Onkel Dagobert und die World Economics Association

2011 gegrün­det sieht sich die WEA (World Econo­mics Asso­cia­ti­on) als Think Tank für eine zukunfts­fä­hi­ge Wirt­schafts­wis­sen­schaft und die eigene Arbeit als Angriff auf das Estab­lish­ment.
In den regel­mä­ßi­gen Ausga­ben ihrer „Real-world econo­mics reviews“ wird deut­lich, dass die große Zahl an Wirt­schafts­wis­sen­schaft­lern, die sich in der WEA verei­nen, hinsicht­lich vieler Punkte von den bis heute gelehr­ten, vermeint­lich eher­nen Geset­zen der „Schul­buch-Ökono­mie“ Abstand nehmen, in ihrem „real-World-Denken“ aber wohl noch nicht bei einem hart­nä­cki­gen Hinter­fra­gen des Geld­sys­tems selbst ange­kom­men sind.
Immer­hin das Beisein von Wissen­schaft­lern, wie dem Austra­li­er Steve Keen, der auch schon in der HUMANEN WIRTSCHAFT eine Rolle spiel­te, macht Hoffnung.
Die Wissen­schaft­ler der WEA kriti­sie­ren vehe­ment den heute so domi­nan­ten „Kapi­tal­markt“ und fordern dafür Reformen. 

In der aktu­el­len Ausga­be (PDF) des Reviews der WEA nutzt der norwe­gi­sche Ökonom Erik S. Reinert eine schöne Meta­pher, um den heuti­gen Finanz­sek­tor zu beschreiben: 

Walt Disneys Onkel Dagobert.

Der heuti­ge Finanz­sek­tor spei­che­re „nutz­lo­ses (unpro­duk­ti­ves)“ (idle) Geld in einem riesi­gen Behäl­ter, schreibt Reinert, einzig dem Zweck dienend, wie Dago­bert, hin und wieder ein Bad darin zu nehmen. Würde Dago­bert beispiels­wei­se Grie­chen­land einen Kredit geben – natür­lich nur unter der Aufla­ge dras­ti­scher Spar­maß­nah­men im Land – dann nur, um seinen Behäl­ter für die „Schwimm­stun­den“ noch weiter aufzu­fül­len. Unsere aktu­el­len Bemü­hun­gen der „Hilfe“ für Grie­chen­land, seien einzig ein Akt, Geld von einem „Schwimm­bad“ in ein ande­res, größer werden­des zu füllen. Grie­chen­land selbst und seine Menschen, denen wir vorge­ben, helfen zu wollen, erreicht das Geld nicht. Reinert schließt diese Meta­pher mit einem Hinweis auf Fran­cis Bacon, der erkannt hat, dass „Geld wie Mist nicht gut ist, außer es wird verteilt“ 

Dafür verdient es Reinert, hier lobend erwähnt zu werden.

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