Kategorie: Ausgabe 01 – 2013

Leserbriefe 01/2013 0

Leserbriefe 01/2013

Ihre Meinung ist uns wich­tig! Senden Sie uns Ihre Fragen, Anre­gun­gen oder persön­li­chen Meinun­gen. Wir bemü­hen uns, so viele Leser­brie­fe unter­zu­brin­gen, wie möglich. Wenn wir Leser­brie­fe kürzen, dann so, dass das Anlie­gen der Schrei­ben­den gewahrt bleibt. Leser­brie­fe geben nicht die Meinung der Redak­ti­on wieder.

Badewanne - Illustration im Original von André Fritz 0

Wandel aus der Badewanne – Andreas Bangemann

Von einem, der sich auszog und die Unter­neh­mens­welt veränderte.
Uwe Lübber­mann trägt keinen Bart. Er „führt Kote­let­ten unter dem Kinn zusam­men“. Mit spür­ba­rer Lebens­freu­de bringt er Zuhörer
und Mitmen­schen dazu, gewohn­te Denk­mus­ter zu verlas­sen. Zwischen dem Bad, das sein Leben verän­der­te im Jahre 1999 und dem Führen eines immer erfolg­rei­che­ren „Kollek­tivs“ sind 13 Jahre vergan­gen. Die Worte, die dem Grün­der einfal­len, um zu beschrei­ben, wie sich das Erreich­te anfühlt, sind: „Einfach nur geil“. Uwe Lübber­mann hatte sich beim Baden über die Geschmacks­ver­än­de­rung seiner Lieb­lings-Cola („Afri-Cola“) gewun­dert. Nach eini­gen Recher­chen fand er heraus, dass die Grün­der­fa­mi­lie Karl Flach aus Köln 1998 die Marken­rech­te von Afri-Cola an einen Konzern (Mine­ral­brun­nen Über­kin­gen-Tein­ach AG) abge­ge­ben und dieser „nach Guts­her­ren- Art“ die Rezep­tur verän­dert hat. Das wollte der einge­fleisch­te Afri- Cola-Trin­ker Uwe Lübber­mann nicht auf sich sitzen lassen und melde­te sich bei den Herstel­lern mit seinen Beschwer­den. Um ihn herum bilde­te sich – noch lange bevor es so etwas wie „Face­book“ gab – eine Commu­ni­ty, welche sein Anlie­gen teilte und gemein­sam wurde alles daran gesetzt, das Unter­neh­men zurück zu den geschmack­li­chen Wurzeln des Produkts zu führen.

Macht-Geld-Sinn-Energie 2013 1

Der Wirtschafts- und Energiekongress 2013 – Manuel Schürmann

„Geld regiert die Welt.“ Selten war dieser Spruch so plau­si­bel wie heute. Schon immer ließen Könige und Kaiser ihr Bild­nis auf Münzen prägen und bekräf­tig­ten damit ihren Herr­schafts­an­spruch. Geld und Macht schei­nen unlös­lich mitein­an­der verknüpft, aber kann Geld auch Sinn machen oder, was schier undenk­bar erscheint, kann Sinn ein Geld machen, das ganz anders ist als das, was wir heute kennen und das seinen Inha­bern zwar weni­ger Macht verleiht, dafür aber ein sinn­haf­tes Leben eröff­net? Ein Geld, dessen Wert vor allem darin liegt, dass es umläuft,
von einer Hand zur ande­ren gereicht wird, anstatt dass es sich in den Händen weni­ger bestän­dig vermehrt?

Prof. Frithjof Bergmann – Foto: Pat Christ
Foto: © Pat Christ
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Mit Freu(n)den den Wandel gestalten – Ein Bericht von Pat Christ

Der Bauer auf seiner Schol­le kannte noch keine Stech­uhr. Seine Arbeit war zwei­fel­los hart. Sicher oft sehr hart. Doch hätte man früher je von einem Land­wirt mit Burn-out gehört? Lange stand die Art und Weise, wie der Bauer seinen Lebens­un­ter­halt verdien­te, für den größ­ten Teil der Bevöl­ke­rung als Synonym für „Arbeit“. Vor 200 Jahren, so Frith­jof Berg­mann, änder­te sich das. Es begann ein Arbei­ten, das die Menschen erschöpf­te. Und sie, bedingt durch das neue Arbeits­sys­tem, in „Reiche“ und „Arme“ spal­te­te. So zumin­dest der allgemeine
Sprach­ge­brauch. Frith­jof Berg­mann, Philo­so­phie­pro­fes­sor und Erfin­der des Konzepts der „Neuen Arbeit“, spricht lieber von „Oasen­men­schen“
als von „Reichen“ und von „Wüsten­men­schen“ als von „Armen“. Etwa 80 Prozent der Mensch­heit gehö­ren letz­te­rer Gruppe an, so der Forscher
bei seinem unge­wöhn­li­chen Auftakt zur Jahres­fei­er 2012 der HUMANEN WIRTSCHAFT in der Silvio-Gesell-Tagungs­stät­te. Und es werden unwei­ger­lich immer mehr. Denn in der tech­no­lo­gi­sier­ten und globa­li­sier­ten Welt gibt es nicht mehr genug bezahl­te Arbeit für alle. Weshalb Berg­mann in Detroit seit langem ein neues Arbeits­sys­tem entwickelt.