Denkt an die Enkel eurer Enkel! – Siegfried Wendt
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Die Notwendigkeit einer Zukunftsplanung
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Bereits im Jahre 1929 schrieb der deutsche Physiker Walter Schottky (1886 – 1976) in seinem Buch „Thermodynamik“ (Verlag Springer):
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Die Zeit des unbedenklichen Wirtschaftens mit den Energiequellen und Stofflagern, die uns die Natur zur Verfügung gestellt hat, wird wahrscheinlich schon für unsere Kinder nur noch die Bedeutung einer vergangenen Wirtschaftsepoche haben.
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Damals haben nur wenige Menschen diese und ähnliche Hinweise zur Kenntnis genommen. Heute jedoch kann kaum noch jemand behaupten, er habe von den Problemen des Klimawandels, der Rohstoffverknappung und des Weiterwachsens der Erdbevölkerung noch nie gehört. Die Möglichkeiten, auf diese Entwicklungen politisch zu reagieren, liegen zwischen zwei Extremen.
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Das eine Extrem kann gekennzeichnet werden durch die Aufforderung: „Hannemann, geh du voran! Du hast die größten Stiefel an.“ Diese Stelle aus dem Schwank „Die sieben Schwaben“ wird immer wieder zitiert, wenn eine Situation vorliegt, die ein radikales Vorgehen erfordert, aber niemand da ist, der die Verantwortung für ein solches Vorgehen übernehmen will. Eine solche Situation erleben wir zurzeit, wo zwar zugestanden wird, dass es die aufgezählten Probleme gibt, wo aber geleugnet wird, dass zu deren Bewältigung jetzt schon radikale Maßnahmen erforderlich wären.
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Das andere Extrem besteht in einer schonungslosen Offenlegung der juristisch untermauerten wirtschaftspolitischen Missstände, die überwunden werden müssten, damit die Menschheit in ein Zeitalter gelangt, das der griechische Philosoph Thales von Milet (ca. 624 – 546 v. Chr.) durch die Feststellung gekennzeichnet hat: „Gerechtigkeit herrscht nur dann in einem Volk, wenn es darin weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.“ Wer dieses Extrem bevorzugt, muss von den Politikern verlangen, dass sie – zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte – versuchen, eine politische über mindestens ein Jahrhundert – also vier Generationen – reichende Zukunftsplanung zu entwerfen. Dass so etwas bisher noch nie erforderlich war, ist eine Folge des Sachverhalts, dass noch nie eine geschichtliche Situation vorlag, welche die Existenz der gesamten Menschheit bedrohte. Heute aber muss durchaus damit gerechnet werden, dass in nicht allzu ferner Zukunft eine solche Katastrophe eintreten kann, falls sie nicht durch rechtzeitig eingeleitete Gegenmaßnahmen abgewendet wird.
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Ein großes Problem besteht darin, dass die heutigen Entscheidungsträger zwischen 40 und 80 Jahre alt sind und nicht damit zu rechnen brauchen, die Katastrophe selbst noch zu erleben. Deshalb brauchen sie auch nicht zu befürchten, für ihre heutigen Entscheidungen zur Rechenschaft gezogen zu werden. Also können sie leicht behaupten, ihre aktuellen Entscheidungen seien genau die richtigen und würden die Katastrophe verhindern oder zumindest so weit wie möglich abschwächen.
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Ein radikaler Schritt, der alle weiteren Verbesserungen zwangsläufig nach sich zieht:
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Dieser radikale Schritt besteht in der Ablösung des Kapitalismus durch ein Wirtschaftssystem, das nicht den Egoismus zum Grundprinzip hat. Die Radikalität besteht u. a. auch darin, dass bestimmte juristische Mauern eingerissen werden müssen, die das Eigentumsrecht betreffen.
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Eigentum an einer Sache gibt einem das Verfügungsrecht über die Sache, insbesondere auch das Recht, die Sache zu verkaufen. Wenn das Eigentum ein Unternehmen ist, hängt der Marktwert sehr stark von der Frage ab, ob es mit oder ohne seine Mitarbeiter verkauft werden soll. Der Verkauf eines Unternehmens inklusive seiner Mitarbeiter stellt einen verkappten Sklavenhandel dar. Deshalb sind die Börsen Institutionen zur Abwicklung einer modernen Art des Sklavenhandels.
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Um die Leser davon zu überzeugen, wie wichtig mir die in diesem Aufsatz gemachten Äußerungen sind, bringe ich im Folgenden zwei „rhetorische Betonungen“.
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Ein Gedicht als erste Betonung:
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Einst wird kommen der Tag,
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da der Kapitalismus dahinsinkt.
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Aus ist es dann mit der Macht
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des Geldes der unverschämt Reichen.
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Das rhythmische Vorbild für dieses Gedicht ist eine Strophe aus Homers Ilias in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß (1751 – 1826):
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Einst wird kommen der Tag,
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da die heilige Ilias hinsinkt,
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Priamus selbst und das Volk
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des lanzenkundigen Königs.
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Die Notwendigkeit einer Zukunftsplanung
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Bereits im Jahre 1929 schrieb der deutsche Physiker Walter Schottky (1886 – 1976) in seinem Buch „Thermodynamik“ (Verlag Springer):
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Die Zeit des unbedenklichen Wirtschaftens mit den Energiequellen und Stofflagern, die uns die Natur zur Verfügung gestellt hat, wird wahrscheinlich schon für unsere Kinder nur noch die Bedeutung einer vergangenen Wirtschaftsepoche haben.
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Damals haben nur wenige Menschen diese und ähnliche Hinweise zur Kenntnis genommen. Heute jedoch kann kaum noch jemand behaupten, er habe von den Problemen des Klimawandels, der Rohstoffverknappung und des Weiterwachsens der Erdbevölkerung noch nie gehört. Die Möglichkeiten, auf diese Entwicklungen politisch zu reagieren, liegen zwischen zwei Extremen.
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Das eine Extrem kann gekennzeichnet werden durch die Aufforderung: „Hannemann, geh du voran! Du hast die größten Stiefel an.“ Diese Stelle aus dem Schwank „Die sieben Schwaben“ wird immer wieder zitiert, wenn eine Situation vorliegt, die ein radikales Vorgehen erfordert, aber niemand da ist, der die Verantwortung für ein solches Vorgehen übernehmen will. Eine solche Situation erleben wir zurzeit, wo zwar zugestanden wird, dass es die aufgezählten Probleme gibt, wo aber geleugnet wird, dass zu deren Bewältigung jetzt schon radikale Maßnahmen erforderlich wären.
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Das andere Extrem besteht in einer schonungslosen Offenlegung der juristisch untermauerten wirtschaftspolitischen Missstände, die überwunden werden müssten, damit die Menschheit in ein Zeitalter gelangt, das der griechische Philosoph Thales von Milet (ca. 624 – 546 v. Chr.) durch die Feststellung gekennzeichnet hat: „Gerechtigkeit herrscht nur dann in einem Volk, wenn es darin weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.“ Wer dieses Extrem bevorzugt, muss von den Politikern verlangen, dass sie – zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte – versuchen, eine politische über mindestens ein Jahrhundert – also vier Generationen – reichende Zukunftsplanung zu entwerfen. Dass so etwas bisher noch nie erforderlich war, ist eine Folge des Sachverhalts, dass noch nie eine geschichtliche Situation vorlag, welche die Existenz der gesamten Menschheit bedrohte. Heute aber muss durchaus damit gerechnet werden, dass in nicht allzu ferner Zukunft eine solche Katastrophe eintreten kann, falls sie nicht durch rechtzeitig eingeleitete Gegenmaßnahmen abgewendet wird.
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Ein großes Problem besteht darin, dass die heutigen Entscheidungsträger zwischen 40 und 80 Jahre alt sind und nicht damit zu rechnen brauchen, die Katastrophe selbst noch zu erleben. Deshalb brauchen sie auch nicht zu befürchten, für ihre heutigen Entscheidungen zur Rechenschaft gezogen zu werden. Also können sie leicht behaupten, ihre aktuellen Entscheidungen seien genau die richtigen und würden die Katastrophe verhindern oder zumindest so weit wie möglich abschwächen.
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Ein radikaler Schritt, der alle weiteren Verbesserungen zwangsläufig nach sich zieht:
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Dieser radikale Schritt besteht in der Ablösung des Kapitalismus durch ein Wirtschaftssystem, das nicht den Egoismus zum Grundprinzip hat. Die Radikalität besteht u. a. auch darin, dass bestimmte juristische Mauern eingerissen werden müssen, die das Eigentumsrecht betreffen.
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Eigentum an einer Sache gibt einem das Verfügungsrecht über die Sache, insbesondere auch das Recht, die Sache zu verkaufen. Wenn das Eigentum ein Unternehmen ist, hängt der Marktwert sehr stark von der Frage ab, ob es mit oder ohne seine Mitarbeiter verkauft werden soll. Der Verkauf eines Unternehmens inklusive seiner Mitarbeiter stellt einen verkappten Sklavenhandel dar. Deshalb sind die Börsen Institutionen zur Abwicklung einer modernen Art des Sklavenhandels.
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Um die Leser davon zu überzeugen, wie wichtig mir die in diesem Aufsatz gemachten Äußerungen sind, bringe ich im Folgenden zwei „rhetorische Betonungen“.
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Ein Gedicht als erste Betonung:
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Einst wird kommen der Tag,
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da der Kapitalismus dahinsinkt.
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Aus ist es dann mit der Macht
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des Geldes der unverschämt Reichen.
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Das rhythmische Vorbild für dieses Gedicht ist eine Strophe aus Homers Ilias in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß (1751 – 1826):
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Einst wird kommen der Tag,
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da die heilige Ilias hinsinkt,
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Priamus selbst und das Volk
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des lanzenkundigen Königs.
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