Sirenenklänge – Friedrich Müller-Reißmann
Si vis pacem para bellum
– - -
„Wenn du den Frieden willst, rüste zum Krieg“ haben wir von den alten Römern gelernt. Die Philosophie dahinter: Die anderen müssen Angst vor dir haben, dann tut dir keiner was. Dieses Argument der „Abschreckung“ dient bis heute der Rechtfertigung der (Hoch)-Rüstung. Argumentationshilfe bekommt dieses Argument von grausamen geschichtlichen Erfahrungen des Überfallenwerdens (s. u. das Hunnensyndrom).
– - -
Die Geschichte zeigt aber auch überdeutlich, dass der Hochgerüstete sich selten mit dem Schutz zufrieden gibt, den seine Waffen versprechen, sondern diese dazu nutzt, sich Vorteile auf Kosten der weniger „Wehrfähigen“ zu verschaffen. Doch das wird von den Machthabern und Regierungen selten offen ausgesprochen; man bekommt fast immer nur das Gerede von der (nationalen) Sicherheit zu hören. „Lieb Vaterland, magst ruhig sein!“ (s. u.).
– - -
„Schlimmer als der Krieg ist die Furcht vor dem Krieg“ sagte Seneca. Wie ist diese irritierende Aussage des römischen Philosophen zu interpretieren? Wenn wir uns vor dem Krieg fürchten, werden die anderen mit uns machen können, was sie wollen, und ihre Ziele gegen uns durchsetzen. Pragmatische Schlussfolgerung: Fürchte dich nicht, aber schüre die Furcht der anderen und nutze sie für deine Ziele!
– - -
Ob ein Starker sich damit begnügt, sicher zu sein vor Übergriffen anderer, oder seine Stärke zu Übergriffen auf Schwächere missbraucht, ist eine Frage des Charakters. Das gilt für alle konkurrierenden menschlichen Akteure, Individuen, Kollektive, Clans, Nationen. Was letztere betrifft, so bedürfte es eines unbeschädigten nationalen Selbstbewusstseins ohne Überheblichkeit und Sendungsbewusstsein. Hat je eine starke Nation im unserem Kulturkreis eine solchen Charakter echter innerer Stärke und Souveränität besessen? Vielleicht die USA über längere Strecken im 19. Jahrhundert. Die heutige USA, wirtschaftlich abhängig von den Ressourcen der halben Welt aufgrund ihrer verschwenderischen Lebensform, macht keinen Hehl daraus, dass sie ihre militärische Stärke braucht, damit die anderen nicht wagen, sich der rücksichtslosen Verfolgung amerikanischer Interessen zu widersetzen. Die militärische Stärke, die in der Doktrin der Abschreckung dient, dient in der Praxis der Einschüchterung.
– - -
Ähnlich janusköpfig sind auch die Geheimdienste. In offiziellen Verlautbarungen laufen sie unter dem Etikett Sicherheit und Schutz der Bevölkerung, dienen der „Aufklärung“, der „Spionageabwehr“, der Verhinderung von Terroranschlägen, der Gewinnung von notwendigen Nachrichten usw. In der Praxis sind sie in vielen Staaten Repressionsapparate, Organisationen zur Einschüchterung derselben Bevölkerung, die angeblich durch sie geschützt werden soll. In der DDR wurde die STASI offiziell als „Schild und Schwert der Partei“ bezeichnet, worin sich fast so etwas wie Ehrlichkeit zeigte; man gab zu, dass es um mehr als Schutz ging. Der Volksmund sprach drastisch vom „VEB Horch und Greif“.
– - -
mehr dazu online
– - -
„Wenn du den Frieden willst, rüste zum Krieg“ haben wir von den alten Römern gelernt. Die Philosophie dahinter: Die anderen müssen Angst vor dir haben, dann tut dir keiner was. Dieses Argument der „Abschreckung“ dient bis heute der Rechtfertigung der (Hoch)-Rüstung. Argumentationshilfe bekommt dieses Argument von grausamen geschichtlichen Erfahrungen des Überfallenwerdens (s. u. das Hunnensyndrom).
– - -
Die Geschichte zeigt aber auch überdeutlich, dass der Hochgerüstete sich selten mit dem Schutz zufrieden gibt, den seine Waffen versprechen, sondern diese dazu nutzt, sich Vorteile auf Kosten der weniger „Wehrfähigen“ zu verschaffen. Doch das wird von den Machthabern und Regierungen selten offen ausgesprochen; man bekommt fast immer nur das Gerede von der (nationalen) Sicherheit zu hören. „Lieb Vaterland, magst ruhig sein!“ (s. u.).
– - -
„Schlimmer als der Krieg ist die Furcht vor dem Krieg“ sagte Seneca. Wie ist diese irritierende Aussage des römischen Philosophen zu interpretieren? Wenn wir uns vor dem Krieg fürchten, werden die anderen mit uns machen können, was sie wollen, und ihre Ziele gegen uns durchsetzen. Pragmatische Schlussfolgerung: Fürchte dich nicht, aber schüre die Furcht der anderen und nutze sie für deine Ziele!
– - -
Ob ein Starker sich damit begnügt, sicher zu sein vor Übergriffen anderer, oder seine Stärke zu Übergriffen auf Schwächere missbraucht, ist eine Frage des Charakters. Das gilt für alle konkurrierenden menschlichen Akteure, Individuen, Kollektive, Clans, Nationen. Was letztere betrifft, so bedürfte es eines unbeschädigten nationalen Selbstbewusstseins ohne Überheblichkeit und Sendungsbewusstsein. Hat je eine starke Nation im unserem Kulturkreis eine solchen Charakter echter innerer Stärke und Souveränität besessen? Vielleicht die USA über längere Strecken im 19. Jahrhundert. Die heutige USA, wirtschaftlich abhängig von den Ressourcen der halben Welt aufgrund ihrer verschwenderischen Lebensform, macht keinen Hehl daraus, dass sie ihre militärische Stärke braucht, damit die anderen nicht wagen, sich der rücksichtslosen Verfolgung amerikanischer Interessen zu widersetzen. Die militärische Stärke, die in der Doktrin der Abschreckung dient, dient in der Praxis der Einschüchterung.
– - -
Ähnlich janusköpfig sind auch die Geheimdienste. In offiziellen Verlautbarungen laufen sie unter dem Etikett Sicherheit und Schutz der Bevölkerung, dienen der „Aufklärung“, der „Spionageabwehr“, der Verhinderung von Terroranschlägen, der Gewinnung von notwendigen Nachrichten usw. In der Praxis sind sie in vielen Staaten Repressionsapparate, Organisationen zur Einschüchterung derselben Bevölkerung, die angeblich durch sie geschützt werden soll. In der DDR wurde die STASI offiziell als „Schild und Schwert der Partei“ bezeichnet, worin sich fast so etwas wie Ehrlichkeit zeigte; man gab zu, dass es um mehr als Schutz ging. Der Volksmund sprach drastisch vom „VEB Horch und Greif“.
– - -
mehr dazu online
Aktuelle Kommentare