Polens Notenbankchef sieht griechische Regionalgeld-Lösung als „innovativ“ an
In der Financial Times Deutschland vom 28.3.2012 bringt Marek Belka jenen Mut auf, den er selbst in der Diskussion um die besten Lösungen der Euro-Krise nur einzelnen Wirtschaftsprofessoren attestiert.
Er sieht zur Stärkung der griechischen Wirtschaft und deren geringere Leistungsfähigkeit eine zweites, landesinternes Zahlungsmittel als eine mögliche und gangbare Lösung an.
Gute Erfahrungen und ein entsprechendes KnowHow, haben die Initiatoren und Vordenker des deutschen Regiowährungsprojektes „Chiemgauer“ bereits im Februar dazu veranlasst, diesen Vorschlag tiefgehend als Lösung darzulegen.
Auch Eckhard Behrens für das Bad Boller „Seminar für freiheitliche Ordnung“ hatte einen in diese Richtung gehenden Vorschlag ausgearbeitet.
Um so erfreulicher, dass diese wahrlich innovativen Ideen jetzt sozusagen einen „Ritterschlag“ von höchster Stelle bekommen. Es ist anzunehmen, dass Marek Belka seinen jetzigen Vorstoß aus „der Not heraus“ formuliert und nicht etwa den genannten Vorlagen entnommen hat, denn die Möglichkeiten für eine Stabilisierung der griechischen Wirtschaft hängen maßgeblich von wirklich neuen Ideen ab, nachdem mittlerweile allen Experten klar sein dürfte, dass „Kaputtsparen“ zu nichts Gutem führt.
Bleibt abzuwarten, ob dieser außergewöhnliche Vorschlag bei den europäischen Kollegen in der Politik und bei den Notenbanken jene Nachhall findet, der dann auch in konkrete Schritte der Umsetzung mündet.
Wesentlich wahrscheinlicher ist leider ein Beibehalten des eingeschlagenen Kurses aus Rettungsgeldern und erzwungener Sparpolitik.
Belkas Vorschlag könnte nämlich eine ganze Bugwelle an innovativen Lösungen nach sich ziehen, die für mächtige Turbulenzen am ohnehin getrübten europäischen Polit-Führungshimmel sorgen könnten. Und wenn Politiker eines scheuen, dann sind es Turbulenzen, von deren Ausgang sie nicht wissen, ob sie selbst sie bei den nächsten Wahlen überstehen werden.
Aber wer weiß? Vielleicht ist die Zeit der Mutigen ja auch gekommen!
Wer den „Zukunftsdialog“ unserer Bundeskanzlerin durchforstet, findet dort den Vorschlag: Höchste Aufmerksamkeit für „Expressgeld statt Euroaustritt“!
Zu lesen unter:
https://www.dialog-ueber-deutschland.de/ql?cms_idIdea=10115
Ein Kommentator verwies heute auf obigen Beitrag von Andreas Bangemann. – Wenn diese “innovativen” Infos doch wenigsten 5 Prozent unseres Wahlvolkes erreichen würden! Die Schwelle zum Mutigwerden wäre auch bei uns geschafft…