Kategorie: Archiv 2012

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Georg Schramm occupies Deutsche Bank – Wolfgang Berger

Der däni­sche Schrift­stel­ler Søren Kier­ke­gaard (1813 – 1855) berich­tet, wie hinter den Kulis­sen des Thea­ters ein Feuer ausbricht. Der Clown tritt
scho­ckiert auf die Bühne und fordert alle auf, den Saal rasch zu verlas­sen. Das Publi­kum genießt die origi­nel­le Einla­ge und klatscht lauten Beifall.
Der Clown wird bleich vor Schreck, gesti­ku­liert heftig und warnt vor der drohen­den Gefahr. Alle sind begeis­tert und johlen vor Freude – bis das
Feuer auf den Zuschau­er­raum über­springt. Da ist es zu spät.

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Gläubiger-Schuldner-Beziehungen – Josef Hüwe

Wir erle­ben span­nen­de Zeiten, u. a. was die Folgen der lang­fris­tig haupt­säch­lich auf dem Zinses­zins­ef­fekt beruhenden
Geld­ver­mö­gen- und Schul­den-Akku­mu­la­ti­on betrifft. „Perma­nent einzu­ge­hen­de Bezie­hun­gen zwischen Schuld­nern und Gläu­bi­gern bilden letzt­lich das Funda­ment des Kapi­ta­lis­mus.“ (J. M. Keynes). Die Kette der Gläu­bi­ger-Schuld­ner-Bezie­hun­gen darf nicht reißen! Welt­weit ist sie zum Teil schon recht dünn. Die USA zum Beispiel können nur hoffen, dass ihnen China als Geld­ge­ber erhal­ten bleibt. An eine Tilgung der Schul­den ist nicht zu denken. Die „Schuld­ner-Sicher­heit“ besteht darin, dass die USA auch künf­tig reich­lich chine­si­sche Produk­te importieren.

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Die „Schuldenbremse“ – Ein Patentrezept? – Helmut Creutz

Mit der Verab­schie­dung eines Rettungs-Versuchs über eine Schul­den­brem­se beweist die Poli­tik nur ihre Unwis­sen­heit über die Vorgän­ge im Geld­be­reich! – Schon jeder Auto­fah­rer weiß, dass man zur Abbrem­sung eines Fahr­zeugs zuerst einmal den Fuß vom Gaspe­dal nehmen muss. Bezieht man das auf jene Schul­den­brem­se, die man in Deutsch­land bereits verbind­lich verab­schie­det hat und den ande­ren Euro-Ländern noch verpas­sen möchte, dann gilt genau das Glei­che: Auch hier muss man zuerst einmal „das Gas wegnehmen“…
das heißt, jene Vorgän­ge redu­zie­ren, die in unseren
heuti­gen Volks­wirt­schaf­ten den Staa­ten nicht nur die
Aufnah­me immer höhe­rer Schul­den ermög­li­chen, sondern
diese gera­de­zu erzwingen:

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Foto: © Pat Christ
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Eine praktische Revolte – Pat Christ

Mit einem für Human­wirt­schaft­le­rIn­nen frag­los span­nen­den Thema beschäf­tig­te sich in den vergan­ge­nen Jahren der Münch­ner Sozio­lo­ge Dr. Chris­ti­an Thiel: „Das ‚besse­re‘ Geld“ lautet seine ethno­gra­phi­sche Studie über Regio­nal­wäh­run­gen, die Ende 2011 erschien. Darin befasst er sich mit der Sozio­lo­gie und der Psycho­lo­gie des Geldes, den Wurzeln der Regio­geld­be­we­gung sowie verschie­de­nen Regio­geld-Konzep­tio­nen. Reich­lich Raum nimmt eine Fall­stu­die zur Alter­na­tiv­wäh­rung „Chiem­gau­er“ ein.

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„Grüner Kapitalismus ist keine Lösung“ – Gerhard Dilger

Bereits zum sechs­ten Mal hat im Januar 2012 in Porto Alegre das Welt­so­zi­al­fo­rum getagt. Nach Ansicht der Gipfel­teil­neh­mer soll­ten die lebens­wich­ti­gen Ressour­cen Luft, Land, Ener­gie und Wasser verge­mein­schaf­tet werden. Mit der Fokus­sie­rung auf Gemein­gü­ter wollen sie den alten Gegen­satz zwischen Markt und Staat überwinden.

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Gresham und die Drachme – Dirk Löhr

Die Einfüh­rung einer umlauf­ge­si­cher­ten Drach­me als Paral­lel­wäh­rung war Anlass für eine Tagung des Semi­nars für Frei­heit­li­che Ordnung am 19./20.11.2011. Mit diesem Vorschlag, der u. a. von Eckhard Behrens vertre­ten wird, soll Grie­chen­land aus der Klemme gehol­fen werden. Der Vorschlag
ist inter­es­sant, origi­nell und verdient eine einge­hen­de Diskus­si­on. In der bishe­ri­gen Diskus­si­on fehlt mir bislang noch die Behand­lung eines Aspek­tes, den ich für entschei­dend für den Erfolg des Vorschlags halte: nämlich die Rolle des Gresham’schen Geset­zes (ein ökono­mi­sches Gesetz, das nach Sir Thomas Gres­ham, benannt ist, der von 1519–1579 lebte).

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Schulden = Guthaben – Erhard Glötzl

Bereits 1775 erklär­te die Fran­zö­si­sche Akade­mie der Wissen­schaf­ten, keine Arbei­ten zum Thema Perpe­tu­um Mobile mehr anzu­neh­men oder zu prüfen, da ein Perpe­tu­um Mobile unmög­lich ist. Auf heute über­tra­gen entspricht dies der Aussa­ge, dass sich kein Physi­ker mit Ideen beschäf­tigt, die dem 1. Haupt­satz der Ther­mo­dy­na­mik wider­spre­chen, der besagt, dass in einem geschlos­se­nen System die Gesamt­ener­gie stets erhal­ten bleibt. Weil mitt­ler­wei­le dieser Satz schon im Schul­un­ter­richt seinen festen Platz hat, befasst sich heute niemand mehr mit solchen physi­ka­lisch unmög­li­chen Dingen.

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Erben – die Mühe, geboren zu werden – Roland Rottenfußer

Der Zins ist schäd­lich, gewiss, aber er bliebe ein begrenz­tes Übel, wäre da nicht ein ande­rer Faktor, der ihn verewigt und poten­ziert: das Erbe. Erbschaf­ten zemen­tie­ren Fami­li­en­pri­vi­le­gi­en und unter­höh­len die Chan­cen­gleich­heit. Der Sohn von Micha­el Ballack wird nicht nächs­ter Kapi­tän der Fußball-Natio­nal­mann­schaft. In Unter­neh­men sind derlei Absur­di­tä­ten aber durch­aus üblich. Schwe­rer wiegt, dass sich die Akku­mu­la­ti­on von Vermö­gen und poli­ti­schem Einfluss über Gene­ra­tio­nen fort­set­zen kann. Wer für das Leis­tungs­prin­zip und gegen demo­kra­tisch nicht legi­ti­mier­te Macht­kon­zen­tra­ti­on ist, kann nicht gleich­zei­tig für unein­ge­schränk­tes Erben sein. Es müssen Wege gefun­den werden, Erbschaf­ten auf ein sozi­al­ver­träg­li­ches Maß zu begrenzen.

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Die Transformation des Geldes – Werner Onken

„Das herkömm­li­che Geld kann mit einer schad­haf­ten Leiter vergli­chen werden: je höher wir stei­gen, umso tiefer stür­zen wir, wenn sie bricht. Und sie wird brechen. Unser Geld bedingt den Kapi­ta­lis­mus, den Zins, die Massen­ar­mut, die Revol­te und schließ­lich den Bürger­krieg, der erfah­rungs­ge­mäß mit unheim­li­cher Schnel­lig­keit zur Barba­rei zurück­führt. … Wer es aber vorzieht, seinen eige­nen Kopf etwas anzu­stren­gen statt fremde Köpfe einzuschlagen,
der studie­re das Geld­we­sen, der trach­te danach, die ‚unbe­grenz­ten Möglich­kei­ten‘, die in der Arbeits­tei­lung liegen, dadurch der Mensch­heit und der Frie­dens­idee dienst­bar zu machen, dass er für diese Arbeits­tei­lung ein zweck­ent­spre­chen­des Geld­we­sen schafft.“
[Silvio Gesell, Geld oder Krieg (1912), zitiert nach: Silvio Gesell, Reich­tum und Armut gehö­ren nicht in einen geord­ne­ten Staat – Werk­aus­wahl zum 150. Geburts­tag, Kiel 2012, 2. erw. Auflage]

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Editorial: Dschungelcamp im Schilderwald – Andreas Bangemann

Das Fern­seh­for­mat, das sich keiner anschaut, von dem aber viele reden, ist dieses Mal der Einstieg, der mich einmal mehr zu jenem Thema führt, das im
Grunde wie kein ande­res unsere Zukunft bedeu­tet: die Wirt­schafts- und Finanz­kri­se, die längst zur System­kri­se des Kapi­ta­lis­mus gewor­den ist. Sie wird uns nicht mehr loslas­sen. Das wäre ja auch noch schö­ner, für die Zeit­schrift, die den Weg zu einer huma­nen Wirt­schaft als Ziel hat! Wir lassen in dieser Sache nicht mehr nach.

Walter Meier-Solfrian: „Ökosozial oder katastrophal – Die Politik hat die Wahl“ – Buchrezension von Peter Werner 0

Walter Meier-Solfrian: „Ökosozial oder katastrophal – Die Politik hat die Wahl“ – Buchrezension von Peter Werner

Die Welt­wirt­schaft torkelt von Krise zu Krise, Finanz­bla­sen plat­zen, unheim­li­che Schul­den- bzw. Vermö­gens­ber­ge erdrü­cken Staa­ten und Konjunk­tur. Die Situa­ti­on ist beängs­ti­gend, der Ausgang offen. Sehr beun­ru­hi­gend ist auch die Hilf­lo­sig­keit der Poli­ti­ker und etablier­ten Ökono­men ange­sichts des an die Wand gefah­re­nen globa­len Wirtschaftssystems.

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Über Verantwortung in der Krise – Bernhard von Czettritz

In den vergan­ge­nen Mona­ten hat sich die Lage an den Welt­fi­nanz­märk­ten zuneh­mend destabilisiert.
Obwohl die deut­sche Export­wirt­schaft bislang von der Krise profi­tiert hat, bricht auch hierzulande
lang­sam Krisen­stim­mung aus. Global ist die Stabi­li­tät vieler Volks­wirt­schaf­ten durch die Finanzkrise
stark gefährdet.

„Eine Welt ohne Zinsen…“ –  Sylke Schröder im Interview mit Andreas Bangemann 0

„Eine Welt ohne Zinsen…“ – Sylke Schröder im Interview mit Andreas Bangemann

Die Deut­sche Umwelt­stif­tung und attac empfeh­len die Ethik­Bank, weil sie ihr Geld nach sozia­len und ökolo­gi­schen Krite­ri­en verwal­tet. Jetzt unter­stützt die Ethik­Bank den Aufruf der NGO’s zum Banken­wech­sel mit befris­te­ten Sonder­kon­di­tio­nen für das Geschäfts­kon­to. Unter­neh­men, Stif­tun­gen und Verei­ne bekom­men ein Jahr lang 30 Buchun­gen pro Monat von der Bank geschenkt.
Stark gewach­sen (+ 85 Prozent) ist die Ethik­Bank im Jahr 2011 vor allem bei Giro­kon­ten und Geschäfts­kon­ten. „Wer ein neues Zahlungs­ver­kehrs­kon­to einrich­tet, wech­selt in der Regel die Haus­bank. Immer mehr Geschäfts­kun­den sagen uns, dass die Wahl der Ethik­Bank eine logi­sche Fort­füh­rung der eige­nen Unter­neh­mens­phi­lo­so­phie sei“, fasst Sylke Schrö­der, Vorstandsmitglied
der Ethik­Bank, die Kunden­stim­men zusammen.

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Sternzeit: 58957.5 – Kommentar von Wilhelm Schmülling

Erdlin­ge fahren in Wirt­schafts­fra­gen einen wider­sin­ni­gen Schlin­ger­kurs – Sind sie noch zu retten?
Die Welt ist verrückt – würde ein Besu­cher aus fernen Gala­xien denken, wenn er das Verhal­ten der Menschen sehen würde. Sie arbei­ten wie die Beses­se­nen und wollen immer mehr haben. Auch wenn sie schon genug zu essen, genug Klei­der und eine gute Wohnung haben, sie arbei­ten immer weiter um noch mehr zu haben. Sie erfin­den Maschi­nen, die ihnen die Arbeit abneh­men – und arbei­ten doch in glei­chem Tempo weiter. Sie stei­gern die Produk­ti­vi­tät und anstatt die Arbeits­zeit zu verkür­zen, schuf­ten sie noch mehr. Sie können gar nicht mehr alles verbrau­chen und legen das Geld auf die hohe Kante. Geld, das als Beschei­ni­gung für geleis­te­te Arbeit und nur als Tausch­mit­tel dienen soll, soll als Kapi­tal­ertrag ihren Reich­tum mehren – glau­ben sie. Wie über­haupt die Menschen dieser Erde gerne an Wunder glauben.

Ausgebrannt – Dr. med. Ralf Oettmeier 0

Ausgebrannt – Dr. med. Ralf Oettmeier

Fakten, tatsäch­li­che Hintergründe,Bewältigungs- und Vermei­dungs­stra­te­gien zum Burnoutproblem.

BURNOUT ist in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Nach­rich­ten über den Ausstieg von promi­nen­ten Sport­lern, Trai­nern, Poli­ti­kern, Mana­gern aus der Leis­tungs­ge­sell­schaft erschei­nen. Der Zustand tota­ler Über­for­de­rung und Erschöp­fung ist dabei nach Krite­ri­en der Univer­si­täts­me­di­zin noch nicht einmal eine Diagno­se, sondern nur eine Störung. Diese zerstört aber viele Exis­ten­zen, stürzt Fami­li­en ins Unglück, fördert Firmen­plei­ten und ist schließ­lich einer der Haupt­ur­sa­chen für Selbst­mord. Kaum einer der Leser wird nicht in seinem Umfeld jeman­den kennen, welcher von der offen­bar moder­nen Volks­seu­che betrof­fen ist. Und betrach­tet man unsere finanz­po­li­ti­sche Situa­ti­on natio­nal, euro­pä­isch wie global, so lassen sich hier erstaun­li­che Paral­le­len zum Burn­out­pro­blem der Menschen aufzei­gen, welche durch Aufstau von Proble­men und einem Unver­mö­gen von dessen Lösung gekenn­zeich­net sind. Als Arzt habe ich mich zunächst den mensch­lich-medi­zi­ni­schen Hinter­grün­den gestellt. Bei der tief­grün­di­gen Ursa­chen­for­schung kommt man jedoch nicht an finanz­öko­no­mi­schen Zusam­men­hän­gen vorbei.

Vereint für ein neues Eigentumsrecht – Heinz Girschweiler 0

Vereint für ein neues Eigentumsrecht – Heinz Girschweiler

NWO-Stif­tung Belcam­po – dies ist der Name einer neuen Schwei­zer Boden­rechts­stif­tung. Sie setzt sich zum Ziel, das Gemein­ei­gen­tum an der Lebens­grund­la­ge Boden zu fördern und damit die gesell­schafts- und umwelt­schäd­li­che Speku­la­ti­on einzudämmen.
Website: http://www.nwo-belcampo.ch
E‑Mail: info[ät]nwo-belcampo.ch

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Vom Regiogeld zum nationalen Parallelgeld – Dr. med. Gerhardus Lang

Tagungs­be­richt des Semi­nars für Frei­heit­li­che Ordnung Bad Boll
Vom 19. – 20. 11. 2011 fand eine Tagung des Semi­nars für frei­heit­li­che Ordnung in Bad Boll zum Thema „Vom Regio­geld zum natio­na­len Paral­lel­geld“ statt. Es ging um die Frage, ob Grie­chen­land ohne einen Austritt aus der Euro-Gemein­schaft aus seiner Not-Situa­ti­on geholt werden kann oder nicht. Die Ergeb­nis­se sind über­aus beachtlich.

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Dezentrale Geldschöpfung – Professor Ing. Dr. Gerhard Senft M.A.

Begrif­fe wie „Pearl Habor-Econo­my“ (Vaz 2008, 13) taugen zur Beschrei­bung heuti­ger Zustän­de nur mehr begrenzt: Konjunk­tur­ab­schwung, konstant hohe Arbeits­lo­sen­ra­ten, drohen­der Infla­ti­ons­ga­lopp, explo­die­ren­de Lebens­mit­tel­prei­se, stei­gen­de Wohnungs­kos­ten, sprung­haf­te Teue­run­gen am Ener­gie­sek­tor, Zunah­me der Armut, leere Kassen in den öffent­li­chen Haus­hal­ten. Kurz: Das kapi­ta­lis­ti­sche Märchen­land ist abge­brannt! – Und das ohne Außen­ein­wir­kung, herbei­ge­führt durch endo­ge­ne Fakto­ren, die mit dem beharr­li­chen Igno­rie­ren selbst­ent­zünd­li­cher Prozes­se zu tun haben.

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Dilettantismus oder Komplizenschaft? – Professor Günther Moewes

Was uns als „Euro­kri­se“, „Finanz­kri­se“ oder „Schul­den­kri­se“ präsen­tiert wird, ist in Wirk­lich­keit eine „Vertei­lungs­kri­se“. Auslö­ser sind in erster Linie die immer gewal­ti­ge­ren priva­ten Geld­ver­mö­gens­über­schüs­se von einem Prozent der Welt­be­völ­ke­rung. Diese „Refeu­da­li­sie­rung“ ist ein typi­sches Spät­zei­ten­phä­no­men, unaus­weich­li­che Folge eines Mecha­nis­mus, der bereits vor Jahr­hun­der­ten instal­liert wurde. Euro­kri­se, Banken­kri­se, Schul­den­kri­se sind nicht Primärursachen,
sondern bereits Sekun­där­ereig­nis­se. Sie haben die Krise nicht verur­sacht, aller­dings dras­tisch beschleu­nigt. Fast alle von den Regie­run­gen ergrif­fe­nen Maßnah­men, egal ob „Rettungs­schir­me“ oder „Rettungs­flu­tun­gen“, haben stets eins gemein­sam: Sie vergrö­ßern die Umver­tei­lung von unten nach oben, von den Bevöl­ke­run­gen an die Finanz­olig­ar­chen. Dilet­tan­tis­mus oder Methode?

Geldschöpfungen der Banken – Realität oder Theorie? – Helmut Creutz 9

Geldschöpfungen der Banken – Realität oder Theorie? – Helmut Creutz

„Der Versuch, die Geld­men­ge zu defi­nie­ren, treibt akri­bi­sche Exper­ten an den Rand der Verzweif­lung. Denn es gibt keine klare Tren­nungs­li­nie im Kalei­do­skop der Anla­gen, die es ermög­li­chen würde, genau den Punkt fest­zu­le­gen, an dem sich Geld von ande­ren Anla­gen schei­det. Die genaue Defi­ni­ti­on „der“ Geld­men­ge ist ebenso eine Frage des Geschmacks wie der wissen­schaft­li­chen Notwen­dig­keit… Nur das Währungs­sys­tem hat mehr Menschen um den
Verstand gebracht als die Liebe“.

Bereits dieses Eingangs­zi­tat aus einem welt­weit verbrei­te­ten führen­den Lehr­buch der Wirtschaftswissenschaften
zeigt, in welchem Grad der Verwir­rung sich die Wirt­schafts­wis­sen­schaft in Sachen Geld, Geld­men­ge und damit auch der Geld­schöp­fung seit Jahr­zehn­ten befin­det. Doch statt endlich „den Punkt fest­zu­le­gen, an dem sich Geld von ande­ren Anla­gen schei­det“, werden wir mit stän­dig neuen und oft aben­teu­er­li­cher Verknüp­fun­gen der Banken­tä­tig­keit mit Geld­schöp­fun­gen versorgt und die Verwir­run­gen weiter vari­iert! Darum hier ein Versuch zur Klärung.

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In 169 Jahren keine Staatsschulden mehr? – Andreas Bangemann

Die Websei­te des „Bund der Steu­er­zah­ler“ ist eine wich­ti­ge Anlauf­stel­le, um den aktu­el­len Schul­den­stand des
deut­schen Staa­tes zu erfah­ren (www.steuerzahler.de). Am 15. 12. 2011 sehen wir dort, dass zum Jahresende
der Schul­den­stand von Bund, Ländern und Gemein­den bei 2.030.000.000.000,- € liegen wird (2 Billio­nen und 30 Milli­ar­den Euro). In Zeiten, in denen ernst­haft darüber gespro­chen wird, diese Schul­den einmal wieder zurück­zu­zah­len, macht auch der Bund der Steu­er­zah­ler eine Rech­nung auf. Zitat: „Würden ab sofort keine Schul­den mehr aufge­nom­men und würde die öffent­li­che Hand gesetz­lich verpflich­tet, neben allen ande­ren Ausga­ben für Perso­nal, Inves­ti­tio­nen, Sozi­al­leis­tun­gen, Zinsen etc. jeden Monat auch eine Milli­ar­de Euro an Schul­den zu tilgen, so würde dieser Prozess 169 Jahre lang andau­ern müssen, um den Schul­den­berg voll­stän­dig abzutragen.“

„Wir müssen sichtbar werden!“ – Pat Christ 0

„Wir müssen sichtbar werden!“ – Pat Christ

Auf gieri­ge Mana­ger zu schimp­fen und Banker per se zu verdam­men, wie es dieser Tage gern geschieht, ist tendenziös
und geht am eigent­li­chen Thema völlig vorbei. Objek­tiv betrach­tet, sind weder Banker noch Mana­ger haupt­ver­ant­wort­lich für die aktu­el­le Krise. „Die Kritik an Nutz­nie­ßern des Systems über­deckt den eigentlichen
System­feh­ler“, beton­te Andre­as Bange­mann, Chef­re­dak­teur der HUMANEN WIRTSCHAFT, zum Auftakt der
Jahres­fei­er „Humane Wirt­schaft 2011“ in der Wupper­ta­ler Silvio-Gesell-Tagungsstätte.

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Unwort des Jahres 2011: „Schuldenbremse“ – Andreas Bangemann

Seit gefühl­ten 100 Jahren erklä­ren uns alle Exper­ten, wie schlecht stän­dig wach­sen­de Staats­schul­den für uns und vor allem „die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen“ sind. Als 1979 Franz Josef Strauß in einer legen­dä­ren Bundes­tags­sit­zung den Abge­ord­ne­ten die aus heuti­ger Sicht gera­de­zu lächer­li­che Staats­ver­schul­dung von 33 Milli­ar­den D‑Mark in seiner unnach­ahm­li­chen Rheto­rik zum höchs­ten Berg Deutsch­lands auftürm­te, wenn man ihn in 1.000-Mark-Scheinen über­ein­an­der legen würde (3.500 Meter), war ich gerade mal 22 Jahre alt und wohl jene Gene­ra­ti­on, die er gemeint haben könnte, wenn er von einer zukünf­ti­gen sprach. Die Summe der dama­li­gen Staats­schul­den würden wir heute an einem Sonn­tag im Klin­gel­beu­tel in den Kirchen einsammeln.

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Margrit Kennedy: „Occupy Money“ – Buchbesprechung von Andreas Bangemann

Profes­sor Margrit Kenne­dy schenkt der Occupy-Bewe­gung und allen, die schon bald dazu­ge­hö­ren wollen, das, wofür einzu­set­zen sich lohnt: Die Erkennt­nis­se, wie das zukünf­ti­ge Geld­sys­tem und damit Wirt­schaft und Gesell­schaft beschaf­fen sein soll­ten. Der Titel ihres neues­ten Buches lautet „Occupy Money – Damit wir zukünf­tig alle die Gewin­ner sind“.