Unvorstellbare Entwicklungen eindrücklich dargestellt
Die Ungleichverteilung von Geldvermögen ist mittlerweile unbestritten. Was man sich häufig überhaupt nicht ausmalen kann, ist das tatsächliche Ausmaß.
Die Summen, mit denen in der Finanzwelt jongliert wird, entheben sich der menschlichen Vorstellungskraft. Oder kann sich jemand ernsthaft den Unterschied von 1.000,-€ im Vergleich zu einer Milliarde Euro vorstellen?
Mit Hilfe von Analogien mit Größen, mit denen man schon eine Vorstellung verbindet kann man sich zumindest ein klein wenig behelfen:
1.000 Millimeter sind 1 Meter, also etwas mehr als ein ausgestreckter Arm vor dem Körper.
1 Million Millimeter sind 1 Kilometer, eine Entfernung für die man zu Fuß bei „normalem“ Gehen ungefähr 12 Minuten braucht.
1 Milliarde Millimeter sind 1.000 Kilometer, was in etwa der Entfernung von Berlin nach Paris entspricht.
Für 1 Billion Millimeter – was 1 Million Kilometer entspricht – muss man die Erde schon 25 mal umrunden.
Exponentielles Wachstum der Geldvermögen insgesamt in 70 Jahren führt zu unvorstellbaren Dimensionen. Wie kann ein kaum nennenswerter Betrag nach dem 2. Weltkrieg zu einer so immensen Summe anwachsen, dass sie heute die ganze Gesellschaft eher bedroht als verzückt? Warum bei einem von exponentieller Dynamik geleiteten System eine winzige Kleinigkeit genügt um eine riesenhafte Sache aus den Angeln zu heben, beweist dieses kleine Beispiel:
Wir wären also gut beraten, uns Gedanken über Wachstum zu machen. Wachstum, das uns im wahrsten Sinne über den Kopf wächst und uns zu erschlagen droht.
die frage ist doch: wie können geldforderungen exponentiell wachsen? wenn A länger bei B verschuldet ist geht das nur, wenn
‑A sein einkommen ständig steigert
‑A schulden zurückzahlt
sollte keine dieser beiden optionen zutreffen, ist A bald pleite. die geldforderung von B wächst dann nicht mehr, sondern wird 0. damit ist das zeitweise exponentielle wachstum bei A’s schulden kein problem. denn sie werden nach einiger zeit getilgt oder abgeschrieben. das gilt für alle privatpersonen und unternehmen. was ist aber bei einheiten, die nicht pleite gehen DÜRFEN? da können die schulden theoretisch exponentiell ins unendliche wachsen. was ist also das problem? einheiten diese eigenschaft zu verleihen, dass sie nicht pleite gehen dürfen! und wer verleiht diese eigenschaft, auch bekannt als systemrelevanz von staaten und finanzinstituten? die regierungen der staaten! was muss also passieren, um das exponentielle wachstum zu beenden?
‑entweder man lässt die „systemrelevanten“ einheiten pleite gehen, sobald sie probleme bekommen. die schäden sind da, aber wahrscheinlich beherrschbar, wenn vorher nicht schon massiv aufgeschuldet und manipuliert wurde
‑oder man stützt sie so lange, bis das exponentielle wachstum einen dann doch einholt. dann kann man die schäden nicht mehr kontrollieren, sondern muss eine währungsreform durchführen.
deshalb muss man den schluss ziehen und den regierungen sagen: hört auf zu retten, hört auf zur rettung die zinsen nach unten zu manipulieren und lasst die (geld)wirtschaft sich selbst regulieren.