Vier „Ms“ für gute Führung – Pat Christ

Hanne­lo­re Demel bietet Live- und Online-Stamm­ti­sche zum Thema „Ethik“ an

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Leid als Folge eines unethi­schen, verant­wor­tungs­lo­sen Handelns ist über­all auf dieser Erde zu sehen. Menschen hungern, obwohl es rein theo­re­tisch genug zu essen gäbe. Menschen gehen mit Waffen aufein­an­der los. Obwohl sich doch jeder nach Frie­den sehnt. So weit die globa­le Perspek­ti­ve. Doch wie gelingt es im Klein­klein des beruf­li­chen Alltags, sich ethisch zu verhal­ten? Mit dieser Frage setzen sich in Würz­burg Menschen sowohl live als auch online bei einem „Ethik-Stamm­tisch“ auseinander.

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Mit den oft erschre­cken­den Konse­quen­zen eines unethi­schen Verhal­tens hat es Stamm­tisch-Teil­neh­mer Rein­hold Schei­ner schon oft zu tun gehabt. „Firmen gehen den Bach hinun­ter, nur weil jemand an der Spitze nicht gut mit Menschen umge­hen kann“, sagt der Tech­ni­ker, der 16 Jahre lang eine Führungs­po­si­ti­on in einem IT-Unter­neh­men inne­hat­te. Schei­ner ist inzwi­schen in Rente. Doch die Leiden­schaft für das Thema „Ethisch gut führen“ hat ihn nicht verlassen.

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Als Coach gibt Schei­ner seine Erfah­run­gen weiter. Manch­mal gegen Bezah­lung. Manch­mal auch nur so. Einfach, weil er es nicht mehr mitan­se­hen kann, in welchem Maße inkom­pe­ten­te Führungs­kräf­te für Frust in der Beleg­schaft sorgen und Firmen, denen es gar nicht schlecht geht, gnaden­los zur Stre­cke bringen.

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Das Thema des heuti­gen Ethik-Stamm­tischs hat Schei­ner sofort ange­spro­chen: Was macht gute Führung aus? Nicht nur Schei­ner treibt diese Frage um. 25 Menschen, so viele wie bisher noch nie, mach­ten sich nach einem anstren­gen­den Arbeits­tag auf den Weg, um darüber mit ande­ren Leuten zu disku­tie­ren. Bei dem Stamm­tisch, der im Konfe­renz­raum des Würz­bur­ger Grün­der­zen­trums statt­fin­det, trifft die Erzie­he­rin auf den IT-Fach­mann, die Gold­schmie­din auf den PR-Exper­ten. Jeder hat in seiner Bran­che mit ande­ren Schwie­rig­kei­ten zu kämp­fen. Und jeder versucht, die auftau­chen­den Proble­me auf eine gute, ethi­sche Weise zu lösen. Was oft nicht einfach ist.

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Der Würz­bur­ger Ethik-Stam­misch wurde im Septem­ber vergan­ge­nen Jahres gegrün­det. Initia­to­rin ist Hanne Demel, syste­mi­scher Coach, Heil­prak­ti­ke­rin für Psycho­the­ra­pie und prak­ti­zie­ren­de Buddhis­tin. Die 53-Jähri­ge ist über­zeugt, dass sich jedes Verhal­ten, das ande­ren scha­det, früher oder später rächen wird. Ebenso wie Rein­hold Schei­ner hat auch sie schon oft erfah­ren, wie schäd­lich sich unethi­sches Verhal­ten im Unter­neh­men auswir­ken kann.

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Mensch­lich­keit in der Wirtschaft

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Laut der Spezia­lis­tin für Fragen rund um den Themen­kom­plex „Mensch­lich­keit in der Wirt­schaft“ gibt es in der buddhis­ti­schen Ethik klare Vorga­ben für eine gute Führungs­kraft: „Allem voran steht die dienen­de Haltung.“ Zu dienen, das bedeu­te im buddhis­ti­schen Sprach­ge­brauch, das Wohl der ande­ren im Blick zu haben und sich für andere einzu­set­zen: „Es bedeu­tet also, nicht nur das durch­zu­set­zen, was man selbst für rich­tig hält.“ Dazu sei ein perma­nen­ter Dialog mit denje­ni­gen notwen­dig, mit denen man als Führungs­kraft zusam­men­ar­bei­tet. Dies wieder­um gelingt laut Demel nur, wenn ein echtes Inter­es­se an ande­ren Menschen besteht.

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Eine dienen­de Führungs­kraft setzt sich laut Demel für das Wohl aller Menschen und das Wohl des gesell­schaft­li­chen Ganzen ein. Was sich erst mal simpel anhört, im Alltag jedoch großer Anstren­gun­gen bedarf. Gute Führungs­kräf­te befin­den sich perma­nent in einem Spagat, sagt Demel: „Wenn es notwen­dig ist, gehen sie voran, sie können sich aber auch selbst zurück­stel­len, um ande­ren Entfal­tungs­raum zu geben.“
Eben diese Haltung ist unter Führungs­kräf­ten wenig verbrei­tet, meint Rein­hold Schei­ner, der als Leiter einer IT-Service­ab­tei­lung Führungs­kräf­te aus ganz Deutsch­land kennen gelernt hat. Er stimmt Hanne Demel voll und ganz zu, dass ohne ein tiefe­res Inter­es­se an ande­ren Menschen und ohne die Fähig­keit zur Empa­thie gute Führung unmög­lich ist. Seine persön­li­chen Erfah­run­gen hat er in der „Vier-M-Formel“ für Führungs­kräf­te zusam­men­ge­fasst, die er dem Stamm­tisch vorstellt: „Man muss Menschen mögen.“

weite­re Details online…

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