Davos 2015

1.700 Flug­be­we­gun­gen von Privat­jets am Flug­ha­fen Zürich brin­gen alljähr­lich rund 3.000 Reiche und Einfluss­rei­che ins mondä­ne Davos. Beglei­tet werden sie von den Resul­ta­ten des vergan­ge­nen Jahres, aus denen hervor­geht, wieviel reicher und damit einfluss­rei­cher sie selbst gegen­über den ande­ren Milli­ar­den von Menschen gewor­den sind, mit denen sie den Erdball teilen. Auch ihr Einfluss auf die Verän­de­rung des Welt­kli­mas wird ihnen Jahr für Jahr als Daten über­ge­ben, mit dem Resul­tat, dass wir als Mensch­heit unse­rer eige­nen Auslö­schung wieder einen Schritt näher gekom­men sind. Und ewig grüßt das Murmel­tier. Nächs­tes Jahr wird man sich wieder tref­fen, die Daten werden noch drama­ti­sche­re Resul­ta­te bewei­sen und man wird am Ende des Tref­fens besorgt drein­bli­ckend den Lear­jet in die unter­ge­hen­de Sonne des atem­be­rau­ben­den Alpen­pan­ora­mas lenken. 

Daten, Prozeß und Resul­ta­te weisen Jahr für Jahr Rich­tung Unter­gang, doch begrif­fen werden sie als unver­än­der­ba­res Faktum. Etwas Grund­le­gen­des zu verän­dern, scheint in der vor Schön­heit glit­zern­den Welt der auf der Sonnen­sei­te des Lebens befind­li­chen etwas zu sein, das bedroh­lich wirkt. Warum sollte man sich mit Proble­men befas­sen, die einen nicht betref­fen und nur dazu geeig­net sind, das eigene Lebens­um­feld zum Schlech­ten zu verän­dern? Warum sollte man sich inmit­ten eines Lebens, das einem alles bietet, was man sich nur erträu­men kann um Dinge kümmern, die dieses Leben bedro­hen? Warum auf das hyste­ri­sche Geschrei jener hören, die wegen der Daten und verän­der­ten Resul­ta­te die Zukunft schwarz malen? Warum soll­ten wir heute Proble­me lösen, die uns noch gar nicht berüh­ren? Das hat doch Zeit, bis sie tatsäch­lich eintreten.
Bis nächs­tes Jahr in Davos. Lasst es Euch gut gehen!

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