Was kann die Freiwirtschaft zur gesellsch. Transformation beitragen? – Holger Kreft
In der Folge des Lernort-Impulses an der Silvio-Gesell-Tagungsstätte liegt es nahe, sich intensiv mit Gesells Freiwirtschaftslehre und anderen Wirtschaftsreformansätzen zu beschäftigen. Die Vielfalt der verschiedenen Ansätze ist unübersichtlich, und manches alternative Wirtschaftskonzept wirkt auch etwas unausgegoren. Insbesondere aber bei der Freiwirtschaft findet sich ein Potenzial, mit dem sie zur sogenannten Großen Transformation bzw. zu einem sogenannten Paradigmenwechsel beitragen könnte.
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Es geht darum, wie das „Geben und Nehmen“ in der Gegenwart einschließlich der dazu passenden Transaktionsmittel funktioniert und wie das in der Zukunft aussehen könnte und sollte. Es geht auch darum, wie wir denn überhaupt unser Wissen darüber erzeugen und anderen Menschen mitteilen. Es drängt sich auf, zu versuchen, sowohl von außen auf freiwirtschaftliche Aktivitäten als auch auf einige ihrer inneren Details zu blicken.
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Auch daher liegt der Schwerpunkt in diesem Beitrag auf Orientierungs- und Transformationswissen, wozu auch bspw. Erkenntnisse aus Psychologie und Soziologie gehören. Damit soll das bei anderen Akteuren bereits reichlich vorhandene System- oder Sachwissen ergänzt werden.
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Am Lernort beschäftigt uns immer wieder die Frage, wie wir zu einem humaneren und nachhaltigen Wirtschaften gelangen könnten. Aus diesem ständigen, nicht abschließbaren Erkundungsprozess heraus ergeben sich zwei Denkanstöße:
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• Wenn wir wollen, dass die Freiwirtschaft zu dem laufenden tiefgreifenden Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft beiträgt, dann sollten wir ihr Potenzial deutlich herausstellen. Mit den an uns selbst gerichteten Anregungen im Hauptteil dieses Artikels möchte ich das unterstützen.
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• Würden wir versuchen, diese Anregungen umzusetzen, böte sich für die Freiwirtschaft eine interessante Perspektive für die eigene Weiterentwicklung.
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Mit einigen teils spekulativen und teils provokativen Thesen will ich dazu den fachlichen Dialog befeuern.
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1. Impulse durch den „Lernort Wuppertal“
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Offenbar befinden wir uns in einem tiefgreifenden Wandel der Beziehungen zwischen Mensch und Natur, zwischen den Menschen untereinander und sicher auch im Verhältnis zu uns selbst. Hoffentlich können wir diesen Wandel zu unseren Gunsten und zu Gunsten der Vielfalt des Lebens auf diesem Planeten positiv beeinflussen. Daher lautet das vorläufige, äußerst ambitionierte Ziel: Die Gesellschaften brauchen neue, jeweils an die Bedürfnisse der Menschen und die Kapazitäten unseres planetaren Ökosystems erheblich besser angepasste Wirtschaftsmodelle, auch mit einem anderen Verständnis von Wohlstand. Das dürfte nur mit einer Veränderung unserer grundlegenden Denk‑, Fühl- und Handlungsmuster gehen, also auch nicht ohne einen deutlichen Bewusstseinswandel (mind shift Göpel 2016).
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Wie passt die Freiwirtschaftslehre, die auf Silvio Gesell zurückgeht, dazu? Was trägt sie zu dieser gewaltigen Aufgabe bei? Das frage ich mich immer mehr, seitdem ich stärker mit ihr und weiteren, sehr unterschiedlichen Wirtschaftsreformansätzen in Berührung kam. Vor allem geschieht dies, seitdem sich, ausgehend von verschiedenen Anstößen, die Idee des „Lernortes Wuppertal“ an der Silvio-Gesell-Tagungsstätte herausbildete.
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In den Jahren 2015 bis 2017 ging es dort vor allem darum, Menschen – mit unterschiedlichen Haltungen, Werten und Vorstellungen vom Wandel – zu ermöglichen, sich auch tatsächlich zu begegnen. Insbesondere die Strukturierung und Verlangsamung der Kommunikation sollte den dialogischen Austausch fördern, Körperarbeit die Selbstwahrnehmung erleichtern, künstlerische Impulse verkrustetes Denken aufbrechen, und in kleinen Gemeinschaftsprojekten konnten sich Menschen gegenseitig ermutigen, eingefahrene Wege zu verlassen.
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Es geht darum, wie das „Geben und Nehmen“ in der Gegenwart einschließlich der dazu passenden Transaktionsmittel funktioniert und wie das in der Zukunft aussehen könnte und sollte. Es geht auch darum, wie wir denn überhaupt unser Wissen darüber erzeugen und anderen Menschen mitteilen. Es drängt sich auf, zu versuchen, sowohl von außen auf freiwirtschaftliche Aktivitäten als auch auf einige ihrer inneren Details zu blicken.
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Auch daher liegt der Schwerpunkt in diesem Beitrag auf Orientierungs- und Transformationswissen, wozu auch bspw. Erkenntnisse aus Psychologie und Soziologie gehören. Damit soll das bei anderen Akteuren bereits reichlich vorhandene System- oder Sachwissen ergänzt werden.
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Am Lernort beschäftigt uns immer wieder die Frage, wie wir zu einem humaneren und nachhaltigen Wirtschaften gelangen könnten. Aus diesem ständigen, nicht abschließbaren Erkundungsprozess heraus ergeben sich zwei Denkanstöße:
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• Wenn wir wollen, dass die Freiwirtschaft zu dem laufenden tiefgreifenden Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft beiträgt, dann sollten wir ihr Potenzial deutlich herausstellen. Mit den an uns selbst gerichteten Anregungen im Hauptteil dieses Artikels möchte ich das unterstützen.
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• Würden wir versuchen, diese Anregungen umzusetzen, böte sich für die Freiwirtschaft eine interessante Perspektive für die eigene Weiterentwicklung.
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Mit einigen teils spekulativen und teils provokativen Thesen will ich dazu den fachlichen Dialog befeuern.
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1. Impulse durch den „Lernort Wuppertal“
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Offenbar befinden wir uns in einem tiefgreifenden Wandel der Beziehungen zwischen Mensch und Natur, zwischen den Menschen untereinander und sicher auch im Verhältnis zu uns selbst. Hoffentlich können wir diesen Wandel zu unseren Gunsten und zu Gunsten der Vielfalt des Lebens auf diesem Planeten positiv beeinflussen. Daher lautet das vorläufige, äußerst ambitionierte Ziel: Die Gesellschaften brauchen neue, jeweils an die Bedürfnisse der Menschen und die Kapazitäten unseres planetaren Ökosystems erheblich besser angepasste Wirtschaftsmodelle, auch mit einem anderen Verständnis von Wohlstand. Das dürfte nur mit einer Veränderung unserer grundlegenden Denk‑, Fühl- und Handlungsmuster gehen, also auch nicht ohne einen deutlichen Bewusstseinswandel (mind shift Göpel 2016).
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Wie passt die Freiwirtschaftslehre, die auf Silvio Gesell zurückgeht, dazu? Was trägt sie zu dieser gewaltigen Aufgabe bei? Das frage ich mich immer mehr, seitdem ich stärker mit ihr und weiteren, sehr unterschiedlichen Wirtschaftsreformansätzen in Berührung kam. Vor allem geschieht dies, seitdem sich, ausgehend von verschiedenen Anstößen, die Idee des „Lernortes Wuppertal“ an der Silvio-Gesell-Tagungsstätte herausbildete.
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In den Jahren 2015 bis 2017 ging es dort vor allem darum, Menschen – mit unterschiedlichen Haltungen, Werten und Vorstellungen vom Wandel – zu ermöglichen, sich auch tatsächlich zu begegnen. Insbesondere die Strukturierung und Verlangsamung der Kommunikation sollte den dialogischen Austausch fördern, Körperarbeit die Selbstwahrnehmung erleichtern, künstlerische Impulse verkrustetes Denken aufbrechen, und in kleinen Gemeinschaftsprojekten konnten sich Menschen gegenseitig ermutigen, eingefahrene Wege zu verlassen.
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