Schiller und die Brotgelehrten: „Bahn zur Unsterblichkeit“
Jede Erweiterung seiner Brotwissenschaft beunruhigt ihn, weil sie ihm neue Arbeit zusendet oder die vergangene unnütz macht; jede wichtige Neuerung schreckt ihn auf, denn sie zerbricht die alte Schulform, die er sich so mühsam zu eigen machte, sie setzt ihn in Gefahr, die ganze Arbeit seines vorigen Lebens zu verlieren.
Wer hat über Reformatoren mehr geschrien als der Haufe der Brotgelehrten? Wer hält den Fortgang nützlicher Revolutionen im Reich des Wissens mehr auf als ebendiese? Jedes Licht, das durch ein glückliches Genie, in welcher Wissenschaft es sei, angezündet wird, macht ihre Dürftigkeit sichtbar; sie fechten mit Erbitterung, mit Heimtücke, mit Verzweiflung, weil sie bei dem Schulsystem, das sie verteidigen, zugleich für ihr ganzes Dasein fechten.
Die „Brotgelehrten“ bestimmten zu allen Zeiten die Wirtschaftsordnung. Keine andere Wissenschaft, wenn man die Wirtschaftswissenschaften guten Gewissen überhaupt so nennen darf, wird derart durch Brotgelehrte an einer Weiterentwicklung gehindert. Dass dem so ist, kann in erheblichem Maße auch auf die Rolle der Medien zurück geführt werden. Was wären die Erkenntnisse der Brotgelehrten noch wert, wenn sie in der öffentlichen Wahrnehmung den neuen hoffnungsvollen weichen müssten?
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