Der Euro-Leitzins ist nicht konjunkturgerecht – SffO
Positionspapier des „Seminar für freiheitliche Ordnung“, Bad Boll, 5. Fortschreibung – SffO
Obwohl die EZB ihren wichtigsten Leitzins, den Hauptrefinanzierungssatz, seit 2011 wiederholt und schließlich bis auf null Prozent gesenkt hat, ist er seit 2012 real deutlich gestiegen. Denn trotz gegenteiliger Bemühungen der EZB ist die Inflationsrate seither gesunken und verharrt an der Grenze zur Deflation.
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Die Folge abgesackter Inflationsraten ist eine ungewollte reale Leitzinserhöhung in einer Zeit zu schwacher Konjunktur. Daher bleiben die Wachstumsrate des realen BIP und die Arbeitslosigkeit im Euroraum enttäuschend:
Die Südländer des Euroraumes waren die Leidtragenden. Ihre „neoliberalen“ Anstrengungen mussten zunächst die konjunkturellen Bremswirkungen der realen Leitzinserhöhung ausgleichen und zeigten darüber hinaus kaum noch positive Wirkungen. Die Reformen gerieten zu Unrecht in den Ruf, völlig wirkungslos gewesen zu sein. Sie hatten aber nicht die Aufgabe, Versagen der EZB zu kompensieren.
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Dass der Leitzins bis Ende 2014 real um volle 2% gestiegen ist, wurde von der Öffentlichkeit nicht bemerkt. Eine nominale Leitzinserhöhung solchen Ausmaßes hätte vor dem Hintergrund der Wachstumsschwäche und hohen Arbeitslosigkeit im Euroraum einen Aufschrei der Empörung hervorgerufen.
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Das fehlende Bewusstsein dafür, welche Wirkungsrichtung der Leitzins in den letzten Jahren tatsächlich hatte, ist erstaunlich, weil die Fähigkeit, bei Zinsen zwischen deren nominaler und realer Entwicklung zu unterscheiden, schon lange sehr weit verbreitet ist. Aber wirklich sicher damit umgehen, können offenbar Viele doch noch nicht. Über nominale Zinsentwicklungen wird immer deutlich berichtet, über reale nur gelegentlich im Kleingedruckten. Als die EZB erstmals nominal negative Zinsen auf Zentralbankguthaben der Geschäftsbanken forderte, war die mediale Aufregung groß und anhaltend. Dabei waren diese Zinsen real betrachtet schon seit vielen Jahren im negativen Bereich! – Wie die seit langem unbefriedigende Konjunktur im Euroraum insgesamt beweist und die Taylor-Regel bestätigt, waren die Leitzinsen real noch nicht negativ genug.
— mehr hinter dem Link…
Obwohl die EZB ihren wichtigsten Leitzins, den Hauptrefinanzierungssatz, seit 2011 wiederholt und schließlich bis auf null Prozent gesenkt hat, ist er seit 2012 real deutlich gestiegen. Denn trotz gegenteiliger Bemühungen der EZB ist die Inflationsrate seither gesunken und verharrt an der Grenze zur Deflation.
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Die Folge abgesackter Inflationsraten ist eine ungewollte reale Leitzinserhöhung in einer Zeit zu schwacher Konjunktur. Daher bleiben die Wachstumsrate des realen BIP und die Arbeitslosigkeit im Euroraum enttäuschend:
Die Südländer des Euroraumes waren die Leidtragenden. Ihre „neoliberalen“ Anstrengungen mussten zunächst die konjunkturellen Bremswirkungen der realen Leitzinserhöhung ausgleichen und zeigten darüber hinaus kaum noch positive Wirkungen. Die Reformen gerieten zu Unrecht in den Ruf, völlig wirkungslos gewesen zu sein. Sie hatten aber nicht die Aufgabe, Versagen der EZB zu kompensieren.
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Dass der Leitzins bis Ende 2014 real um volle 2% gestiegen ist, wurde von der Öffentlichkeit nicht bemerkt. Eine nominale Leitzinserhöhung solchen Ausmaßes hätte vor dem Hintergrund der Wachstumsschwäche und hohen Arbeitslosigkeit im Euroraum einen Aufschrei der Empörung hervorgerufen.
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Das fehlende Bewusstsein dafür, welche Wirkungsrichtung der Leitzins in den letzten Jahren tatsächlich hatte, ist erstaunlich, weil die Fähigkeit, bei Zinsen zwischen deren nominaler und realer Entwicklung zu unterscheiden, schon lange sehr weit verbreitet ist. Aber wirklich sicher damit umgehen, können offenbar Viele doch noch nicht. Über nominale Zinsentwicklungen wird immer deutlich berichtet, über reale nur gelegentlich im Kleingedruckten. Als die EZB erstmals nominal negative Zinsen auf Zentralbankguthaben der Geschäftsbanken forderte, war die mediale Aufregung groß und anhaltend. Dabei waren diese Zinsen real betrachtet schon seit vielen Jahren im negativen Bereich! – Wie die seit langem unbefriedigende Konjunktur im Euroraum insgesamt beweist und die Taylor-Regel bestätigt, waren die Leitzinsen real noch nicht negativ genug.
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