Helmut Creutz im Münchner Merkur
Euro-Eulen nach Athen tragen?
Und das gilt nicht nur für Griechenland, sondern auch für alle anderen bereits überschuldeten Euro-Länder. Im Übrigen helfen die jetzt und zukünftig eingeleiteten Hilfs-Kredite und Garantien wohl kaum der griechischen Bevölkerung, sondern in erster Linie den Geldgebern hinter den Banken, bei denen sich der griechische Staat letztendlich verschuldet hat: Ihnen wurden in den letzten Monaten nicht nur überhöhte Zinsen garantiert, sondern nun auch noch ihre Ansprüche von der europäischen Gemeinschaft verbürgt – allen voran von den deutschen Steuerzahlern. Und auch die Abzüge, die man jetzt den Griechen von ihren Einkommen abverlangt, fließen in diese gleiche Richtung. Vordergründig wäre es zwar eine Lösung, wenn sich Griechenland so schnell wie möglich vom Euro verabschieden und eine eigene Währung einführen würde. Das Problem ist nur, dass die Schulden und Garantien, die Griechenland sich aufgeladen hat, auf Euro lauten und nicht mit abgewerteten Drachmen zurückzuzahlen sind. Zur Erholung und zur Loslösung aus den Fängen des kapitalistischen Systems kann es darum in allen Ländern nur durch die Einführung von Währungen kommen, die zu ihrer Umlaufsicherung nicht mehr an ständig positive Zinsen gebunden sind und in denen die Diskrepanzen zwischen Arm und Reich nicht mehr ständig zunehmen müssen. Denn heute stehen alle Länder nur vor einer Wahl: Entweder mit Wachstum in die ökologische oder ohne Wachstum in die soziale Krise!“Helmut Creutz Aachen
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