Was ich bei Ungeimpften in meinem Umfeld beobachte – Ein Kommentar von Daniela Dahn

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Eine diskri­mi­nier­te und ausge­grenz­te Minderheit
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Es gibt eine neue, diskri­mi­nier­te und ausge­grenz­te Minder­heit im Lande. Gerade die öffent­lich-recht­li­chen Medien erzäh­len gern das Märchen von den Guten und den Bösen. Das geht in Ordnung, denn es dient der staat­li­chen Ordnung. In der die Atmo­sphä­re offen­bar noch nicht gereizt und unso­li­da­risch genug war. Nur einige coura­gier­te Schau­spie­ler, Wissen­schaft­ler und wenige Autoren ergrei­fen dage­gen Partei. Denn wer jetzt noch wider­spricht, wird immer öfter gelöscht – in den Orkus der unso­zia­len Medien. Die inqui­si­to­ri­sche Stig­ma­ti­sie­rung des Zwei­fels muss als Form struk­tu­rel­ler Gewalt empfun­den werden. 

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Die Pande­mie geht nicht so herden­mä­ßig zurück wie erhofft. Die Gründe sind unklar, aber klar ist, wer Schuld hat: die Unge­impf­ten. Dass auch Geimpf­te infek­ti­ös sein können, ist tabu. Der Deutsch­land­funk, ein der Dissi­denz sonst unver­däch­ti­ger Sender, fragte am 31. August 2021: „Können Geimpf­te andere Menschen anste­cken?“ Und antwor­te­te: „Gerade bei der Delta-Vari­an­te wirken die Impf­stof­fe nicht so gut. Man kann sich infi­zie­ren und das heißt, man kann auch wieder andere anste­cken.“ Dummer­wei­se haben wir es in Deutsch­land fast ausschließ­lich mit der Delta-Muta­ti­on zu tun.

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Was nicht zu unter­schät­zen ist und für die Impfung spricht: Offen­sicht­lich schützt sie eine Zeit­lang vor schwe­ren Verläu­fen. Aller­dings werden die „Einzel­fäl­le“, bei denen diese Zeit kurz ist, von Tag zu Tag mehr.

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Die 2G-Expe­ri­men­te im Szene­club Berg­hain oder in Clubs in Kreuz­berg und ande­ren Städ­ten haben alle­samt zu beacht­li­chen Infek­ti­ons­zah­len geführt. Auch die sich unter­ein­an­der infi­ziert haben­den Spie­ler vom Münche­ner Eisho­ckey Klub waren alle doppelt geimpft.

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Obwohl die Wirk­sam­keit der restrik­ti­ven 2G-Metho­de als wider­legt ange­se­hen werden kann, gehen viele Einrich­tun­gen, darun­ter gern auch linke mit ihrem Zero-Covid-Trug­bild, jetzt zu dieser demons­tra­ti­ven Ausgren­zung über. Schließ­lich seien die Unge­impf­ten selbst schuld, wenn sie sich nicht immu­ni­sie­ren lassen, macht der DLF in der Pres­se­schau vom 24. Okto­ber seine Schlap­pe wieder gut. Dabei ist die Illu­si­on eines zuver­läs­si­gen Schut­zes vor Anste­ckung längst wider­legt. Und regel­mä­ßi­ge Boos­ter-Auffri­schun­gen könn­ten bei Veran­la­gung auch zu „Immu­n­erschöp­fung“ führen.

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Zuneh­men­de „Impf­durch­brü­che“ beob­ach­te ich auch in meinem Umfeld. Ein ganzer, durch­ge­impf­ter Verlag war in Quaran­tä­ne und konnte nicht an einer Messe teil­neh­men. Ein jünge­rer, promi­nen­ter Kolle­ge von mir, doppelt Astra­ze­ne­ca-geimpft, hat sich auf einer Lese­rei­se infi­ziert, diese wegen eindeu­ti­ger Sympto­me abge­bro­chen und dann seine mit Biontech doppelt geimpf­te Frau ange­steckt. Er sagt, er würde den Verlauf weder mit „mild“ noch mit „kurz“ beschreiben.

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Ratlos macht selbst das welt­wei­te Muster­bei­spiel für schnel­les Impfen. Noch­mal die nach­denk­li­che Sendung des DLF: „Aktu­ell beun­ru­hi­gen in dem Zusam­men­hang Meldun­gen aus Israel. Mehr als die Hälfte der Covid-Pati­en­ten in Isra­els Klini­ken waren voll­stän­dig geimpft.“ Falls ich noch bis drei zählen kann, heißt das, in dem Land mit der etwa glei­chen Impf­quo­te wie bei uns, aber dem größe­ren Erfah­rungs­vor­sprung, liegen derzeit mehr geimpf­te als unge­impf­te Pande­mie-Fälle in den Kran­ken­häu­sern. Müsste man nicht zuge­spitzt fragen, ob von den Geimpf­ten derzeit sogar die größe­re Gefahr ausgeht, weil ihnen einge­re­det wurde, dass sie geschützt und für andere unbe­denk­lich sind, also zu ihrem „norma­len Leben“ zurück­keh­ren können? Während die meis­ten Unge­impf­ten von sich aus vorsich­tig sind.

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Für Groß­bri­tan­ni­en hieß es in besag­ter Sendung, dass Geimpf­te andere Perso­nen „nur halb so häufig“ anste­cken. Bedenk­lich genug, immer­hin sind dort 80 Prozent doppelt geimpft. Bei uns geht angeb­lich nur jede zehnte Anste­ckung auf einen Geimpf­ten zurück. Es ist, als ob das Virus mit seiner Unlo­gik uns spot­tend vor sich hertreibt. Denn unsere Impf­quo­te ist vermut­lich genau­so hoch wie die briti­sche. Aber wer weiß das schon so genau, allein das Zählen hat uns über­for­dert. Die häufigs­ten Rede­wen­dun­gen der DLF-Sendung waren dann auch: Es besteht die Hoff­nung …, deuten alle bishe­ri­gen Erkennt­nis­se in Rich­tung …, ist aktu­ell noch nicht klar …, fehlen dazu ausrei­chend belast­ba­re Daten.

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