Kategorie: Archiv 2012
Schicksalsfrage der Wirtschaftsordnung – Kommentar von Wilhelm Schmülling
In Griechenland eskaliert die Gewalt: Demonstrationen gegen Kürzungen von Löhnen und Renten, die bisher relativ friedlich stattfanden, werden zunehmend gewaltsamer. Sogar Häuser brennen. Versinkt Griechenland im Sumpf Anarchie?
Georg Schramm occupies Deutsche Bank – Wolfgang Berger
Der dänische Schriftsteller Søren Kierkegaard (1813 – 1855) berichtet, wie hinter den Kulissen des Theaters ein Feuer ausbricht. Der Clown tritt
schockiert auf die Bühne und fordert alle auf, den Saal rasch zu verlassen. Das Publikum genießt die originelle Einlage und klatscht lauten Beifall.
Der Clown wird bleich vor Schreck, gestikuliert heftig und warnt vor der drohenden Gefahr. Alle sind begeistert und johlen vor Freude – bis das
Feuer auf den Zuschauerraum überspringt. Da ist es zu spät.
Gläubiger-Schuldner-Beziehungen – Josef Hüwe
Wir erleben spannende Zeiten, u. a. was die Folgen der langfristig hauptsächlich auf dem Zinseszinseffekt beruhenden
Geldvermögen- und Schulden-Akkumulation betrifft. „Permanent einzugehende Beziehungen zwischen Schuldnern und Gläubigern bilden letztlich das Fundament des Kapitalismus.“ (J. M. Keynes). Die Kette der Gläubiger-Schuldner-Beziehungen darf nicht reißen! Weltweit ist sie zum Teil schon recht dünn. Die USA zum Beispiel können nur hoffen, dass ihnen China als Geldgeber erhalten bleibt. An eine Tilgung der Schulden ist nicht zu denken. Die „Schuldner-Sicherheit“ besteht darin, dass die USA auch künftig reichlich chinesische Produkte importieren.
Die „Schuldenbremse“ – Ein Patentrezept? – Helmut Creutz
Mit der Verabschiedung eines Rettungs-Versuchs über eine Schuldenbremse beweist die Politik nur ihre Unwissenheit über die Vorgänge im Geldbereich! – Schon jeder Autofahrer weiß, dass man zur Abbremsung eines Fahrzeugs zuerst einmal den Fuß vom Gaspedal nehmen muss. Bezieht man das auf jene Schuldenbremse, die man in Deutschland bereits verbindlich verabschiedet hat und den anderen Euro-Ländern noch verpassen möchte, dann gilt genau das Gleiche: Auch hier muss man zuerst einmal „das Gas wegnehmen“…
das heißt, jene Vorgänge reduzieren, die in unseren
heutigen Volkswirtschaften den Staaten nicht nur die
Aufnahme immer höherer Schulden ermöglichen, sondern
diese geradezu erzwingen:
Eine praktische Revolte – Pat Christ
Mit einem für HumanwirtschaftlerInnen fraglos spannenden Thema beschäftigte sich in den vergangenen Jahren der Münchner Soziologe Dr. Christian Thiel: „Das ‚bessere‘ Geld“ lautet seine ethnographische Studie über Regionalwährungen, die Ende 2011 erschien. Darin befasst er sich mit der Soziologie und der Psychologie des Geldes, den Wurzeln der Regiogeldbewegung sowie verschiedenen Regiogeld-Konzeptionen. Reichlich Raum nimmt eine Fallstudie zur Alternativwährung „Chiemgauer“ ein.
„Grüner Kapitalismus ist keine Lösung“ – Gerhard Dilger
Bereits zum sechsten Mal hat im Januar 2012 in Porto Alegre das Weltsozialforum getagt. Nach Ansicht der Gipfelteilnehmer sollten die lebenswichtigen Ressourcen Luft, Land, Energie und Wasser vergemeinschaftet werden. Mit der Fokussierung auf Gemeingüter wollen sie den alten Gegensatz zwischen Markt und Staat überwinden.
Gresham und die Drachme – Dirk Löhr
Die Einführung einer umlaufgesicherten Drachme als Parallelwährung war Anlass für eine Tagung des Seminars für Freiheitliche Ordnung am 19./20.11.2011. Mit diesem Vorschlag, der u. a. von Eckhard Behrens vertreten wird, soll Griechenland aus der Klemme geholfen werden. Der Vorschlag
ist interessant, originell und verdient eine eingehende Diskussion. In der bisherigen Diskussion fehlt mir bislang noch die Behandlung eines Aspektes, den ich für entscheidend für den Erfolg des Vorschlags halte: nämlich die Rolle des Gresham’schen Gesetzes (ein ökonomisches Gesetz, das nach Sir Thomas Gresham, benannt ist, der von 1519–1579 lebte).
Schulden = Guthaben – Erhard Glötzl
Bereits 1775 erklärte die Französische Akademie der Wissenschaften, keine Arbeiten zum Thema Perpetuum Mobile mehr anzunehmen oder zu prüfen, da ein Perpetuum Mobile unmöglich ist. Auf heute übertragen entspricht dies der Aussage, dass sich kein Physiker mit Ideen beschäftigt, die dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik widersprechen, der besagt, dass in einem geschlossenen System die Gesamtenergie stets erhalten bleibt. Weil mittlerweile dieser Satz schon im Schulunterricht seinen festen Platz hat, befasst sich heute niemand mehr mit solchen physikalisch unmöglichen Dingen.
Unsere Demokratie auf dem Weg zum Drei-Stände-Staat – Anselm Stieber
Besondere politische Kenntnisse sind nicht erforderlich um festzustellen, dass unsere Demokratie nicht mehr funktioniert. Zu häufig und zu offensichtlich sind es demokratisch nicht legitimierte Kräfte, die den Regierenden vorgeben, was sie tun sollen.
Erben – die Mühe, geboren zu werden – Roland Rottenfußer
Der Zins ist schädlich, gewiss, aber er bliebe ein begrenztes Übel, wäre da nicht ein anderer Faktor, der ihn verewigt und potenziert: das Erbe. Erbschaften zementieren Familienprivilegien und unterhöhlen die Chancengleichheit. Der Sohn von Michael Ballack wird nicht nächster Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft. In Unternehmen sind derlei Absurditäten aber durchaus üblich. Schwerer wiegt, dass sich die Akkumulation von Vermögen und politischem Einfluss über Generationen fortsetzen kann. Wer für das Leistungsprinzip und gegen demokratisch nicht legitimierte Machtkonzentration ist, kann nicht gleichzeitig für uneingeschränktes Erben sein. Es müssen Wege gefunden werden, Erbschaften auf ein sozialverträgliches Maß zu begrenzen.
Die Transformation des Geldes – Werner Onken
„Das herkömmliche Geld kann mit einer schadhaften Leiter verglichen werden: je höher wir steigen, umso tiefer stürzen wir, wenn sie bricht. Und sie wird brechen. Unser Geld bedingt den Kapitalismus, den Zins, die Massenarmut, die Revolte und schließlich den Bürgerkrieg, der erfahrungsgemäß mit unheimlicher Schnelligkeit zur Barbarei zurückführt. … Wer es aber vorzieht, seinen eigenen Kopf etwas anzustrengen statt fremde Köpfe einzuschlagen,
der studiere das Geldwesen, der trachte danach, die ‚unbegrenzten Möglichkeiten‘, die in der Arbeitsteilung liegen, dadurch der Menschheit und der Friedensidee dienstbar zu machen, dass er für diese Arbeitsteilung ein zweckentsprechendes Geldwesen schafft.“
[Silvio Gesell, Geld oder Krieg (1912), zitiert nach: Silvio Gesell, Reichtum und Armut gehören nicht in einen geordneten Staat – Werkauswahl zum 150. Geburtstag, Kiel 2012, 2. erw. Auflage]
Editorial: Dschungelcamp im Schilderwald – Andreas Bangemann
Das Fernsehformat, das sich keiner anschaut, von dem aber viele reden, ist dieses Mal der Einstieg, der mich einmal mehr zu jenem Thema führt, das im
Grunde wie kein anderes unsere Zukunft bedeutet: die Wirtschafts- und Finanzkrise, die längst zur Systemkrise des Kapitalismus geworden ist. Sie wird uns nicht mehr loslassen. Das wäre ja auch noch schöner, für die Zeitschrift, die den Weg zu einer humanen Wirtschaft als Ziel hat! Wir lassen in dieser Sache nicht mehr nach.
Walter Meier-Solfrian: „Ökosozial oder katastrophal – Die Politik hat die Wahl“ – Buchrezension von Peter Werner
Die Weltwirtschaft torkelt von Krise zu Krise, Finanzblasen platzen, unheimliche Schulden- bzw. Vermögensberge erdrücken Staaten und Konjunktur. Die Situation ist beängstigend, der Ausgang offen. Sehr beunruhigend ist auch die Hilflosigkeit der Politiker und etablierten Ökonomen angesichts des an die Wand gefahrenen globalen Wirtschaftssystems.
Über Verantwortung in der Krise – Bernhard von Czettritz
In den vergangenen Monaten hat sich die Lage an den Weltfinanzmärkten zunehmend destabilisiert.
Obwohl die deutsche Exportwirtschaft bislang von der Krise profitiert hat, bricht auch hierzulande
langsam Krisenstimmung aus. Global ist die Stabilität vieler Volkswirtschaften durch die Finanzkrise
stark gefährdet.
„Eine Welt ohne Zinsen…“ – Sylke Schröder im Interview mit Andreas Bangemann
Die Deutsche Umweltstiftung und attac empfehlen die EthikBank, weil sie ihr Geld nach sozialen und ökologischen Kriterien verwaltet. Jetzt unterstützt die EthikBank den Aufruf der NGO’s zum Bankenwechsel mit befristeten Sonderkonditionen für das Geschäftskonto. Unternehmen, Stiftungen und Vereine bekommen ein Jahr lang 30 Buchungen pro Monat von der Bank geschenkt.
Stark gewachsen (+ 85 Prozent) ist die EthikBank im Jahr 2011 vor allem bei Girokonten und Geschäftskonten. „Wer ein neues Zahlungsverkehrskonto einrichtet, wechselt in der Regel die Hausbank. Immer mehr Geschäftskunden sagen uns, dass die Wahl der EthikBank eine logische Fortführung der eigenen Unternehmensphilosophie sei“, fasst Sylke Schröder, Vorstandsmitglied
der EthikBank, die Kundenstimmen zusammen.
Sternzeit: 58957.5 – Kommentar von Wilhelm Schmülling
Erdlinge fahren in Wirtschaftsfragen einen widersinnigen Schlingerkurs – Sind sie noch zu retten?
Die Welt ist verrückt – würde ein Besucher aus fernen Galaxien denken, wenn er das Verhalten der Menschen sehen würde. Sie arbeiten wie die Besessenen und wollen immer mehr haben. Auch wenn sie schon genug zu essen, genug Kleider und eine gute Wohnung haben, sie arbeiten immer weiter um noch mehr zu haben. Sie erfinden Maschinen, die ihnen die Arbeit abnehmen – und arbeiten doch in gleichem Tempo weiter. Sie steigern die Produktivität und anstatt die Arbeitszeit zu verkürzen, schuften sie noch mehr. Sie können gar nicht mehr alles verbrauchen und legen das Geld auf die hohe Kante. Geld, das als Bescheinigung für geleistete Arbeit und nur als Tauschmittel dienen soll, soll als Kapitalertrag ihren Reichtum mehren – glauben sie. Wie überhaupt die Menschen dieser Erde gerne an Wunder glauben.
Ausgebrannt – Dr. med. Ralf Oettmeier
Fakten, tatsächliche Hintergründe,Bewältigungs- und Vermeidungsstrategien zum Burnoutproblem.
BURNOUT ist in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Nachrichten über den Ausstieg von prominenten Sportlern, Trainern, Politikern, Managern aus der Leistungsgesellschaft erscheinen. Der Zustand totaler Überforderung und Erschöpfung ist dabei nach Kriterien der Universitätsmedizin noch nicht einmal eine Diagnose, sondern nur eine Störung. Diese zerstört aber viele Existenzen, stürzt Familien ins Unglück, fördert Firmenpleiten und ist schließlich einer der Hauptursachen für Selbstmord. Kaum einer der Leser wird nicht in seinem Umfeld jemanden kennen, welcher von der offenbar modernen Volksseuche betroffen ist. Und betrachtet man unsere finanzpolitische Situation national, europäisch wie global, so lassen sich hier erstaunliche Parallelen zum Burnoutproblem der Menschen aufzeigen, welche durch Aufstau von Problemen und einem Unvermögen von dessen Lösung gekennzeichnet sind. Als Arzt habe ich mich zunächst den menschlich-medizinischen Hintergründen gestellt. Bei der tiefgründigen Ursachenforschung kommt man jedoch nicht an finanzökonomischen Zusammenhängen vorbei.
Vereint für ein neues Eigentumsrecht – Heinz Girschweiler
NWO-Stiftung Belcampo – dies ist der Name einer neuen Schweizer Bodenrechtsstiftung. Sie setzt sich zum Ziel, das Gemeineigentum an der Lebensgrundlage Boden zu fördern und damit die gesellschafts- und umweltschädliche Spekulation einzudämmen.
Website: http://www.nwo-belcampo.ch
E‑Mail: info[ät]nwo-belcampo.ch
Vom Regiogeld zum nationalen Parallelgeld – Dr. med. Gerhardus Lang
Tagungsbericht des Seminars für Freiheitliche Ordnung Bad Boll
Vom 19. – 20. 11. 2011 fand eine Tagung des Seminars für freiheitliche Ordnung in Bad Boll zum Thema „Vom Regiogeld zum nationalen Parallelgeld“ statt. Es ging um die Frage, ob Griechenland ohne einen Austritt aus der Euro-Gemeinschaft aus seiner Not-Situation geholt werden kann oder nicht. Die Ergebnisse sind überaus beachtlich.
Dezentrale Geldschöpfung – Professor Ing. Dr. Gerhard Senft M.A.
Begriffe wie „Pearl Habor-Economy“ (Vaz 2008, 13) taugen zur Beschreibung heutiger Zustände nur mehr begrenzt: Konjunkturabschwung, konstant hohe Arbeitslosenraten, drohender Inflationsgalopp, explodierende Lebensmittelpreise, steigende Wohnungskosten, sprunghafte Teuerungen am Energiesektor, Zunahme der Armut, leere Kassen in den öffentlichen Haushalten. Kurz: Das kapitalistische Märchenland ist abgebrannt! – Und das ohne Außeneinwirkung, herbeigeführt durch endogene Faktoren, die mit dem beharrlichen Ignorieren selbstentzündlicher Prozesse zu tun haben.
Dilettantismus oder Komplizenschaft? – Professor Günther Moewes
Was uns als „Eurokrise“, „Finanzkrise“ oder „Schuldenkrise“ präsentiert wird, ist in Wirklichkeit eine „Verteilungskrise“. Auslöser sind in erster Linie die immer gewaltigeren privaten Geldvermögensüberschüsse von einem Prozent der Weltbevölkerung. Diese „Refeudalisierung“ ist ein typisches Spätzeitenphänomen, unausweichliche Folge eines Mechanismus, der bereits vor Jahrhunderten installiert wurde. Eurokrise, Bankenkrise, Schuldenkrise sind nicht Primärursachen,
sondern bereits Sekundärereignisse. Sie haben die Krise nicht verursacht, allerdings drastisch beschleunigt. Fast alle von den Regierungen ergriffenen Maßnahmen, egal ob „Rettungsschirme“ oder „Rettungsflutungen“, haben stets eins gemeinsam: Sie vergrößern die Umverteilung von unten nach oben, von den Bevölkerungen an die Finanzoligarchen. Dilettantismus oder Methode?
Geldschöpfungen der Banken – Realität oder Theorie? – Helmut Creutz
„Der Versuch, die Geldmenge zu definieren, treibt akribische Experten an den Rand der Verzweiflung. Denn es gibt keine klare Trennungslinie im Kaleidoskop der Anlagen, die es ermöglichen würde, genau den Punkt festzulegen, an dem sich Geld von anderen Anlagen scheidet. Die genaue Definition „der“ Geldmenge ist ebenso eine Frage des Geschmacks wie der wissenschaftlichen Notwendigkeit… Nur das Währungssystem hat mehr Menschen um den
Verstand gebracht als die Liebe“.
Bereits dieses Eingangszitat aus einem weltweit verbreiteten führenden Lehrbuch der Wirtschaftswissenschaften
zeigt, in welchem Grad der Verwirrung sich die Wirtschaftswissenschaft in Sachen Geld, Geldmenge und damit auch der Geldschöpfung seit Jahrzehnten befindet. Doch statt endlich „den Punkt festzulegen, an dem sich Geld von anderen Anlagen scheidet“, werden wir mit ständig neuen und oft abenteuerlicher Verknüpfungen der Bankentätigkeit mit Geldschöpfungen versorgt und die Verwirrungen weiter variiert! Darum hier ein Versuch zur Klärung.
In 169 Jahren keine Staatsschulden mehr? – Andreas Bangemann
Die Webseite des „Bund der Steuerzahler“ ist eine wichtige Anlaufstelle, um den aktuellen Schuldenstand des
deutschen Staates zu erfahren (www.steuerzahler.de). Am 15. 12. 2011 sehen wir dort, dass zum Jahresende
der Schuldenstand von Bund, Ländern und Gemeinden bei 2.030.000.000.000,- € liegen wird (2 Billionen und 30 Milliarden Euro). In Zeiten, in denen ernsthaft darüber gesprochen wird, diese Schulden einmal wieder zurückzuzahlen, macht auch der Bund der Steuerzahler eine Rechnung auf. Zitat: „Würden ab sofort keine Schulden mehr aufgenommen und würde die öffentliche Hand gesetzlich verpflichtet, neben allen anderen Ausgaben für Personal, Investitionen, Sozialleistungen, Zinsen etc. jeden Monat auch eine Milliarde Euro an Schulden zu tilgen, so würde dieser Prozess 169 Jahre lang andauern müssen, um den Schuldenberg vollständig abzutragen.“
„Wir müssen sichtbar werden!“ – Pat Christ
Auf gierige Manager zu schimpfen und Banker per se zu verdammen, wie es dieser Tage gern geschieht, ist tendenziös
und geht am eigentlichen Thema völlig vorbei. Objektiv betrachtet, sind weder Banker noch Manager hauptverantwortlich für die aktuelle Krise. „Die Kritik an Nutznießern des Systems überdeckt den eigentlichen
Systemfehler“, betonte Andreas Bangemann, Chefredakteur der HUMANEN WIRTSCHAFT, zum Auftakt der
Jahresfeier „Humane Wirtschaft 2011“ in der Wuppertaler Silvio-Gesell-Tagungsstätte.
Unwort des Jahres 2011: „Schuldenbremse“ – Andreas Bangemann
Seit gefühlten 100 Jahren erklären uns alle Experten, wie schlecht ständig wachsende Staatsschulden für uns und vor allem „die nachfolgenden Generationen“ sind. Als 1979 Franz Josef Strauß in einer legendären Bundestagssitzung den Abgeordneten die aus heutiger Sicht geradezu lächerliche Staatsverschuldung von 33 Milliarden D‑Mark in seiner unnachahmlichen Rhetorik zum höchsten Berg Deutschlands auftürmte, wenn man ihn in 1.000-Mark-Scheinen übereinander legen würde (3.500 Meter), war ich gerade mal 22 Jahre alt und wohl jene Generation, die er gemeint haben könnte, wenn er von einer zukünftigen sprach. Die Summe der damaligen Staatsschulden würden wir heute an einem Sonntag im Klingelbeutel in den Kirchen einsammeln.
Margrit Kennedy: „Occupy Money“ – Buchbesprechung von Andreas Bangemann
Professor Margrit Kennedy schenkt der Occupy-Bewegung und allen, die schon bald dazugehören wollen, das, wofür einzusetzen sich lohnt: Die Erkenntnisse, wie das zukünftige Geldsystem und damit Wirtschaft und Gesellschaft beschaffen sein sollten. Der Titel ihres neuesten Buches lautet „Occupy Money – Damit wir zukünftig alle die Gewinner sind“.
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