Kategorie: Zeitschriftenarchiv

Reimen gegen den Zeitgeist – Michael Freuding 0

Reimen gegen den Zeitgeist – Michael Freuding

Warum gibt es keine poli­ti­schen Gedich­te mehr? Diese Frage schwang mit, als die Zeit im März 2011 ihr Projekt „Poli­tik und Lyrik“ aus dem Boden stampf­te. Eine alte Form der poli­ti­schen Ausein­an­der­set­zung sollte wieder­be­lebt werden, eine Form die „schär­fer und witzi­ger“ sein konnte als Arti­kel oder Fotos – mein­ten die Redak­teu­re. Die Frage, warum es keine poli­ti­schen Gedich­te mehr gab oder gäbe, war für die Initia­to­ren schnell beant­wor­tet: Angeb­lich weil wir in einem ideo­lo­gie­frei­en Zeit­al­ter lebten, in dem partei­po­li­ti­sche oder gar agita­to­ri­sche Inhal­te nicht mehr gefragt seien. Inter­es­sant, dachte ich mir – inter­es­sant, weil ich glaube, dass die Welt sich niemals tiefer in eine Ideo­lo­gie verstrickt hat, als das gegen­wär­tig der Fall ist. Nur dass die Urhe­ber dieser Ideo­lo­gie kaum bekannt sind und nicht den Status genie­ßen, den man Ideo­lo­gie­stif­tern in frühe­ren Zeiten einräum­te. Das aber hängt eng mit ihren Glau­bens­sät­zen zusam­men, die Frei­heit und Indi­vi­dua­li­tät zum Zentrum der neuen Lehre erklä­ren. Mit fast schon reli­giö­sem Sendungs­be­wusst­sein setzt uns die Maschi­ne­rie der Massen­me­di­en alltäg­lich jenen Glau­bens­sät­zen aus und program­miert uns zu Skla­ven einer Minder­heit von Globa­li­sie­rungs­pro­fi­teu­ren. Diese Minder­heit bezeich­net sich selbst gern als ideo­lo­gie­frei und wissen­schafts­ori­en­tiert, ohne über die damit verbun­de­nen Vortei­le viele Worte zu verlie­ren. So wirk­sam ist die Gehirn­wä­sche, dass der unin­for­mier­te Mitläu­fer selbst in den tiefs­ten Krisen noch nach jenen Problem­lö­sern schreit, die unsere Proble­me erst verur­sacht haben. Da herrscht keiner­lei Einsicht, kein Hauch der Hoffnung.

„Geld ist nicht grau“ – Pat Christ 0

„Geld ist nicht grau“ – Pat Christ

Ohne Loya­li­tät würde gar nichts gehen: Nur weil die Menschen unaus­ge­spro­chen über­ein­ge­kom­men sind, dass bestimm­te Scheine
„Geld“ bedeu­ten, sind diese Schei­ne auch etwas wert. „Geld ist eine konstru­ier­te, eine gemach­te Größe, die der Bürg­schaft einer Sozia­li­tät bedarf“, sagt die Inns­bru­cker Ethno­lo­gie-Profes­so­rin Dr. Silke Meyer. In ihrem drei­se­mes­tri­gen Studi­en­pro­jekt „Money Matters“ brach­te sie Studie­ren­de dazu, über das Thema „Geld“ einmal etwas genau­er nachzudenken.

Von Geld, Geldmengen und Geldillusionen – Helmut Creutz 0

Von Geld, Geldmengen und Geldillusionen – Helmut Creutz

„Der Versuch, die Geld­men­ge zu defi­nie­ren, treibt akri­bi­sche Exper­ten an den Rand der Verzweif­lung. Denn es gibt keine klare Tren­nungs­li­nie im Kalei­do­skop der Anla­gen, die es ermög­li­chen würde, genau den Punkt fest­zu­le­gen, an dem sich Geld von ande­ren Anla­gen scheidet.“[1]
„Die genaue Defi­ni­ti­on >der Geld­men­ge ist ebenso eine Frage des Geschmacks wie der wissen­schaft­li­chen Notwen­dig­keit. Neben M1 und M2 haben die Ökono­men mehr als ein Dutzend Geld­men­gen­kon­zep­te defi­niert: M3, M1a, M1b!“[2] [1] Deut­sche Bundes­bank, Monats­be­richt Januar 1992 [2] Paul A. Samu­el­son, in seinem welt­weit verbrei­te­ten Lehr­buch „Volks­wirt­schafts­leh­re“

In Sozialen Handel investieren – Henk van Arkel 0

In Sozialen Handel investieren – Henk van Arkel

Die in Utrecht in den Nieder­lan­den ansäs­si­ge Stif­tung „Social TRade Orga­ni­sa­ti­on”, kurz „STRO” genannt, ist eine der weni­gen Orga­ni­sa­tio­nen der Welt, die alter­na­ti­ve Geld­sys­te­me entwickelt.[1] STRO konzen­triert sich auf Alter­na­ti­ven zum aktu­el­len Geld, weil es offen­sicht­lich ist, dass das herr­schen­de Geld­sys­tem unnö­ti­ge Armut erzeugt und eine gefähr­li­che Belas­tung für die Umwelt und jede Kultur darstellt.

„Kaufe Lokal“ – Arthur M. Gruenbaum 0

„Kaufe Lokal“ – Arthur M. Gruenbaum

Die Social Trade Orga­ni­sa­ti­on (STRO) ist Initia­tor des „Kaufe Lokal“-Programms und setzt sich für dessen Kombi­na­ti­on mit komple­men­tä­ren Währun­gen ein, da diese die posi­ti­ve Wirkung lokal­be­wuss­ten Einkau­fens noch verstärken.

Das Unternehmertum in einer solidarischen postkapitalistischen Wirtschaft – Norbert Bernholt 0

Das Unternehmertum in einer solidarischen postkapitalistischen Wirtschaft – Norbert Bernholt

Die Produk­ti­on von Gütern und Dienst­leis­tun­gen ist eine zutiefst gesell­schaft­li­che Ange­le­gen­heit, die in der kapi­ta­lis­ti­schen Wirt­schaft über­wie­gend von privat­wirt­schaft­lich orga­ni­sier­ten Unter­neh­men wahr­ge­nom­men wird. Hieran wird sich – nach unse­ren Vorstel­lun­gen – auch in einer soli­da­ri­schen nach­ka­pi­ta­lis­ti­schen Ökono­mie im Prin­zip nichts ändern. Aller­dings muss sich die Verfas­sung insbe­son­de­re der großen Unter­neh­men und das Umfeld, in dem sie agie­ren, radi­kal ändern. In den folgen­den Ausfüh­run­gen soll es darum gehen, Grund­zü­ge einer neuen Unter­neh­mens­ver­fas­sung zu entwer­fen, die bewirkt, dass Unternehmen
nur dann erfolg­reich sind, wenn sie sich in den Dienst der Menschen und der Umwelt stellen.

Piratenpartei und Geldsystem: Der Nebel lichtet sich – Roland Rottenfußer 0

Piratenpartei und Geldsystem: Der Nebel lichtet sich – Roland Rottenfußer

Das Rätsel­haf­te stimu­liert die Fanta­sie, und die Pira­ten­par­tei ist die Sphinx unter den poli­ti­schen Akteu­ren. Spezi­ell in Wirt­schafts­fra­gen glänz­te sie bislang durch Fest­le­gungs­scheu. Sind die Pira­ten eine „Links­par­tei mit Inter­net­an­schluss“, wie Gegner behaup­ten, oder doch verkapp­te Wirt­schafts­li­be­ra­le? Werden nach dem Grund­ein­kom­men auch umlauf­ge­si­cher­tes Geld und Regio­nal­wäh­run­gen bei der Partei eine poli­ti­sche Heimat finden? Der Erfolg der Pira­ten weckt Begehr­lich­kei­ten, und der Kampf um die Seele der Partei ist im vollen Gange. Wohin steu­ert das Pira­ten­schiff? Und wie könnte das Wirt­schafts­pro­gramm ausse­hen, das auf dem Bundes­par­tei­tag im Novem­ber verab­schie­det werden soll? Eine Zwischenbilanz.

Demokratie in Gefahr! – Wilhelm Schmülling 0

Demokratie in Gefahr! – Wilhelm Schmülling

Ist es ange­bracht, in einer Zeit, in der die Euro-Krise eska­liert, über Demo­kra­tie zu reden und die Regie­rung an ihre Pflich­ten zu erin­nern? Noch nie war es nöti­ger als jetzt, da grund­le­gen­de Entschei­dun­gen über unsere Währung anste­hen. Es gibt Zwei­fel darüber, dass solche Entschei­dun­gen demo­kra­tisch herbei­ge­führt werden. Zwar haben wir in unse­rem demo­kra­tisch gewähl­ten Bundes­tag eine starke Oppo­si­ti­on, die unde­mo­kra­ti­sches Vorge­hen der Regie­rung anpran­gert. Das glau­ben wir aber nur. In Wirk­lich­keit hat sich die SPD bei den Euro-Rettungs­maß­nah­men als Verbün­de­te der Regie­rung erwie­sen. Zurzeit über­prüft das Bundes­ver­fas­sungs­ge­richt das Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren zum ESM-Vertrag (Euro­päi­scher Stabi­li­täts-Mecha­nis­mus). Am 12. Septem­ber fällt das Gericht eine Entscheidung.

Abschied vom Steuerstaat – Dirk Löhr 1

Abschied vom Steuerstaat – Dirk Löhr

Die frei­wirt­schaft­li­che Theo­rie ist weit mehr als eine Geld­theo­rie. Sie kann auch als eine gegen Mono­po­le im weites­ten Sinne gerich­te­te Theo­rie verstan­den werden. Was aber kann unter „Mono­po­len im weites­ten Sinne“ verstan­den werden? Keynes beschrieb scharf­sin­nig die Eigen­schaf­ten der kriti­schen Assets und Dirk Löhr macht sie verständlich.

Leserbriefe 04/2012 0

Leserbriefe 04/2012

Ihre Meinung ist uns wich­tig. Senden Sie uns Ihre Fragen, Anre­gun­gen oder persön­li­che Meinun­gen. Bitte fassen Sie sich kurz, um so wahr­schein­li­cher wird die Veröf­fent­li­chung. Die Redak­ti­on behält sich vor, Leser­brie­fe ohne Rück­spra­che zu kürzen.

(Hu)manigfaltiges 04/2012 0

(Hu)manigfaltiges 04/2012

Kurz­nach­rich­ten und Hinweise:
[SFFO] Boden­spe­ku­la­ti­on mit Acker­land auch in Deutsch­land – Agrar­mi­nis­ter ratlos?
Geld­sys­te­me sind kein Naturgesetz
04/2012 www.humane-wirtschaft.de 37
Deut­sche Frie­dens­ge­sell­schaft fordert Abschaf­fung des Zins- und Zinseszinssystems
Die Über­schul­dung als System­feh­ler erkennen
Lust auf neues Geld – Die DVD Jetzt bestellen
Gren­zen der Model­le in den Wirtschaftswissenschaften
Fran­zö­si­scher Präsi­dent Hollan­de spricht Klar­text: (ARD, 7. Mai 2012, 22:45 Uhr, „Die Nacht als Frank­reich rot wurde“)
Dr. Norbert Blüm: (18. 5. 2012, Süddeut­sche Zeitung)
Heiner Geiß­ler: (29. 1. 2012, WELT am SONNTAG)
Dirk C. Fleck – Die vierte Macht

Galaktischer Energieverbrauch – Tom Murphy, übersetzt von Tom Schülke 0

Galaktischer Energieverbrauch – Tom Murphy, übersetzt von Tom Schülke

Seit dem Beginn der indus­tri­el­len Revo­lu­ti­on haben wir ein beein­dru­cken­des, sehr stabi­les Wachs­tum des Ener­gie­ver­brauchs der mensch­li­chen Zivi­li­sa­ti­on erlebt. Die Daten der US-ameri­ka­ni­schen „Energy Infor­ma­ti­on Agency“ zeigen für den US-Ener­gie­ver­brauch seit 1650 (1635–1945, 1949–2009, inklu­si­ve Holz, Biomas­se, fossi­ler Treib­stof­fe, Wasser­kraft, Nuklearenergie
u.s.w. ), einen auffal­lend konstan­ten Wachs­tums­kurs, der durch eine jähr­li­che Wachstum­ra­te von 2,9% gekenn­zeich­net ist.

Der unsichtbare Elefant 0

Meine beiden Elefanten – Roland Spinola

Denke ich über die Ursa­chen der Finanz­kri­se nach, so fallen mir zwei Meta­phern ein, die beide mit Elefan­ten zu tun haben:
„There is an elephant in the room“ sagen die Englän­der und meinen damit, dass es eine offen­sicht­li­che Wahr­heit gibt, die jeder kennt, die aber keiner disku­tie­ren will. An diese Meta­pher denke ich oft, wenn ich Talk­shows zuhöre. Der Elefant ist entwe­der zu gefähr­lich und deshalb möchte ihm niemand zu nahe kommen und beim Namen nennen oder einige Teil­neh­mer nehmen ihn tatsäch­lich gar nicht wahr.

Steffen Henke – Ein Porträt von Andreas Bangemann 0

Steffen Henke – Ein Porträt von Andreas Bangemann

Es begann alles mit einer „beiläu­fig“ gemach­ten Äuße­run­gen in einer Email. Darin schrieb Stef­fen Henke im Herbst 2010, dass es doch möglich sein müsse, zu bewei­sen, wie viele Menschen sich schon heute für ein besse­res Geld­sys­tem einset­zen. Wenn viele das Glei­che wollen, dann werden sie unüber­hör­bar und es kann zu wich­ti­gen Verän­de­run­gen kommen, war seine Schlussfolgerung.
Eine große Veran­stal­tung, auf der alle Flagge zeigen können, müsse her.

Was ist natürliche Ökonomie? – Roland Rottenfußer 0

Was ist natürliche Ökonomie? – Roland Rottenfußer

Wir müssen natür­li­ches Wirt­schaf­ten vom Stigma des Anrü­chi­gen befrei­en, das ihm wegen der Auswüch­se des Sozi­al­dar­wi­nis­mus anhaf­tet. Nicht nur der „Kampf ums Dasein“ prägt natür­li­che Ökosys­te­me. Bei genau­er Betrach­tung finden wir auch viel Posi­ti­ves: Koope­ra­ti­on, gesun­de Wachs­tums­gren­zen, Ausgleich zwischen den Extre­men, frei flie­ßen­de Ener­gien und den Verzicht auf abstrak­te Besitz­ver­hält­nis­se. Natür­li­che Ökono­mie ist ein Wirt­schaf­ten nach natür­li­chen Prin­zi­pi­en, die das Beson­de­re unse­rer Situa­ti­on als Menschen nicht verleug­net. Vor allem ist sie ein Heil­mit­tel gegen die Domi­nanz egois­ti­scher Einzel­in­ter­es­sen. Denn Ökolo­gie bedeu­tet im Kern: Jeder Teil erhält seinen Sinn durch die Harmo­nie mit einem größe­ren Ganzen.

EURO-Rettung in den letzten Zügen – Kommentar von Wilhelm Schmülling 0

EURO-Rettung in den letzten Zügen – Kommentar von Wilhelm Schmülling

Nun hat Grie­chen­land wieder Luft zum Atmen. Es hat gewählt, konser­va­tiv zur Freude der Euro­kra­ten. Ist damit Grie­chen­land und
der EURO geret­tet? Nein, mit der Wahl wurde nichts entschie­den, nur die Aussich­ten zur Rettung ein wenig verbes­sert, glaubt man. Das retten­de Ufer in Sicht, stram­peln die Grie­chen darauf zu, die Köpfe wie Ertrin­ken­de Unter­kan­te Kinn gerade über Wasser haltend. Reichen die Kräfte nun aus, um Land zu erreichen?

Reichtum und Reichtumsexplosion – Helmut Creutz 0

Reichtum und Reichtumsexplosion – Helmut Creutz

Auch wenn der Begriff „Reich­tum“ viel­fach verwen­det wird – vom Arten­reich­tum in der Natur bis hin zum Reich­tum wissen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se – , wird er auf Anhieb meist mit Geld verknüpft! Eben­falls, wenn man unter diesem Begriff den Reich­tum aller Güter ausdrückt, d. h. die wirt­schaft­lich einge­setz­ten Sach­wer­te mit den Geld­erspar­nis­sen, unter dem Begriff „Vermö­gen“ zusam­men­fasst. Und dieser Reich­tum und dessen zuneh­men­de Konzen­tra­ti­on machen vor allem Schlag­zei­len, wenn vom „Mana­ger-Maga­zin“, alle paar Jahre, die „300 reichs­ten Deut­schen“ aufge­lis­tet werden!

Wann ein Reicher „vermögend“ ist“ – Pat Christ 0

Wann ein Reicher „vermögend“ ist“ – Pat Christ

Sind Reiche nur Egois­ten? Sind sie gren­zen­los Gieri­ge? Die sich mitun­ter durch frag­wür­di­ge Metho­den Geld und noch mehr Geld verschaf­fen? Für jene Wissen­schaft­ler, die sich zum „Forum für Vermö­gens­for­schung“ zusam­men­ge­schlos­sen haben, sind all dies verzerr­te Bilder von Reichen. „Ein neues Verständ­nis von Vermö­gen­den aufzu­bau­en, basie­rend auf ihrer gesellschaftlichen
Verant­wor­tung“, ist eines der Ziele des Forums, das am Insti­tut für Sozio­lo­gie der Univer­si­tät Müns­ter etabliert wurde.

Sparen – Mission: Impossible – Peter Döllel 0

Sparen – Mission: Impossible – Peter Döllel

Es wird zu viel gespart! Neben den Lebens­ver­si­che­run­gen, den staat­li­chen und priva­ten Renten­kas­sen und den Beam­ten­kas­sen sind die Rentiers (das sind Menschen mit hohen Vermö­gen, die daraus ihr leis­tungs­lo­ses Einkom­men – den Zins – beziehen[1]) mit die Haupt­ver­ant­wort­li­chen für das Anwach­sen der riesi­gen Geldvermögen.

[1] Allge­mei­ne Theo­rie der Beschäf­ti­gung, des Zinses und des Geldes, Dunker & Humblot 1936, John Maynard Keynes Seite 316–318 Der Rentier der „…den knapp­heits­be­ding­ten Wert des Kapi­tals auszu­nut­zen“ „…dass der sanfte Tod des Rentiers, des funk­ti­ons­lo­sen Inves­tors nichts plötz­li­ches sein wird….“ Aber er wird in 1 bis 2 Gene­ra­tio­nen „.. nicht mehr einen Bonus (Zins und Zinses­zins) erhalten.

„Lust auf neues Geld“  lockte viele Menschen nach Leipzig 1

„Lust auf neues Geld“ lockte viele Menschen nach Leipzig

Am 9. Juni hatte die „Neues Geld gemein­nüt­zi­ge GmbH“ zu einer Tages­ver­an­stal­tung in die Stadt geru­fen, die sinn­bild­lich für den Aufbruch zum Wandel steht: Leip­zig. Zwei­tau­send Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer folg­ten dem Ruf und bilde­ten einen impo­san­ten Rahmen für ein Programm, das es in sich hatte. Die Veran­stal­ter unter Leitung des Geschäfts­füh­rers Stef­fen Henke
hatten ein abwechs­lungs­rei­ches Programm zusam­men­ge­stellt: Musik, Akro­ba­tik, Kaba­rett, Unter­hal­tung und natür­lich viel Infor­ma­ti­on zum Thema Geld.

„Kein Recht im Unrecht – kein gutes Leben im schlechten“ – Andreas Bangemann 0

„Kein Recht im Unrecht – kein gutes Leben im schlechten“ – Andreas Bangemann

Durch unser Geld­sys­tem und das darauf aufbau­en­de Boden­recht werden allen Menschen dieser Erde Tag für Tag immer größer werden­de Teile ihrer eige­nen Leis­tung wegge­nom­men. Auch im Hinblick auf Paten­te und das Urhe­ber­recht gibt es zu hinter­fra­gen­de Entwick­lun­gen, die Räume für Privi­le­gi­en schaf­fen, von denen nur sehr wenige profi­tie­ren. Das geschieht für viele unbe­merkt, denn es werden dazu in den seltens­ten Fällen direk­te Rech­nun­gen ausge­stellt. Die in unse­rem Recht und dem genutz­ten Geld­sys­tem veran­ker­ten Mecha­nis­men sorgen für die Bedie­nung dieser Privi­le­gi­en über die Preise und Steuern,
die jeder von uns für den Lebens­un­ter­halt bezahlt.

GesellScha(f)ftKunst 2012 – Erreichtes und Geplantes 1

GesellScha(f)ftKunst 2012 – Erreichtes und Geplantes

Im klei­nen Wäld­chen der Silvio-Gesell-Tagungs­stät­te in Wupper­tal entpuppt sich das im Mai gestar­te­te Kunst­pro­jekt anläss­lich des 150. Geburts­ta­ges von Silvio Gesell zu einer vernet­zen­den Kraft. Täglich besu­chen Inter­es­sier­te das Gelän­de und lassen sich von dem Gedan­ken inspi­rie­ren, wie eine Wirt­schaft wohl ausse­hen könnte, wenn sie wich­ti­ge Elemen­te von Austausch­pro­zes­sen in der Natur abbil­den würde. „Flie­ßen“ und „Werden und Vergäng­lich­keit“ waren die künst­le­ri­schen Impul­se für die Arbei­ten auf dem Gelän­de. Fast täglich kommen neue Kunst­wer­ke hinzu, denn Kars­ten Behr, der künst­le­ri­sche Leiter des Projek­tes, arbei­tet stän­dig in seinem „Zauber­wald“ und inte­griert mehr und mehr Künst­ler aus der Region. Das idyl­lisch gele­ge­ne Tagungs­haus entpuppt sich durch die Aktion zu einem Hort der Begeg­nung von Krea­ti­ven auf vielen Gebieten.

Einkommensgruppen in Deutschland - © Martin Bangemann 0

Einkommen und Einkommensunterschiede – Helmut Creutz

Wie das Jahres­ein­kom­men des VW-Chefs Winter­korn mit rund 17 Millio­nen, hat auch das des BMW-Chefs Reit­ho­fer mit rund 6,2 Mio. kürz­lich Schlag­zei­len gemacht. Nicht ohne Grund, denn selbst wenn man dieses letzt­ge­nann­te Einkom­men um den Steuer-Höchst­be­trag auf 3,4 Millio­nen redu­ziert, liegt es noch beim 86-fachen des verfüg­ba­ren Einkom­mens eines Durch­schnitts-Haus­halts in unse­rem Land, das 2007 bei 40.550 Euro gele­gen hat. Dieser bereits schwer nachvollziehbare
Unter­schied nimmt jedoch noch erheb­lich zu, wenn man – wie Walter Wüllen­we­ber kürz­lich im Stern – zum Vergleich das Vermö­gens­ein­kom­men der Fami­lie Quandt heran­zieht, die als Haupt­ak­tio­när von BMW im vergan­ge­nen Jahr 650 Millio­nen abkas­sier­te und damit das 106-fache des Firmen­chefs und – eben­falls besteu­ert – mit 370 Millio­nen das 9.140-fache eines Normal­haus­halts erhielt!

Allegorische Darstellung der Lust am Stadttheater, Gießen. 0

Lust auf neues Geld – Andreas Bangemann

Das ist doch einmal etwas ande­res. Statt sich mit den immer wirrer werden­den Gescheh­nis­sen um Poli­tik und Finanz­markt herum­zu­är­gern, frönen wir der Lust! Doch was ist wohl mit „neuem Geld“ gemeint? Mit dem Geld, das wir zu kennen glaub­ten, scheint ja etwas Grund­le­gen­des im Argen zu liegen. Wir erle­ben, wie es sich erkenn­bar in unvor­stell­ba­ren Mengen bei eini­gen weni­gen sammelt und es bei den aller­meis­ten hinten und vorne fehlt, bei manchen gar über­haupt nicht mehr ankommt. Immer klarer wird dabei: Es handelt sich nicht um einen Prozess, der maßgeb­lich durch mehr oder weni­ger Leis­tung beein­flusst wird, sondern das im Besitz haben von Geld genügt, um zu Reich­tum zu kommen. Immer klarer wird auch, dass wir mit diesem Geld einer leid­vol­len Kata­stro­phe entge­gen gehen. Von einem solchen Geld haben wir und immer mehr Menschen auf der ganzen Welt die Nase voll. Dieses Geld entzweit, macht einsam und zerstört nach und nach alles, was uns lieb und „teuer“ ist. Wir wissen, was wir nicht mehr wollen.

Geld muss fließen, wie dieser Bach 0

Die Welt braucht fließendes Geld – Wolfgang Berger

Die Leser dieser Zeit­schrift wissen es: Geld muss flie­ßen, wenn es seine wohl­tu­en­den Wirkun­gen entfal­ten soll – flie­ßen wie Blut in unse­rem Körper oder wie Wasser in der Natur. Der kleine Trick mit großer Wirkung beim flie­ßen­den Geld ist, dass das Ausge­ben belohnt wird, nicht das Fest­hal­ten. Wer Geld zurück­hält, zahlt eine kleine Steuer. Dieser „Umlauf­im­puls“ entfällt für den, der Geld ausgibt, inves­tiert, lang­fris­tig anlegt oder verschenkt. Dadurch verste­tigt sich der Geldumlauf.

Bälle © Martin Bangemann 0

Das Geld ist der Fußball der Volkswirtschaft – Silvio Gesell Zitat

Die Rolle, die die Geld­sub­stanz spielt, lässt sich ziem­lich gut mit dem verglei­chen, was das Leder des Fußbal­les für die Spie­ler bedeu­tet. Es kommt den Spie­lern durch­aus nicht auf die Substanz des Balles an, auch nicht mal auf seinen Besitz. Zerrissen,
beschmutzt, neu oder alt, alles ist gleich­gül­tig. Ist der Ball greif­bar und sicht­bar, so kann die Balge­rei losge­hen. Und um mehr handelt es sich beim Geld auch nicht. Haben oder nicht haben; ein steter rast­lo­ser Kampf um seine Erwer­bung, nicht weil man den Ball, das Geld an sich, den Geld­stoff braucht, sondern weil man weiß, dass andere das Geld wieder­ge­win­nen und zu seiner Wieder­ge­win­nung Opfer brin­gen müssen. Beim Fußball bestehen diese Opfer in Fußtrit­ten, beim Geld in Waren. Das ist der ganze Unterschied.
Und wer Lieb­ha­ber ist von kurzen Begriffs­er­klä­run­gen, der wird viel­leicht Freude empfin­den, wenn ich sage:
Das Geld ist der Fußball der Volkswirtschaft.

„Entweder Kapitalismus oder Sozialismus“ – Friedrich Müller-Reißmann 0

„Entweder Kapitalismus oder Sozialismus“ – Friedrich Müller-Reißmann

„NIEDER MIT DEM KAPITALISMUS – ES LEBE DER SOZIALISMUS“ stand auf dem Spruch­band. „Nein“, dachte ich, als ich das las, „der Kapi­ta­lis­mus soll verschwin­den und der Sozia­lis­mus blei­ben, wo er ist: in unbe­lehr­ba­ren Köpfen!“ In den gesell­schafts­wis­sen­schaft­li­chen“ Semi­na­ren, die ich seiner­zeit als Student der Physik an der Univer­si­tät Leip­zig besu­chen musste, wurde mir unab­läs­sig einge­häm­mert, dass der „Haupt­in­halt unse­rer Epoche“ im „Sieg des Sozia­lis­mus über den Kapi­ta­lis­mus“ bestün­de. Den Studen­ten der ande­ren Fach­rich­tun­gen ging es zu DDR-Zeiten nicht besser. – Nun, die Geschich­te folgte nicht der marxis­ti­schen Geschichts­ideo­lo­gie. Indes, die Propa­gan­da­müh­len haben nicht verge­bens geklap­pert. Noch immer sehen viele keine andere Alter­na­ti­ve zum Kapi­ta­lis­mus, wenn er doch eines Tages sein Ende findet, als den „Sozia­lis­mus“.

Billionen-Grab Euro-Rettung – Kommentar von Wilhelm Schmülling 0

Billionen-Grab Euro-Rettung – Kommentar von Wilhelm Schmülling

Viel­leicht sind auch Sie ein wenig irri­tiert darüber, dass die Euro-Rettung einfach nicht gelin­gen will, obwohl dafür immer mehr Geld aufge­wen­det wird. Die verfah­re­ne Situa­ti­on wird mit großen Zahlen beschrie­ben. Da werden Billio­nen­be­trä­ge genannt, die wir uns gar nicht vorstel­len können; jedoch die Ursa­che der Misere nennt keiner. Manche Leser erwar­ten wohl, von den Autoren der HUMANEN WIRTSCHAFT eine Antwort. Ausge­rech­net bei denen, die volks­wirt­schaft­lich nicht zum Main­stream gehö­ren. Recht haben sie.

Fußballtheorie © Martin Bangemann 0

Die Fußballtheorie des Geldes – Andreas Eschbach

Es ist das immer glei­che Ritual: Ein neuer Finanz­mi­nis­ter tritt sein Amt an und bekräf­tigt in der ersten Pres­se­kon­fe­renz seine Entschlos­sen­heit, den Haus­halt zu sanie­ren und nun aber wirk­lich die Staats­schul­den abzu­bau­en. Denn, so sagt er weiter, es könne nicht ange­hen, dass ein immer größe­rer Teil der Steu­ern in den Schul­den­dienst fließe – also in Zinsen für aufge­nom­me­ne Kredi­te des Staats –; das stelle eine Bürde für kommen­de Gene­ra­tio­nen dar und enge die gestal­te­ri­schen Spiel­räu­me der Regie­rung ein. Und so weiter.