Das geht zu weit – Andreas Bangemann
Oldenburger Staatstheater – Kritik an experimentierfreudigem „Weltrettungsprogramm“
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Wie „menschenverachtend“ sind die Anhänger Silvio Gesells?
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Die „Sparte 7“ des Oldenburgischen Staatstheaters verschreibt sich nach eigenem Bekunden „dem Ideal einer Demokratisierung des Theaters“. Grenzen zwischen den einzelnen Theaterdisziplinen sollen ebenso überwunden werden, wie zwischen den Menschen auf, vor und hinter der Bühne.
Für ein solches Ansinnen würde man vor allem Lob erwarten, doch das aktuelle Programm „Postkollaps – Gemeinsam weniger erreichen“ bringt elf Theatergänger auf die Barrikaden.
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Zitat aus der Programmbeschreibung: „Unter diesem Themenschwerpunkt wollen wir uns auf die Suche nach Alternativen zur Logik des permanenten Wachstums begeben. Denn dass es so nicht weitergeht und uns die große Krise ereilen wird, darüber herrscht ein beunruhigender Konsens. Spekuliert wird nicht über die Frage ob, sondern wann die bestehenden Systeme kollabieren werden.“ … „Einen Eindruck, wie eine Welt ohne Hamsterrad und Wachstumszwang funktionieren kann, können Sie sich in den sehr unterschiedlichen Formaten der Sparte 7 verschaffen. Fachkundige Inspiration steuert zum Beispiel der Oldenburger Ökonomieprofessor Niko Paech mit seiner Idee der Postwachstumsgesellschaft bei.“
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In dem von den Kritikern unterzeichneten Brief wird laut „NWZ-Online“ beanstandet, dass „von einem öffentlich subventionierten Staatstheater einseitig Propaganda betrieben (wird) für die Freiwirtschaftslehre und deren Gründungsvater Silvio Gesell (1862–1930).“
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Zitat aus „NWZ-Online“:
„In den Augen der Unterzeichner werden aber die demokratiefeindlichen, antisemitischen und menschenverachtenden Komponenten des Finanztheoretikers verschwiegen.“
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Generalintendant Christian Firmbach sieht es andererseits als Aufgabe des Theaters an, aktuelle Strömungen wie die Wachstumskritik aufzugreifen und sie ins Bewusstsein der Gesellschaft zu heben.
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Das von Werner Onken geleitete „Archiv für Geld- und Bodenreform“ an der Carl-von Ossietzky-Universität“ in Oldenburg wurde 2007 eröffnet. Niko Paech hielt den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Geld, Zins und Wachstum: Perspektiven der Nachhaltigkeitsforschung“.
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Aus linken Kreisen wird sowohl die Einrichtung als solche, als auch Niko Paech und das Werk Silvio Gesells durch Vorwürfe, völkisches Gedankengut zu befördern angeprangert. Namentlich der Autor Peter Bierl wird nicht müde, alle Personen und Organisationen anzugreifen, die mit der Gesellschen Freiwirtschaft zu tun haben. Dabei unterstellt Bierl den Anhängern der Freiwirtschaftslehre, dass ihr Ziel „Rassenhygiene und Menschenzüchtung“ sei. In Vortragsreisen verbindet Bierl das andere Zukunftsbild des Wirtschaftens und solidarischen Zusammenlebens, das die Freiwirtschaftler nach eigenem Bekunden anstreben, mit dem braunen Sumpf, der Deutschland lange nach Gesells Tod in die Untiefen des Nationalsozialismus gerissen hat. Das geht selbst linken Kritikern der Freiwirtschaftslehre wie Robert Kurz zu weit. Er bezeichnet Bierls Kritik und (die) der ökologischen Linken an Gesell als „»gutgemeint«, aber mehr eifrig und eifernd als der Sache wirklich auf den Grund gehend“, „was sich schon daran zeigt, dass die Darstellung der zahlreichen personellen und organisatorischen Querverbindungen von alten und neuen Gesellianischen Freiwirtschaftlern mit völkischen, neo-rechtsradikalen, rassistischen und antisemitischen Strömungen einen breiteren Raum einnimmt als die eigentliche und doch ziemlich dünne ökonomische Kritik.“
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Werner Onken warf Bierl vor, es sei „seine Absicht, den … fragwürdig gewordenen Anspruch der Theorien von Karl Marx zu verteidigen, die einzig richtige Erklärung für die Ursachen des Kapitalismus und den einzig richtigen Weg zu seiner Überwindung zu liefern. Von daher müss[t]en konkurrierende Kapitalismusanalysen theoretisch und – wo sachliche Argumente nicht ausreichen – auch mit den Mitteln der Demagogie bekämpft werden.“
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Webseite befasst sich mit den Vorwürfen
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Werner Onken ist es auch zu verdanken, dass die heute sich für eine Geld- und Bodenreform einsetzenden Menschen und Organisationen den Vorwürfen der Rechtslastigkeit – abgeleitet aus dem Werk Silvio Gesells – mit fundierten Argumenten entgegentreten können.
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Auf einer eigens zu diesem Zweck eingerichteten Webseite setzt er sich mit dem Anspruch weitgehender Objektivität mit den Vorwürfen auseinander und untersuchte das Werk Silvio Gesells daraufhin inhaltlich.
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Wie „menschenverachtend“ sind die Anhänger Silvio Gesells?
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Die „Sparte 7“ des Oldenburgischen Staatstheaters verschreibt sich nach eigenem Bekunden „dem Ideal einer Demokratisierung des Theaters“. Grenzen zwischen den einzelnen Theaterdisziplinen sollen ebenso überwunden werden, wie zwischen den Menschen auf, vor und hinter der Bühne.
Für ein solches Ansinnen würde man vor allem Lob erwarten, doch das aktuelle Programm „Postkollaps – Gemeinsam weniger erreichen“ bringt elf Theatergänger auf die Barrikaden.
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Zitat aus der Programmbeschreibung: „Unter diesem Themenschwerpunkt wollen wir uns auf die Suche nach Alternativen zur Logik des permanenten Wachstums begeben. Denn dass es so nicht weitergeht und uns die große Krise ereilen wird, darüber herrscht ein beunruhigender Konsens. Spekuliert wird nicht über die Frage ob, sondern wann die bestehenden Systeme kollabieren werden.“ … „Einen Eindruck, wie eine Welt ohne Hamsterrad und Wachstumszwang funktionieren kann, können Sie sich in den sehr unterschiedlichen Formaten der Sparte 7 verschaffen. Fachkundige Inspiration steuert zum Beispiel der Oldenburger Ökonomieprofessor Niko Paech mit seiner Idee der Postwachstumsgesellschaft bei.“
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In dem von den Kritikern unterzeichneten Brief wird laut „NWZ-Online“ beanstandet, dass „von einem öffentlich subventionierten Staatstheater einseitig Propaganda betrieben (wird) für die Freiwirtschaftslehre und deren Gründungsvater Silvio Gesell (1862–1930).“
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Zitat aus „NWZ-Online“:
„In den Augen der Unterzeichner werden aber die demokratiefeindlichen, antisemitischen und menschenverachtenden Komponenten des Finanztheoretikers verschwiegen.“
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Generalintendant Christian Firmbach sieht es andererseits als Aufgabe des Theaters an, aktuelle Strömungen wie die Wachstumskritik aufzugreifen und sie ins Bewusstsein der Gesellschaft zu heben.
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Das von Werner Onken geleitete „Archiv für Geld- und Bodenreform“ an der Carl-von Ossietzky-Universität“ in Oldenburg wurde 2007 eröffnet. Niko Paech hielt den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Geld, Zins und Wachstum: Perspektiven der Nachhaltigkeitsforschung“.
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Aus linken Kreisen wird sowohl die Einrichtung als solche, als auch Niko Paech und das Werk Silvio Gesells durch Vorwürfe, völkisches Gedankengut zu befördern angeprangert. Namentlich der Autor Peter Bierl wird nicht müde, alle Personen und Organisationen anzugreifen, die mit der Gesellschen Freiwirtschaft zu tun haben. Dabei unterstellt Bierl den Anhängern der Freiwirtschaftslehre, dass ihr Ziel „Rassenhygiene und Menschenzüchtung“ sei. In Vortragsreisen verbindet Bierl das andere Zukunftsbild des Wirtschaftens und solidarischen Zusammenlebens, das die Freiwirtschaftler nach eigenem Bekunden anstreben, mit dem braunen Sumpf, der Deutschland lange nach Gesells Tod in die Untiefen des Nationalsozialismus gerissen hat. Das geht selbst linken Kritikern der Freiwirtschaftslehre wie Robert Kurz zu weit. Er bezeichnet Bierls Kritik und (die) der ökologischen Linken an Gesell als „»gutgemeint«, aber mehr eifrig und eifernd als der Sache wirklich auf den Grund gehend“, „was sich schon daran zeigt, dass die Darstellung der zahlreichen personellen und organisatorischen Querverbindungen von alten und neuen Gesellianischen Freiwirtschaftlern mit völkischen, neo-rechtsradikalen, rassistischen und antisemitischen Strömungen einen breiteren Raum einnimmt als die eigentliche und doch ziemlich dünne ökonomische Kritik.“
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Werner Onken warf Bierl vor, es sei „seine Absicht, den … fragwürdig gewordenen Anspruch der Theorien von Karl Marx zu verteidigen, die einzig richtige Erklärung für die Ursachen des Kapitalismus und den einzig richtigen Weg zu seiner Überwindung zu liefern. Von daher müss[t]en konkurrierende Kapitalismusanalysen theoretisch und – wo sachliche Argumente nicht ausreichen – auch mit den Mitteln der Demagogie bekämpft werden.“
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Webseite befasst sich mit den Vorwürfen
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Werner Onken ist es auch zu verdanken, dass die heute sich für eine Geld- und Bodenreform einsetzenden Menschen und Organisationen den Vorwürfen der Rechtslastigkeit – abgeleitet aus dem Werk Silvio Gesells – mit fundierten Argumenten entgegentreten können.
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Auf einer eigens zu diesem Zweck eingerichteten Webseite setzt er sich mit dem Anspruch weitgehender Objektivität mit den Vorwürfen auseinander und untersuchte das Werk Silvio Gesells daraufhin inhaltlich.
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