wenn Sie mit 50 % Zins rechnen, geht die Konzentration auch ohne Zinseszins sehr schnell. Wenn Sie aber mit 2 % rechnen (mein Beispiel in Heft 3⁄11 S. 9 links) werden aus einem Euro mit dem Zins allein in 2.000 Jahren vierzig Euro, mit Zinseszinsen aber 158.000.000.000.000.000 Euro. Natürlich ist der Zins der Auslöser, die Verschärfung durch den Zinseszins ist aber entscheidend – ganz abgesehen davon dass wir Zinseuros und Zinseszinseuros ja gar nicht auseinanderhalten können.
Was ist tödlich: der Zins oder der Zinseszins?
Professor Wolfgang Berger ist einer, der mir immer die Dinge auf den Punkt bringt: Die Fakten sorgfältig recherchiert, davon abgeleitet klare verständliche Aussagen. In Heft 3/2011 auf Seite 8 und 9 legen beeindruckende Zahlen nahe, dass es der Zinseszins sei, der in unserem Wirtschaftssystem zur Katastrophe führt. Das bezweifle ich.
Zur Klärung eine Geschichte: Auf einer Insel leben seit langem zwei Bauern mit ihren Familien, jeder gehört die Hälfte der Felder. Einmal ist Familie B zur Aussaatzeit krank. Wieder gesundet, bittet B seinen Freund A, ihm für ein Jahr 10 ha zu verpachten. Sie besiegeln per Handschlag, dass B nach 12 Monaten dafür 15 ha an A zurückgibt. So geschieht es.
Was sind die Folgen? Es kann sein, dass sich die Lage später umkehrt, und alles wieder wie früher ist. Wahrscheinlicher ist aber, dass bei erneuten Störungen wieder B von A pachten muss, 10 gegen 15 ha. So wird es langfristig unausweichlich, dass am Ende alle Felder A gehören.
Fazit: In einer begrenzten Welt führen Eigentum und Zins (hier zur Beschleunigung 50%) unweigerlich dazu, dass am Ende alle Sachwerte in wenigen Händen sind. Zinseszins verschärft das, aber der Zins ist der Auslöser. Geld ist nicht einmal nötig. Eine Währungsreform würde nichts bereinigen.
Lieber Herr Ruyter,
wenn Sie mit 50 % Zins rechnen, geht die Konzentration auch ohne Zinseszins sehr schnell. Wenn Sie aber mit 2 % rechnen (mein Beispiel in Heft 3⁄11 S. 9 links) werden aus einem Euro mit dem Zins allein in 2.000 Jahren vierzig Euro, mit Zinseszinsen aber 158.000.000.000.000.000 Euro. Natürlich ist der Zins der Auslöser, die Verschärfung durch den Zinseszins ist aber entscheidend – ganz abgesehen davon dass wir Zinseuros und Zinseszinseuros ja gar nicht auseinanderhalten können.
Viele Grüße
Wolfgang Berger
Was ist tödlich: der Zins oder der Zinseszins?
Professor Wolfgang Berger ist einer, der mir immer die Dinge auf den Punkt bringt: Die Fakten sorgfältig recherchiert, davon abgeleitet klare verständliche Aussagen. In Heft 3/2011 auf Seite 8 und 9 legen beeindruckende Zahlen nahe, dass es der Zinseszins sei, der in unserem Wirtschaftssystem zur Katastrophe führt. Das bezweifle ich.
Zur Klärung eine Geschichte: Auf einer Insel leben seit langem zwei Bauern mit ihren Familien, jeder gehört die Hälfte der Felder. Einmal ist Familie B zur Aussaatzeit krank. Wieder gesundet, bittet B seinen Freund A, ihm für ein Jahr 10 ha zu verpachten. Sie besiegeln per Handschlag, dass B nach 12 Monaten dafür 15 ha an A zurückgibt. So geschieht es.
Was sind die Folgen? Es kann sein, dass sich die Lage später umkehrt, und alles wieder wie früher ist. Wahrscheinlicher ist aber, dass bei erneuten Störungen wieder B von A pachten muss, 10 gegen 15 ha. So wird es langfristig unausweichlich, dass am Ende alle Felder A gehören.
Fazit: In einer begrenzten Welt führen Eigentum und Zins (hier zur Beschleunigung 50%) unweigerlich dazu, dass am Ende alle Sachwerte in wenigen Händen sind. Zinseszins verschärft das, aber der Zins ist der Auslöser. Geld ist nicht einmal nötig. Eine Währungsreform würde nichts bereinigen.
Hinrich Ruyter, Kronach