Vom weißen Fleck zur Inselkette – Veranstaltungsbericht von Daniela Saleth
– - –
ALLE FOTOS VON „UWÄ“ LEDERMANN -
Der gemeinnützige Verein „Freiwirtschaftlicher Jugendverband Deutschland e. V.“ veranstaltete 2016 zum dritten Mal ein „Sommercamp“. Jung und Alt waren aufgerufen, ihren Beitrag zu einer ganz besonderen Veranstaltung zu leisten. Der Verein ist auch Träger des im Aufbau befindlichen „Lernort Wuppertal“. Aus den Aktiven des Vereines und des Lernorts bildete sich das Planungs- und Durchführungsteam der Veranstaltung.
– - –
Am Anfang war das Sommercamp 2016 ein weißer Fleck. Na ja, ein bisschen mehr vielleicht! Aber tatsächlich hatte sich das Organisations-Team zur Aufgabe gemacht, dieses Jahr zwischen dem 25. Juli bis zum 7. August so viele Räume wie möglich in der Sommercamp-Landschaft frei zu lassen; in der Hoffnung, dass fleißige Entdecker sich diese dann kreativ erobern mögen. Und tatsächlich entstand dann auch etwas, etwas Inselartiges, wo alles für sich allein und gleichzeitig in Verbindung mit dem Rest existierte.
Gefördert wurde diese Inselkette vermutlich durch die vielen Räumlichkeiten und verschiedenen Baustellen rund um die Silvio-Gesell-Tagungsstätte (SGT) auf der Kleinen Höhe bei Wuppertal, die in diesem Zeitraum von den Sommercamp-Besuchern genutzt und in denen vor allem auch gearbeitet wurde. Ja, gearbeitet! Das Besondere am Sommercamp in Wuppertal ist nämlich: Hier zahlt man nicht mit Geld für die Teilnahme, sondern mit Muskelkraft und Engagement, und allerhöchstens freiwilligen Geldschenkungen für ein weiteres Gelingen. Architekt dieses schönen Gedankenkonstrukts ist u. a. Andreas Bangemann. Gemeinsam stellen er und seine Frau Sieglinde das Gelände und die Räumlichkeiten für das Sommercamp zur Verfügung und machen so ein Zustandekommen möglich. Und das Schöne ist: Dieser Raum der Möglichkeiten rund um die SGT wird nicht etwa kleiner, sondern im Gegenteil immer größer.
– - –
2016 waren es gleich mehrere Herzpunkte oder Inseln, an denen sich Menschen während des Sommercamps sammeln, austauschen und einbringen konnten. Von einigen dieser Orte und dem, was dort geschah wollen wir hier exemplarisch berichten:
– - –
Wuppertaler Freilichtbühne (WFLB):
Unterm grünen Blätterdach wurde hier tagsüber gemeinsam mit dem guten Geist der Bühne, Jonathan Ries, der sich seit nunmehr vier Jahren um die Wiederbelebung der WFLB bemüht, geschaufelt, gehackt und vermessen. Dieses Mal bekamen die tüchtigen Bühnenbauer einen Tag lang sogar Hilfe aus dem Jurassic Park. Wie ein grasender Brachiosaurus jedenfalls wirkte der gigantische Schaufelbagger, der die Steine des dritten Ranges gezielt und fast schon zärtlich setzte und tonnenweise Erde von A nach B bewegte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und funktionierte ebenfalls nach dem Prinzip des weißen Flecks; soll heißen: zu Beginn der Arbeiten wusste niemand so genau, was am Ende dabei eigentlich herauskommen würde. Nach zwei Wochen Sommercamp und einer verlängerten Arbeitsphase direkt im Anschluss ist der Bühnenbereich der bereits 80 Jahre alten Freilichtbühne jedenfalls fast wieder bereit für die Freiwirte, Freidenker und Künstler dieser und der kommenden Zeit. Es muss nur noch – im wahrsten Sinne des Wortes – etwas Gras über die Sache wachsen, denn ein grüner Naturteppich soll den Bühnenboden nächstes Jahr bedecken, wenn es dann hoffentlich erste Inszenierungen auf der fertigen Bühne gibt.
– - –
Gabriele-Frenking-Saal (Muschel):
Tagsüber fanden in dem herrlich in den Wald integrierten – seit 1995 zur Tagungsstätte gehörenden Anbau – Workshops und Vorträge statt und abends musikalisches Beisammensein. Geplant war anfangs nur ein Konzert. Das Weißer-Fleck-Prinzip bescherte uns dann tatsächlich fünf. Stimmungsmagier Christoph Vallen mit seinen „Freebirds“ brachte hochkarätige Musiker zum Sommercamp, wie z. B. Genna & Jesse, ein „Nomadic Folk Duo“ aus den USA, Stimmgewalt Elisabeth Daniel aus den Niederlanden oder T. S. Steel, einen sympathischen Blues-Piraten aus Pennsylvania, der gern mit Johnny Depp verwechselt wird. In den verschiedenen Workshops und Vorträgen konnte vom Schuhplattler bis zum tieferen Verständnis unseres Geldsystems alles erlernt werden. Den Schuhplattler vermittelte übrigens Roy aus Florida (!), USA – natürlich ebenfalls spontan und nicht geplant –, einer von mehreren internationalen Helfern, der über die Plattform workaway.info auf das Sommercamp aufmerksam geworden ist. Am Wochenende um das Bergfest tagte außerdem die Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung (INWO) in der Muschel. Sie umrahmten ihre alljährliche Mitgliederversammlung mit einem spannenden Vortrags- und Workshopangebot für alle Teilnehmer des Sommercamps.
– - –
Häuschen / Finca:
In dem ehemaligen Einfamilienhaus direkt neben dem Gebäude der Tagungsstätte, das derzeit zum Lernort-Häuschen umgebaut wird, befindet sich die neue Küche, die unter der Leitung von Uwe Ledermann und Manfred Schreiter mit Hilfe weiterer Freiwilliger aus z. B. Ägypten und Spanien eingerichtet wurde. Foodsharing Botschafter Marcus Wöll aus Offenbach schwang hier während der ersten Woche den Kochlöffel (mit Unterstützung zahlreicher Schnippler) und kredenzte leckere Gerichte aus geretteten Lebensmitteln von Foodsharing und frischer Demeter-Ware. Die zweite Woche war wieder dem Weißer-Fleck-Prinzip überlassen und bescherte dem Sommercamp original syrische Rezepte, leckere Daals und viele lokale Wildkräutergerichte.
Und so gibt es noch vieles mehr zu berichten. Von der Rotunde, vom Familienzeltplatz, vom multifunktionalen Carport und weiteren weißen Flecken, die während des Sommercamps zu kleinen Inseloasen wurden. Wer also noch nicht genug hat, der schaue für die Langversion auf http://wflb.de nach oder komme 2017 einfach vorbei.
Der gemeinnützige FJVD e. V. braucht für die Vielfalt seiner Projekte noch dringend finanzielle Förderer. Hier nur einige der ganz konkreten Maßnahmen, die neben ehrenamtlicher Tätigkeit, die in starkem Maße geleistet wird, auch Finanzmittel für Material und Geräte benötigt.
– - –
Spendenstichwort: Freilichtbühne
Es werden noch Muschelkalkquader gebraucht und ein Landschaftsgarten-Konzept erfordert noch Mittel.
Material- und Fremdkosten: ca. 6.000,- €
– - –
Spendenstichwort: Finca
Das Lernort-Häuschen muss von einem Profibetrieb an die bestehende Biokläranlage angeschlossen werden. Dazu wird eine Hebeanlage, samt Anschlüssen benötigt: ca. 5.000,- €
Innenausbau von 3 Stockwerken. Kellergeschoss mit Küche, Lager, Werkstatt und Dusch- und Waschraum. Erdgeschoss mit Gruppenraum, Bibliothek, Büroraum und Bad/Toilette: ca. 5.000,- €
Obergeschoss für preiswerte Schlafgelegenheiten in zwei Großräumen, eventuell mit kleiner Toilette: ca. 2.500,- €
– - –
Der „Lernort Wuppertal“ finanziert sich aus Spenden und ehrenamtlicher Mithilfe.
Bitte unterstützen Sie uns: Spendenkonto des FJvD:
– - –
Freiwirtschaftlicher Jugendverband Deutschland e. V.
– - –
Projektbezogene Spende durch Angabe des Verwendungszwecks:
– - –
Spende Lernort Wuppertal (und des jeweiligen Spendestichwortes an:)
– - –
Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert
– - –
BLZ: 33450000 Konto-Nr.: 26357251
– - –
IBAN: DE58334500000026357251 BIC: WELADED1VEL
ALLE FOTOS VON „UWÄ“ LEDERMANN -
Der gemeinnützige Verein „Freiwirtschaftlicher Jugendverband Deutschland e. V.“ veranstaltete 2016 zum dritten Mal ein „Sommercamp“. Jung und Alt waren aufgerufen, ihren Beitrag zu einer ganz besonderen Veranstaltung zu leisten. Der Verein ist auch Träger des im Aufbau befindlichen „Lernort Wuppertal“. Aus den Aktiven des Vereines und des Lernorts bildete sich das Planungs- und Durchführungsteam der Veranstaltung.
– - –
Am Anfang war das Sommercamp 2016 ein weißer Fleck. Na ja, ein bisschen mehr vielleicht! Aber tatsächlich hatte sich das Organisations-Team zur Aufgabe gemacht, dieses Jahr zwischen dem 25. Juli bis zum 7. August so viele Räume wie möglich in der Sommercamp-Landschaft frei zu lassen; in der Hoffnung, dass fleißige Entdecker sich diese dann kreativ erobern mögen. Und tatsächlich entstand dann auch etwas, etwas Inselartiges, wo alles für sich allein und gleichzeitig in Verbindung mit dem Rest existierte.
Gefördert wurde diese Inselkette vermutlich durch die vielen Räumlichkeiten und verschiedenen Baustellen rund um die Silvio-Gesell-Tagungsstätte (SGT) auf der Kleinen Höhe bei Wuppertal, die in diesem Zeitraum von den Sommercamp-Besuchern genutzt und in denen vor allem auch gearbeitet wurde. Ja, gearbeitet! Das Besondere am Sommercamp in Wuppertal ist nämlich: Hier zahlt man nicht mit Geld für die Teilnahme, sondern mit Muskelkraft und Engagement, und allerhöchstens freiwilligen Geldschenkungen für ein weiteres Gelingen. Architekt dieses schönen Gedankenkonstrukts ist u. a. Andreas Bangemann. Gemeinsam stellen er und seine Frau Sieglinde das Gelände und die Räumlichkeiten für das Sommercamp zur Verfügung und machen so ein Zustandekommen möglich. Und das Schöne ist: Dieser Raum der Möglichkeiten rund um die SGT wird nicht etwa kleiner, sondern im Gegenteil immer größer.
– - –
2016 waren es gleich mehrere Herzpunkte oder Inseln, an denen sich Menschen während des Sommercamps sammeln, austauschen und einbringen konnten. Von einigen dieser Orte und dem, was dort geschah wollen wir hier exemplarisch berichten:
– - –
Wuppertaler Freilichtbühne (WFLB):
Unterm grünen Blätterdach wurde hier tagsüber gemeinsam mit dem guten Geist der Bühne, Jonathan Ries, der sich seit nunmehr vier Jahren um die Wiederbelebung der WFLB bemüht, geschaufelt, gehackt und vermessen. Dieses Mal bekamen die tüchtigen Bühnenbauer einen Tag lang sogar Hilfe aus dem Jurassic Park. Wie ein grasender Brachiosaurus jedenfalls wirkte der gigantische Schaufelbagger, der die Steine des dritten Ranges gezielt und fast schon zärtlich setzte und tonnenweise Erde von A nach B bewegte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und funktionierte ebenfalls nach dem Prinzip des weißen Flecks; soll heißen: zu Beginn der Arbeiten wusste niemand so genau, was am Ende dabei eigentlich herauskommen würde. Nach zwei Wochen Sommercamp und einer verlängerten Arbeitsphase direkt im Anschluss ist der Bühnenbereich der bereits 80 Jahre alten Freilichtbühne jedenfalls fast wieder bereit für die Freiwirte, Freidenker und Künstler dieser und der kommenden Zeit. Es muss nur noch – im wahrsten Sinne des Wortes – etwas Gras über die Sache wachsen, denn ein grüner Naturteppich soll den Bühnenboden nächstes Jahr bedecken, wenn es dann hoffentlich erste Inszenierungen auf der fertigen Bühne gibt.
– - –
Gabriele-Frenking-Saal (Muschel):
Tagsüber fanden in dem herrlich in den Wald integrierten – seit 1995 zur Tagungsstätte gehörenden Anbau – Workshops und Vorträge statt und abends musikalisches Beisammensein. Geplant war anfangs nur ein Konzert. Das Weißer-Fleck-Prinzip bescherte uns dann tatsächlich fünf. Stimmungsmagier Christoph Vallen mit seinen „Freebirds“ brachte hochkarätige Musiker zum Sommercamp, wie z. B. Genna & Jesse, ein „Nomadic Folk Duo“ aus den USA, Stimmgewalt Elisabeth Daniel aus den Niederlanden oder T. S. Steel, einen sympathischen Blues-Piraten aus Pennsylvania, der gern mit Johnny Depp verwechselt wird. In den verschiedenen Workshops und Vorträgen konnte vom Schuhplattler bis zum tieferen Verständnis unseres Geldsystems alles erlernt werden. Den Schuhplattler vermittelte übrigens Roy aus Florida (!), USA – natürlich ebenfalls spontan und nicht geplant –, einer von mehreren internationalen Helfern, der über die Plattform workaway.info auf das Sommercamp aufmerksam geworden ist. Am Wochenende um das Bergfest tagte außerdem die Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung (INWO) in der Muschel. Sie umrahmten ihre alljährliche Mitgliederversammlung mit einem spannenden Vortrags- und Workshopangebot für alle Teilnehmer des Sommercamps.
– - –
Häuschen / Finca:
In dem ehemaligen Einfamilienhaus direkt neben dem Gebäude der Tagungsstätte, das derzeit zum Lernort-Häuschen umgebaut wird, befindet sich die neue Küche, die unter der Leitung von Uwe Ledermann und Manfred Schreiter mit Hilfe weiterer Freiwilliger aus z. B. Ägypten und Spanien eingerichtet wurde. Foodsharing Botschafter Marcus Wöll aus Offenbach schwang hier während der ersten Woche den Kochlöffel (mit Unterstützung zahlreicher Schnippler) und kredenzte leckere Gerichte aus geretteten Lebensmitteln von Foodsharing und frischer Demeter-Ware. Die zweite Woche war wieder dem Weißer-Fleck-Prinzip überlassen und bescherte dem Sommercamp original syrische Rezepte, leckere Daals und viele lokale Wildkräutergerichte.
Und so gibt es noch vieles mehr zu berichten. Von der Rotunde, vom Familienzeltplatz, vom multifunktionalen Carport und weiteren weißen Flecken, die während des Sommercamps zu kleinen Inseloasen wurden. Wer also noch nicht genug hat, der schaue für die Langversion auf http://wflb.de nach oder komme 2017 einfach vorbei.
Der gemeinnützige FJVD e. V. braucht für die Vielfalt seiner Projekte noch dringend finanzielle Förderer. Hier nur einige der ganz konkreten Maßnahmen, die neben ehrenamtlicher Tätigkeit, die in starkem Maße geleistet wird, auch Finanzmittel für Material und Geräte benötigt.
– - –
Spendenstichwort: Freilichtbühne
Es werden noch Muschelkalkquader gebraucht und ein Landschaftsgarten-Konzept erfordert noch Mittel.
Material- und Fremdkosten: ca. 6.000,- €
– - –
Spendenstichwort: Finca
Das Lernort-Häuschen muss von einem Profibetrieb an die bestehende Biokläranlage angeschlossen werden. Dazu wird eine Hebeanlage, samt Anschlüssen benötigt: ca. 5.000,- €
Innenausbau von 3 Stockwerken. Kellergeschoss mit Küche, Lager, Werkstatt und Dusch- und Waschraum. Erdgeschoss mit Gruppenraum, Bibliothek, Büroraum und Bad/Toilette: ca. 5.000,- €
Obergeschoss für preiswerte Schlafgelegenheiten in zwei Großräumen, eventuell mit kleiner Toilette: ca. 2.500,- €
– - –
Der „Lernort Wuppertal“ finanziert sich aus Spenden und ehrenamtlicher Mithilfe.
Bitte unterstützen Sie uns: Spendenkonto des FJvD:
– - –
Freiwirtschaftlicher Jugendverband Deutschland e. V.
– - –
Projektbezogene Spende durch Angabe des Verwendungszwecks:
– - –
Spende Lernort Wuppertal (und des jeweiligen Spendestichwortes an:)
– - –
Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert
– - –
BLZ: 33450000 Konto-Nr.: 26357251
– - –
IBAN: DE58334500000026357251 BIC: WELADED1VEL
Aktuelle Kommentare