56. Mündener Gespräche – Veranstaltungshinweis
Die 56. Mündener Gespräche am 21. und 22. November 2015
in Fuldatal-Simmershausen: Vom Wachstum zum stationären Wirtschaften?
1972 schreckten Donella & Dennis Meadows und Jørgen Randers die Welt mit ihrem Bericht des Club of Rome „Grenzen des Wachstums“ auf und es gab vielerlei Bestrebungen, die Wirtschaft von ihrem als gefährlich erkannten Kurs eines wachsenden Ressourcenverbrauchs abzubringen. Die ökologische Bewegung nahm damals kräftig an Fahrt auf. Aber sie verlief in weiten Teilen konzeptionslos und versuchte mit problematischen Mitteln, die Herausforderungen anzunehmen. Auch verlor sie im Laufe der 1980er und 1990er Jahre an Schwungkraft, als sich der Glaube verbreitete, dass sich der Kapitalismus durch einen technischen Wandel umweltfreundlich umbauen ließe, ohne seine Grundstrukturen in Frage zu stellen.
Mit Zauberformeln wie „Ökologische Modernisierung“, „Green New Deal“ usw. wurden inzwischen mehr als 30 Jahre an kostbarer Zeit verschenkt, die sich für einen grundlegenden Kurswechsel hätten nutzen lassen. Zwar sind auch technische Effizienzsteigerungen notwendig, aber sie allein werden nicht ausreichen, die auf die Menschheit zurollenden Probleme der Erderwärmung und der gewaltsamen Auseinandersetzungen um die knapper werdenden Ressourcen zu bewältigen.
Es ist dringend an der Zeit, sich die notwendige Reduzierung des Ressourcenverbrauchs wieder stärker vor Augen zu führen, wie es kürzlich zum Beispiel durch den „Living-Planet-Report“ des WWF geschah (http://www.wwf.de/living-planet-report). Und es ist an der Zeit, stärker über einen Abschied vom Wachstumsparadigma der Wirtschaftswissenschaften und der Politik nachzudenken.
Dies wird das Gesamtthema der 56. Mündener Gespräche sein. Wir werden uns an frühere, zum Teil in Vergessenheit geratene Ansätze einer Wachstumskritik erinnern, im Blick auf aktuelle Diskussionen in der Standardökonomie überlegen, was genau unter einer stationären Wirtschaft zu verstehen ist und auch damit verbundene offene Fragen benennen: Welchen Einfluss hat die ökonomische Ungleichheit auf das Streben nach Wirtschaftswachstum? Welche Rolle könnte die Kultur beim Übergang in eine nicht mehr wachsende Wirtschaft spielen? Schließlich wollen wir uns vor dem Hintergrund der aktuellen Negativzinsentwicklung auf theoretisches Neuland begeben und überlegen, ob minimale oder gar negative Zinsen den Weg zu einem stationären Wirtschaften erleichtern könnten.
Zur Mitwirkung bei diesem ebenso notwendigen wie spannenden Gedankenaustausch sind Sie herzlich eingeladen.
in Fuldatal-Simmershausen: Vom Wachstum zum stationären Wirtschaften?
1972 schreckten Donella & Dennis Meadows und Jørgen Randers die Welt mit ihrem Bericht des Club of Rome „Grenzen des Wachstums“ auf und es gab vielerlei Bestrebungen, die Wirtschaft von ihrem als gefährlich erkannten Kurs eines wachsenden Ressourcenverbrauchs abzubringen. Die ökologische Bewegung nahm damals kräftig an Fahrt auf. Aber sie verlief in weiten Teilen konzeptionslos und versuchte mit problematischen Mitteln, die Herausforderungen anzunehmen. Auch verlor sie im Laufe der 1980er und 1990er Jahre an Schwungkraft, als sich der Glaube verbreitete, dass sich der Kapitalismus durch einen technischen Wandel umweltfreundlich umbauen ließe, ohne seine Grundstrukturen in Frage zu stellen.
Mit Zauberformeln wie „Ökologische Modernisierung“, „Green New Deal“ usw. wurden inzwischen mehr als 30 Jahre an kostbarer Zeit verschenkt, die sich für einen grundlegenden Kurswechsel hätten nutzen lassen. Zwar sind auch technische Effizienzsteigerungen notwendig, aber sie allein werden nicht ausreichen, die auf die Menschheit zurollenden Probleme der Erderwärmung und der gewaltsamen Auseinandersetzungen um die knapper werdenden Ressourcen zu bewältigen.
Es ist dringend an der Zeit, sich die notwendige Reduzierung des Ressourcenverbrauchs wieder stärker vor Augen zu führen, wie es kürzlich zum Beispiel durch den „Living-Planet-Report“ des WWF geschah (http://www.wwf.de/living-planet-report). Und es ist an der Zeit, stärker über einen Abschied vom Wachstumsparadigma der Wirtschaftswissenschaften und der Politik nachzudenken.
Dies wird das Gesamtthema der 56. Mündener Gespräche sein. Wir werden uns an frühere, zum Teil in Vergessenheit geratene Ansätze einer Wachstumskritik erinnern, im Blick auf aktuelle Diskussionen in der Standardökonomie überlegen, was genau unter einer stationären Wirtschaft zu verstehen ist und auch damit verbundene offene Fragen benennen: Welchen Einfluss hat die ökonomische Ungleichheit auf das Streben nach Wirtschaftswachstum? Welche Rolle könnte die Kultur beim Übergang in eine nicht mehr wachsende Wirtschaft spielen? Schließlich wollen wir uns vor dem Hintergrund der aktuellen Negativzinsentwicklung auf theoretisches Neuland begeben und überlegen, ob minimale oder gar negative Zinsen den Weg zu einem stationären Wirtschaften erleichtern könnten.
Zur Mitwirkung bei diesem ebenso notwendigen wie spannenden Gedankenaustausch sind Sie herzlich eingeladen.
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