Leben ohne (grünes) Wachstum?
In der Reihe „Rede von Morgen“ ist am 10.4.2011 Prof. Dr. Nico Paech aus Oldenburg zu Gast an der Volkshochschule Essen.
Im Großen Saal der Volkshochschule, am Burgplatz 1 in 45127 Essen, will Nico Paech aufzeigen, was die Merkmale einer Ökonomie jenseits des permanenten Wachstums sein können.
Sonntag, 10.4.2011 11 bis 13 Uhr
REDEN VON MORGEN
„Die Zeiten ändern sich…“ Diese allgemeingültige Aussage hatte in der Vergangenheit immer eine hoffnungsvolle Aussicht, dass Veränderung Fortschritt bedeutet. Doch heute im Zeitalter der Globalisierung und Finanzkrise ändert sich alles und niemand weiß, ob es besser oder noch schlechter wird. Reformen werden überall gefordert, doch Visionen fehlen.
REDEN VON MORGEN stellt Künstler, Politiker, Wissenschaftler, Journalisten und Theologen vor, die noch Visionen haben. Ihre Reden von morgen für morgen eröffnen Perspektiven für die Zukunft.
Prof. Dr. Niko Paech:
Leben ohne (grünes) Wachstum -
Weniger ist mehr!
Die lang gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, bröckelt. Weiterhin scheint ein auf permanente ökonomische Expansion getrimmtes System kein Garant für Stabilität und soziale Sicherheit zu sein. Darauf deutet die derzeitige Eskalation auf den Märkten für jene fossilen Ressourcen („Peak Everything“) hin, auf deren unbegrenzter und kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte. Folglich ist es an der Zeit, die Bedingungen und Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten. Was wären die Merkmale einer Ökonomie jenseits permanenten Wachstums? Der Ökonomieprofessor Paech zeigt bei seiner Rede selbst der hoffnungsträchtigen Green Economy ihre Grenzen auf.
Dr.H.C.Binswanger hat in den 1990-er anhand eines
einfachen Modells der Marktwirtschaft befunden:
„Ein Wirtschaftssystem mit Geld und Zins muss wachsen(=zunehmen),
ein Lauf auf gleichbleibender Höhe ist nicht möglich.“,
dargelegt im Buch ‚Geld und Wachstum’.
2008 kommt auch Dr. Jürgen Kremer zum gleichen Ergebnis,
Kremer zeigt in seiner Berechnung auch, dass die
‚Umverteilung von unten nach oben’ zwangsläufig ist.
Er kommt zu dem Schluss:
„Alternativen zu unserem zinsbasierten Finanzsystem
sollten ernsthaft diskutiert, entwickelt, experimentell erprobt
und schließlich umgesetzt werden.“
Denkansätze für Alternativen gibt es ja bereits,
Bis wir das neue System haben,
muss aber das derzeitige System halbwegs gehalten werden …