Unter­schrif­ten will die Evan­ge­li­sche Landes­kir­che Bayern für eine weite­re Peti­ti­on an den G20- Gipfel im Novem­ber sammeln. Viel Power wird also mobi­li­siert. Dennoch bleibt die Forde­rung umstrit­ten: Wie sinn­voll und gut ist eine Steuer auf finan­zi­el­le Trans­ak­tio­nen, die per se sinn­los und schlecht sind?

EU-Flagge, © Martin Bangemann, Kontakt: bestmoose.de 0

Klitzekleiner Geldregen – Pat Christ

Noch ist sie nicht recht­lich fixiert. Doch zwei von drei Hürden sind inzwi­schen genom­men. Nach­dem sich das Euro­pa­par­la­ment am 8. März dieses Jahres für eine Finanz­trans­ak­ti­ons­steu­er ausge­spro­chen hat, stimm­te auch die Euro­päi­sche Kommis­si­on Ende Septem­ber der Einfüh­rung dieser Steuer im Jahr 2014 zu. Nun muss noch der Euro­päi­sche Rat entschei­den, ob und, wenn ja, in welchem Maße er den Finanz­sek­tor an der Bewäl­ti­gung der Kosten der globa­len Krisen beteiligen
will.