Leitzinssenkung – aber steigende Realzinsen
Die EZB senkte am 02. Mai 2013 den Leitzins, um die Konjunktur im Euro-Raum zu stabilisieren. Aber sie behauptete in der Pressekonferenz, die Inflationserwartungen seien immer noch stabil. Das ist eindeutig falsch.
Die aktuellen Inflationsraten u n d die Erwartungen sind in den letzten Monaten deutlich gesunken. Die aktuellen Inflationsraten veröffentlichen die nationalen und europäischen Statistikbehörden monatlich. Die mittel- und langfristigen Inflationserwartungen kann man an der Differenz der Renditen der inflationsgesicherten und der normalen Anleihen gleicher Laufzeit im Kursblatt und in der täglich herausgegebenen Renditetabelle der Deutschen Finanzagentur für die Bundesanleihen ablesen. Da tut sich was und die EZB verschließt die Augen.
Die sinkenden Inflationsraten erhöhen die kurzfrstigen Realzinsen und die Senkung der kurzfristigen Nominalzinsen durch die Leitzinssenkung kompensiert das nur teilweise. Wir haben bei näherer Betrachtung immer noch eine Erhöhung der kurzfristigen Realzinsen und das ist konjunkturschädlich. Die EZB hätte die (nominalen) Leitzinsen um mindestens 0,5% senken müssen, um das Sinken der Inflationsraten konjunkturpolitisch zu kompensieren.
Wenn man geldpolitisch hinreichend aufgeklärt ist, braucht man sich nicht zu wundern, dass die Konjunktur immer schwächer wird. – Man kann täglich sehen, wie schädlich beim heutigen Geld Preisstabilität oder zu niedrige Inflationsraten sind.
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