Leserbriefe 05/2013
Sommertagung 90. Geburtstag Helmut Creutz
Am Rande der Tagung hatte ich vielfach Gelegenheit, mich mit anderen Teilnehmern auszutauschen. Geballtes Fachwissen war auf der Tagung unterwegs. Sehr erfrischend waren der Sketch mit Andreas Bangemann und Steffen Henke, die Rumba-Einlage mit Steffen Henke und seiner Frau, um fließendes Geld tänzerisch darzustellen. Grandios auch die tänzerische Interpretation von Silvio Gesells „Robinsonade“ durch Jonathan Ries.
Es war ein grandioses Wochenende – mein Dank an alle Organisatoren und Mitmacher.
Marie-Luise Volk,
Gesundheitsberaterin (GGB) und Sprecherin der Bürgerinitiative „Bürger/innen sagen NEIN
zur Agro-Gentechnik“ im Landkreis Cochem-Zell
www.agrogen-rlp.de – www.kritisches-netzwerk.de
Eine wundervolle Sommertagung bei herrlichem Wetter.
Dr. Frank Schepke, Löptin – www.kannwas.org
Systematische Belanglosigkeit
„Wenn wir auf unsere Schulen und Hochschulen schauen, dann müssen uns erhebliche Zweifel kommen, ob die Aufgaben, mit denen Schüler in Trab, wenn auch nicht bei Laune gehalten werden, diesen Anforderungen genügen. Können wir uns Lehrer vorstellen, die auf die Mitarbeit ihrer Schüler für eine wichtige gemeinsame Angelegenheit angewiesen sind? Können wir uns Schüler vorstellen, die das im Ernst erwarten? Die Aufgaben, die Schülern und Studenten auferlegt werden, sind beinah ausnahmslos trivial. Schulen sind wahre Produktionsstätten für belanglose Aufgaben. Allein die Tatsache, dass immer alle das Gleiche tun müssen und immer alle am festgelegten Standard gemessen werden, macht die Arbeit, die in der Schule geleistet wird – von Schülern wie von Lehrern – systematisch belanglos. Dass ein Schüler mit einer ihm gemäßen Aufgabe befasst werde, wird nicht einmal mehr für wünschbar gehalten. Dass ein Professor sich um Talent und Begabung jedes seiner Studenten sorgt, macht ihn zu einem Störfaktor im Betrieb. Aufgaben müssen nicht bedeutsam sein, wenn nur die Resultate abprüfbar sind und mit einer Note erledigt werden können. Und an die Stelle der Kooperation bei der Bewältigung wichtiger Aufgaben ist die Konkurrenz getreten, die jede Erkenntnis und alle Wahrheitssuche dem Siegeswillen und der Imagepflege opfert. Aus Lehrenden und Lernenden sind Prüfer und Prüflinge geworden und die Aufgaben sind zum Prüfstoff verkommen, wodurch selbst Inhalte von erheblicher Tragweite zu Bagatellen werden. Bildung ist von diesen Bildungseinrichtungen nicht zu erwarten und wird auch nicht von ihnen erwartet. Man kann in ihnen reüssieren oder scheitern, das ist alles. Dass sich im Einzelfall Bildung dennoch ereignet, weil Lehrer und Schüler trotz alledem auch unter den widrigsten Umständen dort einander und ihre Aufgaben finden, ist ein Wunder, ändert aber nichts an der traurigen Bilanz. Wäre diese Prozedur nur einfach wirkungslos, dann könnte man die vergeudete Zeit und die verschwendeten Steuergelder beklagen, und müsste sich sonst nicht weiter aufregen. Dann wäre die Sache eben einfach unnütz. Tatsächlich aber ist sie sehr wirksam, und es wird dabei eine verheerende Lektion gelernt, nämlich die, dass es auf mich überhaupt nicht ankommt, auch nicht auf das, was ich tue oder kann oder lasse, nicht darauf, ob ich Gutes oder Böses im Sinn habe oder
ignorant gegenüber beidem bin, sondern lediglich darauf, dass ich mithalten kann im Kampf um Rang und Vorteil.“
Zitiert aus dem Vortrag von Prof. Marianne Gronemeyer, 2012 anlässlich des 10. Todestags von Ivan Illich.
Im Ganzen hier zu finden: http://www.marianne-gronemeyer.de/resources/Bremen+2012+10.+Todestag.pdf
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