Größte Bank Europas gibt nur noch Taschengeld heraus

HSBC, die „Hong­kong & Shang­hai Banking Corpo­ra­ti­on Holdings plc), hat ihren Sitz in London und ist die größte Bank Europas.
Ihre Bilanz­sum­me belief sich 2012 auf rund 2,7 Billio­nen US-Dollar (Euro­päi­sche Billio­nen) und sie beschäf­tig­te 270.000 Mitarbeiter.
Sie gehört laut FSB („Finan­cial Stabi­li­ty Board“) zu jenen 28 Groß­ban­ken, die als „syste­misch bedeut­sa­me Finanz­in­sti­tu­te“ einge­stuft werden. 2012 hat der US-Senat die Bank wegen ihrer „durch und durch versau­ten Unter­neh­mens­kul­tur“ gerügt. Aufgrund der Vorwür­fe, Geld­wä­sche für Terro­ris­ten und Drogen­händ­ler zu betrei­ben, einig­te sich die Bank mit der US-Staats­an­walt­schaft auf eine Geld­bu­ße von 1,9 Milli­ar­den US-Dollar.(1) Unter norma­len Umstän­den hätte die Bank ihre Lizenz verlie­ren müssen, aber da sie nun mal „too big to fail“ ist, wurde dieser Schritt nicht vorgenommen.

Was jetzt bekannt wird, sollte nicht nur die Kunden dieser Groß­bank aufhor­chen lassen, sondern gene­rell zu star­ker Aufmerk­sam­keit hinsicht­lich den Fragen zum Thema Geld und Währung führen.
Immer häufi­ger berich­ten Kunden der HSBC davon, dass sie von ihrer Bank daran gehin­dert werden „größe­re“ Summen von ihren Konten abzu­he­ben. Die Abhe­bung von Beträ­gen zwischen 5.000 und 10.000 briti­schen Pfund wurde verwei­gert, weil die Abhe­ben­den angeb­lich keine nach­voll­zieh­ba­ren Gründe für den Verwen­dungs­zweck der gewünsch­ten Summen ange­ben konn­ten. Einzel­ne Kunden wurden dazu aufge­for­dert, von den Begüns­tig­ten etwa­iger Abhe­bun­gen ein Bestä­ti­gungs­schrei­ben zu erhalten.
Wie in einer Art Kuhhan­del muss­ten Bank­kun­den heraus­fin­den, in welcher Höhe sie denn über ihre Gutha­ben verfü­gen könn­ten. Die BBC (2) berich­tet von Fällen, in denen man sich bei 3.000 Pfund „einig­te“.
Es geht um Gutha­ben, deren Eigen­tum eindeu­tig gere­gelt scheint. Sie gehö­ren den Kunden und nicht der Bank, so dass es wie eine Farce klingt, wenn die Bank mit derlei „neuen Regeln“ seine Kunden gängelt.
In offi­zi­el­len Verlaut­ba­run­gen begrün­den Verant­wort­li­che von HSBC ihre Vorge­hens­wei­se mit ihrer Pflicht, ihre Kunden zu schüt­zen und dazu beizu­tra­gen, dass die Möglich­kei­ten von Finanz­be­trü­ge­rei­en mini­miert würden.
Douglas Cars­well, ein Parla­ments­mit­glied der Konser­va­ti­ven ist von derlei Prak­ti­ken alar­miert und kommen­tiert sie mit dem Hinweis, dass ihm das vorkom­me, als behan­del­te die Banken ihre Kunden wie kleine Kinder, deren Eltern sie seien und sich das Recht auf Zutei­lung von Taschen­geld heraus­neh­men könne.
Was kann oder soll man davon halten, wenn derlei mäch­ti­ge Banken mit dem ihnen anver­trau­ten Geld auf diese Weise umgehen?
Ist es nicht aller­höchs­te Zeit, sich zu fragen, wie es kommen konnte, dass die Fragen des Geldes nicht mehr maßgeb­lich vom Souve­rän und seinen gewähl­ten Poli­ti­kern und Regie­run­gen gestal­tet werden, sondern sich Macht­ap­pa­ra­te gebil­det haben, die sich einen Teufel um die Belan­ge der Gesell­schaft und ihrer Mitglie­der scheren? 

3 Antworten

  1. passover sagt:

    Bargeld lässt sich so schlecht kontrol­lie­ren. Und wer Bargeld besitzt, lässt sich schlech­ter kontrol­lie­ren. Unter allen mögli­chen Ausre­den, von Schwarz­geld­ge­schäf­ten und Drogen­han­del über weni­ger Über­fäl­le und Aufwand der Münz­prä­ge­rei, wird Bargeld um uns herum zuneh­mend einge­schränkt. Am besten ist noch die Ausre­de, es wäre schnel­ler und einfa­cher. Sieht man ja allabend­lich an der Kassen­schlan­ge, die zitt­rigs­te Oma hat das Klein­geld schnel­ler passend abge­zählt als das die ec-Zahlung funk­tio­niert. Aber dafür haben wir ja nun Funk­tech­no­lo­gie, nun kann man endlich auch aus der Ferne beklaut werden.
    Am schöns­ten wird es, wenn man über die Möglich­kei­ten zur Staats­fi­nan­zie­rung und Straf­ver­fol­gung nach­denkt. Wer in Zypern sein Geld unterm Kopf­kis­sen hatte, war auch ohne die Tips der dorti­gen Regie­rung vor Enteig­nung sicher. Das darf nicht noch mal passie­ren. Und Herr Edathy wäre kaum im Ausland, hätte man ihm doch gleich bei Beginn der Ermitt­lun­gen auf Knopf­druck die Konten sper­ren können. So wie jedem ande­ren, der unan­ge­nehm auffällt. Und wenn man es nicht öffent­lich zuge­ben mag, so war es halt ein „bedau­er­li­cher Systemfehler“.

  2. Rolf Kuntz sagt:

    Ist jetzt schon so 6≈7 Jahre her, meine Toch­ter verdien­te sich als Schü­le­rin für eine Compu­ter­be­treu­ung neben­her ein paar Euro und wollte diese in Neu-Ulm bar bei der Spard­a­bank einzah­len. War nicht möglich, wir nehmen kein Bargeld mehr an hies es damals schon.
    Da mich die Sache selber inter­es­sier­te hakte ich nach und erfuhr, daß in Baye­risch Schwa­ben dies nur in der Zentral­stel­le in Augs­burg noch möglich sei.
    Fakt war dann, daß alle Fami­len­kon­ten bei der Sparda-Schwa­ben gekün­digt wurden und ein Umzug zur Sparda-BaWü in Ulm stattfand.

    Also die Bänks­ter schei­nen schon seit gerau­mer Zeit eine beson­de­re Befind­lich­keit zum realen Geld entwi­ckelt zu haben.
    Da ich beruf­lich im Werbe­ar­ti­kel­be­reich verknüpft bin, habe ich natür­lich auch einen histo­ri­schen Rück­blick auf den „Welt­spar­tag“. Ein Ereig­nis das noch vor zwei Jahr­zehn­ten den Höhe­punkt des auslau­fen­den Okto­bers bilde­te und ange­fan­gen bei der Spar­kas­sen­ent­lee­rung in Kinder­gär­ten und Schu­len die Befind­lich­keit mit dem Thema Geld bei der Bevöl­ke­rung zementierte.
    Ich kann die Wertig­keit an Hand der getä­tig­ten Werbe­mit­tel­um­sät­ze für den Welt­spar­tag abschät­zen. Spar­kas­sen, Volks‑u.Raiffeisenbanken waren nach den „Versi­che­run­gen“ und „Kran­ken­kas­sen“ die das ganze Jahr liefen einer der Umsatz­trä­ger den ich mit 15≈20% anneh­men durfte. Mitt­ler­wei­le, und da ist der in der Beutungs­lo­sig­keit entschwun­de­ne Welt­spar­tag maßge­bend, machen diese Insti­tu­tio­nen nur noch 2≈3% im Jahr aus.

    Wäre schon einmal inter­es­sant laut über die Moti­va­ti­on der Banken nach­zu­den­ken und warum diese Art der Sympha­tie­wer­bung nicht mehr gepflegt wird.

  3. huenefeld58 sagt:

    Die Bürger sind Narren wenn sie sich ihre letz­ten Mitspra­che­recht in dieser Art rauben lassen, denn das BARGELD IST EINZIGES GESETZLICHES ZAHLUNGSMITTEL, das einzi­ge welches jeder aner­ken­nen muss. Das Privat­geld der Geschäftsbanken=Giralgeld sollte jeder verwei­gern, aber – es ist so prak­tisch und bequem. Da über­las­sen die meis­ten Menschen den Privat­ban­ken die Macht und werden zum Hünd­chen. Der ökono­mi­sche Analpha­be­tis­mus der Bürger ist der Vorteil der Privat­ban­ken. Als Reak­ti­on soll­ten die Konten auf andere Banken verlegt und Klagen auf Scha­den­er­satz udgl. erho­ben werden.

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