Finanzierbarkeit erneuerbarer Energie… – Haymo von Dahlen
Margrit Kennedy schrieb einmal:
„Der Euro eignet sich für den internationalen Austausch, den Wettbewerb und die Akkumulation sowie Umverteilung von Vermögen über Spareinlagen oder (risikoreiche) Geldinvestitionen mit Anspruch auf exponentiell wachsende Zinsen oder Dividenden. Der Regio hingegen eignet sich als Tauschmittel für eine bewusste Förderung sozialer, kultureller und ökologischer Ziele oder für einen ethischen Umgang mit endlichen Ressourcen in einem überschaubaren Bereich, zu dem Menschen eine direkte persönliche und emotionale Beziehung haben.“ (Kennedy, 2006, S. 215; Kennedy, Lietaer, 2004, S. 198)
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Mit der Motivation zur Förderung dieser Ziele kamen die Teilnehmer der 4. Internationalen Konferenz über Sozial- und Komplementärwährungen vom 10. bis 14. Mai 2017 in Barcelona zusammen, um sich gegenseitig und einem breiten Publikum ihre Projekte, Komplementärwährungen und Erfahrungen zu präsentieren und darüber zu diskutieren.
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Die Teilnehmer und ihre Motivation
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Die Teilnehmer der Konferenz waren bunt gemischt: Ökofeministinnen und Ökomaskulinisten, Rechte, Linke, Spirituelle, Reiche, Arme, Neoliberale, Gesellianer, Wissenschaftler, Praktiker und auch ein paar „normale“ Menschen aus allen Kontinenten der Welt trafen aufeinander.
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Überwiegend Menschen, die etwas Positives für die Gesellschaft bewirken möchten. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit war den Teilnehmern eines gemein: Der Wunsch, mit dem Medium Geld die sozial und ökologisch nachhaltige Finanzierung lokaler Ökonomien zu ermöglichen. Dies ist möglich, da Geld (im Gegensatz zur vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung) nicht neutral ist und somit gezielt eingesetzt werden kann. Nachhaltigkeit ist jedoch im gegenwärtigen System schwer möglich, Ausnahmen bestätigen die Regel.
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Europäische Zentralbank (EZB) und Komplementärwährungen
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Zu den vermissten Konferenz-Teilnehmern zählten Mitarbeiter der EZB, die in Anbetracht der Größe und Professionalität der Konferenz mehr Interesse zeigen könnten. Die deutsche Bundesbank kritisiert Regionalwährungen und die Idee des Freigeldes generell als Wohlfahrtsverlust (Rösl 2006, S. 18–33). Die Bundesbank macht es sich da zu einfach: Eine Interaktion oder gar Kooperation mit den Regio-Vertretern wäre wünschenswert, zumal die Initiatoren einer Regionalwährung alles andere als Wohlfahrtsverluste bezwecken möchten. Die Beteiligten könnten sicherlich viel voneinander lernen.
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Das Programm und die Vorträge
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Die ersten drei Tage der Konferenz bestanden aus insgesamt ca. 160 per Video aufgezeichneten Vorträgen mit einer Dauer von je 30 Minuten inkl. Fragen und Diskussion, teilweise mit simultaner Übersetzung in Englisch, Spanisch und Katalan. Meist wurden 5 Vorträge parallel gehalten und die Teilnehmer hatten die Qual der Wahl. Insgesamt kam man auf etwa 15 Vorträge pro Tag mit Programm von 9:00 bis 19:00 Uhr.
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