Kategorie: Ausgabe 01 – 2013
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Von einem, der sich auszog und die Unternehmenswelt veränderte.
Uwe Lübbermann trägt keinen Bart. Er „führt Koteletten unter dem Kinn zusammen“. Mit spürbarer Lebensfreude bringt er Zuhörer
und Mitmenschen dazu, gewohnte Denkmuster zu verlassen. Zwischen dem Bad, das sein Leben veränderte im Jahre 1999 und dem Führen eines immer erfolgreicheren „Kollektivs“ sind 13 Jahre vergangen. Die Worte, die dem Gründer einfallen, um zu beschreiben, wie sich das Erreichte anfühlt, sind: „Einfach nur geil“. Uwe Lübbermann hatte sich beim Baden über die Geschmacksveränderung seiner Lieblings-Cola („Afri-Cola“) gewundert. Nach einigen Recherchen fand er heraus, dass die Gründerfamilie Karl Flach aus Köln 1998 die Markenrechte von Afri-Cola an einen Konzern (Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG) abgegeben und dieser „nach Gutsherren- Art“ die Rezeptur verändert hat. Das wollte der eingefleischte Afri- Cola-Trinker Uwe Lübbermann nicht auf sich sitzen lassen und meldete sich bei den Herstellern mit seinen Beschwerden. Um ihn herum bildete sich – noch lange bevor es so etwas wie „Facebook“ gab – eine Community, welche sein Anliegen teilte und gemeinsam wurde alles daran gesetzt, das Unternehmen zurück zu den geschmacklichen Wurzeln des Produkts zu führen.
„Geld regiert die Welt.“ Selten war dieser Spruch so plausibel wie heute. Schon immer ließen Könige und Kaiser ihr Bildnis auf Münzen prägen und bekräftigten damit ihren Herrschaftsanspruch. Geld und Macht scheinen unlöslich miteinander verknüpft, aber kann Geld auch Sinn machen oder, was schier undenkbar erscheint, kann Sinn ein Geld machen, das ganz anders ist als das, was wir heute kennen und das seinen Inhabern zwar weniger Macht verleiht, dafür aber ein sinnhaftes Leben eröffnet? Ein Geld, dessen Wert vor allem darin liegt, dass es umläuft,
von einer Hand zur anderen gereicht wird, anstatt dass es sich in den Händen weniger beständig vermehrt?
Der Bauer auf seiner Scholle kannte noch keine Stechuhr. Seine Arbeit war zweifellos hart. Sicher oft sehr hart. Doch hätte man früher je von einem Landwirt mit Burn-out gehört? Lange stand die Art und Weise, wie der Bauer seinen Lebensunterhalt verdiente, für den größten Teil der Bevölkerung als Synonym für „Arbeit“. Vor 200 Jahren, so Frithjof Bergmann, änderte sich das. Es begann ein Arbeiten, das die Menschen erschöpfte. Und sie, bedingt durch das neue Arbeitssystem, in „Reiche“ und „Arme“ spaltete. So zumindest der allgemeine
Sprachgebrauch. Frithjof Bergmann, Philosophieprofessor und Erfinder des Konzepts der „Neuen Arbeit“, spricht lieber von „Oasenmenschen“
als von „Reichen“ und von „Wüstenmenschen“ als von „Armen“. Etwa 80 Prozent der Menschheit gehören letzterer Gruppe an, so der Forscher
bei seinem ungewöhnlichen Auftakt zur Jahresfeier 2012 der HUMANEN WIRTSCHAFT in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte. Und es werden unweigerlich immer mehr. Denn in der technologisierten und globalisierten Welt gibt es nicht mehr genug bezahlte Arbeit für alle. Weshalb Bergmann in Detroit seit langem ein neues Arbeitssystem entwickelt.
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