Über Wirkungen von Globalisierung und Welthandel – Günther Moewes
Globalisierung begünstigt nur sogenannte Eliten, nicht Bevölkerungsmehrheiten, nicht Klima, nicht Globus. Statt Klimakonferenzen, Kompromissen, freiwilligen Verpflichtungen und Strohhalmverboten brauchen wir Deglobalisierung und eine andere Wirtschaft. Das ist Aufgabe von Regierungshandeln und nicht von freiwilligen Verhaltensänderungen.
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Zwei Arten von Nationalismus
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„Freier“ Welthandel führe zu Wachstum und Wohlstand, erzählen uns WTO und Mainstream-Ökonomen. Gilt das wirklich für allen Handel? Und für alle am Handel Beteiligten? Beispiel Afrika: Die westliche Wirtschaft hat die afrikanischen Volkswirtschaften immer als unliebsame Konkurrenten betrachtet. Sie hat deren überwiegend agrarisch ausgerichteten Nationalökonomien deshalb stets mit teuren Krediten und infamen „Freihandelsabkommen“ zu schwächen versucht, um sie für westliche Billigprodukte und Fischfabrikfangflotten zu öffnen. Am Ende mussten die afrikanischen Tomatenbauern als neuartige Sklaven in europäischen Plantagen die Tomaten für genau die Billigkonserven ernten, die sie aus ihrer Heimat vertrieben hatten.
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Das löste eine Welle von Wirtschaftsflüchtlingen aus. Nach und nach merkten westliche Wirtschaftsstrategen, dass sie so gleich fünf Fliegen mit einer Klappe schlagen können: 1) billige Arbeitskräfte anziehen und 2) gleichzeitig deren Ausbildung sparen, 3) dadurch, sowie durch Billigexporte, die afrikanischen Konkurrenzwirtschaften schwächen, 4) ihre eigenen einheimischen Arbeitenden unter erhöhten Lohndruck setzen und 5) sich auch noch als Wohltäter für ihre eigenen Opfer aufspielen, nämlich die unfreiwillig Vertriebenen. Mutterkreuzler behaupteten sogar, die Deutschen würden zu viele Hartz-IV-Empfänger gebären und zu wenige Fachkräfte. Eilig wurden ein globaler Migrationspakt und ein deutsches Fachkräfteeinwanderungsgesetz verabschiedet.
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Andererseits: Kann man es dem mittelständischen deutschen Unternehmer verdenken, dass er seine mühsam erkämpfte Position auf dem Weltmarkt nicht durch Fachkräftemangel gefährdet sehen möchte? Oder hat diese Frage vielleicht eine ganz andere Dimension? Muss sie nicht lauten:
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Weshalb ist Nationalismus bei den sogenannten Eliten angeblich so verpönt, während ein rücksichtsloser Wirtschaftsnationalismus als Beweis für besondere Tüchtigkeit gilt?
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Rücksichtsloser Wirtschaftsnationalismus, das heißt: Möglichst vielen anderen Nationen auf dem Globus um jeden Preis negative Handelsbilanzen und Arbeitslosigkeit zufügen. Das heißt: pausenloser Wirtschaftskrieg. Das heißt: Wirtschaft first. „Deutschland zuerst. Merkel…würde sich allerdings niemals damit brüsten wie Trump“. Wirtschaft ist nicht mehr für die Bevölkerungen da, sondern die Bevölkerungen für die Wirtschaft. Diese Art von rücksichtslosem Wirtschaftsnationalismus wird aber nicht Nationalismus genannt, sondern vornehm „Globalisierung“. Wenn sich dagegen jemand gegen diesen Nationalismus mit Importrestriktionen, Zöllen oder Protektion zur Wehr setzt, wird er als „Nationalist“ denunziert. Sprachtäuschung war schon immer ein wichtiges Instrument der Mainstream-Ökonomie. Deutschland ist da wie immer ganz vorne: Ewiger Pro-Kopf-Export-Weltmeister in einem der am dichtesten besiedelten und verkehrszerstückelten Länder der Welt, möchte möglichst viele Fachkräfte aus anderen Ländern absaugen, um noch mehr „LogistikCenter“ in seine immer mehr verschwindenden Landschaften zu setzen. Dann aber auf Brasilien schimpfen, weil es Regenwald abholzt, während Deutschland doch mit seinen Krötentunneln, Wildbrücken und Wolfsschutz geradezu auf Yellowstone-Niveau ist. SPD und Grüne immer vorne weg. Political Correctness.
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Woher kommt dieser Wirtschaftsnationalismus? Die sogenannten Klassiker der Ökonomie, wie Adam Smith und Ricardo, schwärmten von Arbeitsteilung und friedlichem Wettbewerb. Nicht alle sollten alles produzieren, sondern jede Region das, was sie am besten konnte. Die einen Tuch und die anderen Kekse. Damals ging es um vor allem um Regionen wie London oder Schottland. Was ist aus diesem an sich vernünftigen Ansatz heute geworden? Dass Japaner unbedingt deutsche Autos fahren müssen und Deutsche unbedingt japanische. Ist das noch Arbeitsteilung? Ist das noch der Ansatz von Ricardo? Oder ist er nicht vielmehr das genaue Gegenteil: alle produzieren alles und transportieren dann die gleichen Produkte kreuzweise über die Ozeane – gleichzeitig von A nach B und von B nach A. Und selbst, wenn nur in eine Richtung transportiert wird: Ist es sozial und ökologisch vernünftig, wenn mittlerweile alle US-Fahrräder in China produziert werden? Und den US-Händlern dank chinesischer Billiglöhne oder Staatssubventionen nur ein bisschen Endmontage bleibt?
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Zwei Arten von Nationalismus
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„Freier“ Welthandel führe zu Wachstum und Wohlstand, erzählen uns WTO und Mainstream-Ökonomen. Gilt das wirklich für allen Handel? Und für alle am Handel Beteiligten? Beispiel Afrika: Die westliche Wirtschaft hat die afrikanischen Volkswirtschaften immer als unliebsame Konkurrenten betrachtet. Sie hat deren überwiegend agrarisch ausgerichteten Nationalökonomien deshalb stets mit teuren Krediten und infamen „Freihandelsabkommen“ zu schwächen versucht, um sie für westliche Billigprodukte und Fischfabrikfangflotten zu öffnen. Am Ende mussten die afrikanischen Tomatenbauern als neuartige Sklaven in europäischen Plantagen die Tomaten für genau die Billigkonserven ernten, die sie aus ihrer Heimat vertrieben hatten.
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Das löste eine Welle von Wirtschaftsflüchtlingen aus. Nach und nach merkten westliche Wirtschaftsstrategen, dass sie so gleich fünf Fliegen mit einer Klappe schlagen können: 1) billige Arbeitskräfte anziehen und 2) gleichzeitig deren Ausbildung sparen, 3) dadurch, sowie durch Billigexporte, die afrikanischen Konkurrenzwirtschaften schwächen, 4) ihre eigenen einheimischen Arbeitenden unter erhöhten Lohndruck setzen und 5) sich auch noch als Wohltäter für ihre eigenen Opfer aufspielen, nämlich die unfreiwillig Vertriebenen. Mutterkreuzler behaupteten sogar, die Deutschen würden zu viele Hartz-IV-Empfänger gebären und zu wenige Fachkräfte. Eilig wurden ein globaler Migrationspakt und ein deutsches Fachkräfteeinwanderungsgesetz verabschiedet.
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Andererseits: Kann man es dem mittelständischen deutschen Unternehmer verdenken, dass er seine mühsam erkämpfte Position auf dem Weltmarkt nicht durch Fachkräftemangel gefährdet sehen möchte? Oder hat diese Frage vielleicht eine ganz andere Dimension? Muss sie nicht lauten:
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Weshalb ist Nationalismus bei den sogenannten Eliten angeblich so verpönt, während ein rücksichtsloser Wirtschaftsnationalismus als Beweis für besondere Tüchtigkeit gilt?
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Rücksichtsloser Wirtschaftsnationalismus, das heißt: Möglichst vielen anderen Nationen auf dem Globus um jeden Preis negative Handelsbilanzen und Arbeitslosigkeit zufügen. Das heißt: pausenloser Wirtschaftskrieg. Das heißt: Wirtschaft first. „Deutschland zuerst. Merkel…würde sich allerdings niemals damit brüsten wie Trump“. Wirtschaft ist nicht mehr für die Bevölkerungen da, sondern die Bevölkerungen für die Wirtschaft. Diese Art von rücksichtslosem Wirtschaftsnationalismus wird aber nicht Nationalismus genannt, sondern vornehm „Globalisierung“. Wenn sich dagegen jemand gegen diesen Nationalismus mit Importrestriktionen, Zöllen oder Protektion zur Wehr setzt, wird er als „Nationalist“ denunziert. Sprachtäuschung war schon immer ein wichtiges Instrument der Mainstream-Ökonomie. Deutschland ist da wie immer ganz vorne: Ewiger Pro-Kopf-Export-Weltmeister in einem der am dichtesten besiedelten und verkehrszerstückelten Länder der Welt, möchte möglichst viele Fachkräfte aus anderen Ländern absaugen, um noch mehr „LogistikCenter“ in seine immer mehr verschwindenden Landschaften zu setzen. Dann aber auf Brasilien schimpfen, weil es Regenwald abholzt, während Deutschland doch mit seinen Krötentunneln, Wildbrücken und Wolfsschutz geradezu auf Yellowstone-Niveau ist. SPD und Grüne immer vorne weg. Political Correctness.
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Woher kommt dieser Wirtschaftsnationalismus? Die sogenannten Klassiker der Ökonomie, wie Adam Smith und Ricardo, schwärmten von Arbeitsteilung und friedlichem Wettbewerb. Nicht alle sollten alles produzieren, sondern jede Region das, was sie am besten konnte. Die einen Tuch und die anderen Kekse. Damals ging es um vor allem um Regionen wie London oder Schottland. Was ist aus diesem an sich vernünftigen Ansatz heute geworden? Dass Japaner unbedingt deutsche Autos fahren müssen und Deutsche unbedingt japanische. Ist das noch Arbeitsteilung? Ist das noch der Ansatz von Ricardo? Oder ist er nicht vielmehr das genaue Gegenteil: alle produzieren alles und transportieren dann die gleichen Produkte kreuzweise über die Ozeane – gleichzeitig von A nach B und von B nach A. Und selbst, wenn nur in eine Richtung transportiert wird: Ist es sozial und ökologisch vernünftig, wenn mittlerweile alle US-Fahrräder in China produziert werden? Und den US-Händlern dank chinesischer Billiglöhne oder Staatssubventionen nur ein bisschen Endmontage bleibt?
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