Leserbriefe 04/2019

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Nega­ti­ver Zins = Umlaufgebühr?
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Folgen­des Teil­zi­tat (HUMANE WIRTSCHAFT Heft 3/2019, S. 46 Spalte 2) möchte ich zum Versuch einer Abgren­zung der „Umlauf­ge­bühr“ vom „nega­ti­ven Zins“ heranziehen:
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„…während des Vortrags…wies Fuders dabei auf den inno­va­ti­ven Vorschlag von Silvio Gesell hin, der vor mehr als 100 Jahren veröf­fent­licht wurde, und vorsah, einen nega­ti­ven Zins zuzu­las­sen, um…“
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Das Zitat vermit­telt den Eindruck einer Gleich­set­zung von Gesell­scher Umlauf­ge­bühr und nega­ti­vem Zinsfuß.
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Während der „posi­ti­ve Zins­satz“ sich dahin­ge­hend auswirkt, dass der Kredit­ge­ber mehr zurück­er­hält als er verleiht, ist es mit dem „nega­ti­ven Zins“ umge­kehrt: Der Kredit­ge­ber erhält vom Borger weni­ger zurück als er darleiht. Beidem liegt ein Kredit­ver­hält­nis zu Grunde, wobei posi­ti­ver und nega­ti­ver Zins im Gegen­satz vonein­an­der abhän­gen, also oppo­si­tiv – gleich­sam spie­gel­bild­lich – aufein­an­der bezo­gen sind. Beides sind kapi­ta­lis­ti­sche Verhält­nis­se, inso­fern als auch beim nega­ti­ven Zins, hier nur für den Schuld­ner als „typi­schen Kapi­ta­lis­ten“ ein Einkom­men ohne Arbeit entsteht – was u. a. die Reform des Geld­we­sens mit ihrem ethi­schen Aspekt ja vermei­den will.
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Die Umlauf­ge­bühr basiert nicht auf einem Schuld­ver­hält­nis. Beidem aller­dings ist gemein­sam, dass jeweils diesel­be Person belas­tet wird, wenn­gleich jedoch in ande­rer ökono­mi­scher Funk­ti­on: beim nega­ti­ven Zins als Geber von Geld, bei der Umlauf­ge­bühr als Vorent­hal­ter von Geld. Das darf meines Erach­tens aber nicht dazu führen, beide mitein­an­der gleichzusetzen.
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Albrecht Müller, Lohnsfeld
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