Verständnis, Achtung und Menschenliebe
„Man weiß aus Erfahrung, wieviel mehr Achtung, Anstand, Menschenliebe und Verständnis der einzelne Mensch im Verkehr mit andern, namentlich Fremden, entwickelt, als der auf Gewalt und angemaßte Rechte pochende Staat. Verständnis, Achtung und Menschenliebe werden uns aber allein den Frieden bringen.“
Silvio Gesell
Bitte auch an Herrn Seltmann weiterleiten!
Sehr geehrter Herr Seltmann
Ihr Artikel zur Umlaufsicherung der Banknoten im Heft 2/2010 des Humanen Wirtschaft hat mich stark interessiert.
Ich meine aber, er könnte noch ergänzt werden.
Die Idee mit de Gültigkeitsdatum stimmt voll, und Ihr Vorschlag scheint leicht anwendbar zu sein.
Ich würde aber gerne noch folgende Ergänzungen anbringen, es sind nur Details, aber „der Teufel sitzt im Detail“:
1) Dem aktuellen enormen Überhang von barem Geld muss bei der Einführung von umlaufsicheren Scheinen Rechnung getragen werden.
Wie Helmut Creutz anhand von Bundesbankdaten nachweist, laufen 90% des Bargeldes nicht um.
Das betrifft vor allem die grossen Scheine, 500, 200 und 100 Euro-Noten.
Aber wahrscheinlich auch die kleineren Scheine in geringerem Vrhältnis.
2) Wie dem auch sei, und weil nachweislich dennoch genug Bargeld umläuft, weil die EZB kräftig nachgelegt hat, so meine ich, dass bei einer Umstellung diesem Umstand insofern Rechnung getragen werden muss, als die alten Scheine auf keinen Fall sofort aus dem Verkehr gezogen werden dürfen, um sie durch umlaufsichere zu ersetzen.
3) Weil die 100, 200 und 500 Noten eigentlich kaum umlaufen, oder gar überhaupt nicht, so meine ich, dass Ihre Idee dahingehend ergänzt werden muss, diese grossen unwirksamenn Scheine einfach links liegen zu lassen.
Der angerichtete Hortungsschaden dieser gigantischen Geldhortung ist gewissermassen schon „verschmerzt“.
4) Es wäre daher das Ziel schon erreicht, wenn ausschliesslich 50, 20, 10, 5 (und vielleicht 1 Euro) Noten mit dem Gültigkeitsdatum zu versehen und gleichzeitig einfach keine grossen Scheine mehr angefertigt werden.
5)Wohlgemerkt, alle alten Scheine sollen volle Gültigkeit behalten, sodass sie um so langsamer enthortet werden als die neuen Scheine natürlich sehr effizient umlaufen.
6)Der Rückgang der alten Scheine zu den Banken und der Zentralbank würde deren Ausscheiden so notwendigerweise marktkonform vornehmen, denn es sollen ja keine Dauerscheine mehr aus de Banken herauslaufen.
7)Auch die Banken würden da zwanglos mit machen, weil diese ja immer bevorzugt die befristeten Scheine in die Geldautomaten füttern werden, eben weil die alten ihnen bei der Zentralbank voll und wertbeständig zurückgenommen werden, zur dortigen Entsorgung.
8)Diese Überlegungen lösen auch das Problem de Münzen, eben weil, nach dem von Gesell erwähnten Geshamschen Gesetz das umlaufsichere Geld noch allemal weit mehr umsetzen wird als das Dauergeld. Gewissermassen würde die Reform sogar greifen, wenn also nur ein Teil davon umlaufgesichert würde am Anfang.
9)Am Ende würde eben doch vorwiegend das umlaufgesicherte Geld nachfragewirksam auftreten.
Ich habe diesbezüglich schon vor einem Jahr einen Aufsart in der Humanen Wirtschaft gebracht, der aber leider nicht genug Aufmerksamkeit erregt hat.
Auf alle Fälle untestütze ich Ihren Ansatz.
Mit freundlichen Grüssen, Johannes Finckh, Bordeaux
vielen Dank für die Weitergabe all dieser guten Gedanken.
Wenn es irgendwo nachzulesen ist, wüßte ich gerne die Quellen, auch für meinen sicheren Stand in Diskussionen.
Es ist nicht möglich alles nachzulesen: ich finde das Leben zu kurz in dieser Hinsicht