59. Mündener Gespräche in Wuppertal – Terminhinweis der SG
59. Mündener Gespräche – am 11. und 12. März 2017 in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte in Wuppertal – Terminhinweis der Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft
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Auf die Weltwirtschaftskrise von 1929 reagierten die beiden US-Ökonomen Irving Fisher und Henry Simons mit dem Vorschlag eines „100 %-Money“. Durch die Notwendigkeit, Giroguthaben zu 100 % mit Zentralbankgeld zu unterlegen, sollte den Geschäftsbanken
die Möglichkeit genommen werden, „Giralgeld“ auf dem Kreditwege selbst zu schöpfen. Denn in dieser Möglichkeit sahen Fisher und Simons den entscheidenden Treibsatz für die damalige Krise. Zur Versorgung der Wirtschaft mit Geld sollten allein die Zentralbanken berechtigt und natürlich auch verpflichtet sein.- – -
Diesen Vorschlag baute der Soziologe Joseph Huber 1998 in abgewandelter Form zum Konzept eines „Vollgeldes“ aus. Seit einigen Jahren wird er dabei von der Organisation „Monetative e.V.“ unterstützt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, sein Konzept weiterzuentwickeln und in die wissenschaftliche Diskussion einzubringen, um so zur Überwindung der seit 2008 anhaltenden zweiten großen internationalen Finanz- und Staatsschuldenkrise beizutragen. Eine Vollgeld-Initiative in der Schweiz hat über 100.000 Unterschriften gesammelt, die dort erforderlich sind, um eine Volksabstimmung über die Einführung von Vollgeld herbeizuführen.
Auch auf Island gibt es gleichgerichtete Bestrebungen.
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Die Diskussion über die Notwendigkeit einer Geldreform wird mittlerweile sehr stark vom Vollgeld-Konzept bestimmt. Daneben gibt es auch noch den von Silvio Gesell begründeten Geldreformansatz des Freigeldes, der durch die neuere Negativzinsentwicklung und
die Diskussionen über die Zukunft des Bargeldes wieder an Aktualität gewonnen hat. Eine Synthese beider Geldreformkonzepte könnte eine angemessene Antwort auf die aktuellen Krisenentwicklungen sein.
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Aus der Perspektive des Freigeldes gibt es noch Fragen an die Verfechter des Vollgeldes, über die bei dieser Tagung ergebnisoffen diskutiert werden soll. In den Blick genommen werden sollen auch kritische Vorbehalte, die von keynesianisch orientierten Ökonomen gegen das Vollgeld erhoben werden.
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Und schließlich wollen wir die Frage stellen, ob sog. Kryptowährungen und Online-Bezahlsysteme wie Bitcoin, Paypal & Co. ganz neue Möglichkeiten einer Entgrenzung der Geldschöpfung eröffnen und was ihre Ausbreitung sowohl für das Vollgeld als auch für das Freigeld bedeutet. Gleichzeitig soll diskutiert werden, ob virtuelle Währungen eine Vollgeld- und/oder Freigeld-Alternative
darstellen können.
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Weitere Informationen und Link zur Anmeldung unter: http://www.sozialwissenschaftliche-gesellschaft.de/de/muendener-gespraeche.html
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Auf die Weltwirtschaftskrise von 1929 reagierten die beiden US-Ökonomen Irving Fisher und Henry Simons mit dem Vorschlag eines „100 %-Money“. Durch die Notwendigkeit, Giroguthaben zu 100 % mit Zentralbankgeld zu unterlegen, sollte den Geschäftsbanken
die Möglichkeit genommen werden, „Giralgeld“ auf dem Kreditwege selbst zu schöpfen. Denn in dieser Möglichkeit sahen Fisher und Simons den entscheidenden Treibsatz für die damalige Krise. Zur Versorgung der Wirtschaft mit Geld sollten allein die Zentralbanken berechtigt und natürlich auch verpflichtet sein.- – -
Diesen Vorschlag baute der Soziologe Joseph Huber 1998 in abgewandelter Form zum Konzept eines „Vollgeldes“ aus. Seit einigen Jahren wird er dabei von der Organisation „Monetative e.V.“ unterstützt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, sein Konzept weiterzuentwickeln und in die wissenschaftliche Diskussion einzubringen, um so zur Überwindung der seit 2008 anhaltenden zweiten großen internationalen Finanz- und Staatsschuldenkrise beizutragen. Eine Vollgeld-Initiative in der Schweiz hat über 100.000 Unterschriften gesammelt, die dort erforderlich sind, um eine Volksabstimmung über die Einführung von Vollgeld herbeizuführen.
Auch auf Island gibt es gleichgerichtete Bestrebungen.
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Die Diskussion über die Notwendigkeit einer Geldreform wird mittlerweile sehr stark vom Vollgeld-Konzept bestimmt. Daneben gibt es auch noch den von Silvio Gesell begründeten Geldreformansatz des Freigeldes, der durch die neuere Negativzinsentwicklung und
die Diskussionen über die Zukunft des Bargeldes wieder an Aktualität gewonnen hat. Eine Synthese beider Geldreformkonzepte könnte eine angemessene Antwort auf die aktuellen Krisenentwicklungen sein.
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Aus der Perspektive des Freigeldes gibt es noch Fragen an die Verfechter des Vollgeldes, über die bei dieser Tagung ergebnisoffen diskutiert werden soll. In den Blick genommen werden sollen auch kritische Vorbehalte, die von keynesianisch orientierten Ökonomen gegen das Vollgeld erhoben werden.
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Und schließlich wollen wir die Frage stellen, ob sog. Kryptowährungen und Online-Bezahlsysteme wie Bitcoin, Paypal & Co. ganz neue Möglichkeiten einer Entgrenzung der Geldschöpfung eröffnen und was ihre Ausbreitung sowohl für das Vollgeld als auch für das Freigeld bedeutet. Gleichzeitig soll diskutiert werden, ob virtuelle Währungen eine Vollgeld- und/oder Freigeld-Alternative
darstellen können.
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Weitere Informationen und Link zur Anmeldung unter: http://www.sozialwissenschaftliche-gesellschaft.de/de/muendener-gespraeche.html
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