100 = 75 – Lehrreiches aus Afrika – Redaktion
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Unternehmer, Forscher und Autor Michael Kimani arbeitet in Ostafrika im Finanzwesen mit Schwerpunkt auf der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen. Er twittert über seine Erfahrungen rund um die afrikanische Finanzwelt.
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Im Mai 2018 berichtete er über eine Geldwechsel-Aktion von US-amerikanischen 100-Dollar-Noten in Kenia. Der Wechselkurs liegt normalerweise bei ca. 1 zu 100, bzw 1:1 Dollar-Cent zu KES (Kenia-Schillinge).
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Die bei einem FOREX (Foreign Exchange)-Dienstleister vorgelegten Scheine waren unterschiedlichen Alters. Dabei stellte sich heraus, dass für die neuen Scheine der aktuelle Tageskurs bezahlt wurde, während es für die älteren (in den USA nach wie vor gültigen) Scheine einen Abschlag von rund 25 % gab. Ein Aushang weist zwar darauf hin, allerdings nicht auf diesen erheblichen Unterschied.
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Gemäß Schilderungen von Kommentatoren unter dem Tweet sei das üblich. Es handele sich um eine Art Risikoausgleich, weil man sich in Afrika nie sicher sein könne, ob bei einem Weiterreichen der Scheine innerhalb des Landes nicht Schwierigkeiten hinsichtlich der Akzeptanz aufträten.
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Vorausgesetzt, diese Gepflogenheit sei marktüblich, dann könnte man feststellen: Der Wechselkurs eines 100-Dollarschein liegt bei 75,– Dollar in alten Scheinen, bzw. für drei neue 100-Dollarscheine bekommt man vier alte.
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Michael Kimani arbeitet derzeit an einer Blockchain-Umsetzung für eine beliebte kenianische Einrichtung. In Ermangelung des in den westlichen Ländern normalen Bankengeschäfts haben sich – neben digitalen Zahlungssystemen über Mobiltelefone – auch soziale Spargruppen herausgebildet. Sie nennen sich „Chamas Across Africa“ (https://chamapesa.com). 65 % aller Kenianer nehmen an mindestens drei dieser Einrichtungen teil. Es ist dabei möglich, regelmäßig Summen anzulegen, Kredite zu niedrigen Zinsen aufzunehmen und sogar in Vermögenswerte wie Immobilien zu investieren. Die aus der Bevölkerung entstandene Einrichtung bekommt durch Michael Kimani mittels modernster technischer Entwicklungen Unterstützung, um die verwaltungstechnischen Abläufe und übliche Unwägbarkeiten, wie beispielsweise säumige Zahler besser zu bewältigen. Bei den Chamas gilt der Leitspruch: „Alleine können wir ein bisschen tun, gemeinsam sehr viel.“
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Link zum hier abgebildeten Tweet: https://t1p.de/100–75
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Webseite von Michael Kimani: https://kioneki.com/
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Twitter: @pesa_africa https://twitter.com/pesa_africa/
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