Kategorie: Ausgabe 04 - 2011

1

Wachstum, Wachstum.…über alles! – Helmut Creutz

Bei dem Begriff „Wachs­tum“ hat man früher an die Vorgän­ge in der Natur gedacht. Heute steht er in aller Welt für jene Auswei­tun­gen im wirt­schaft­li­chen Bereich, die mit jenen in der Natur nichts mehr zu tun haben und sie sogar zuneh­mend gefähr­den. Die fast tägli­chen Kata­stro­phen-Meldun­gen aus aller Welt sind ein Beweis dafür!

Die ökonomische Logik des Wirtschaftswachstums – Thomas Seltmann 0

Die ökonomische Logik des Wirtschaftswachstums – Thomas Seltmann

Der Deut­sche Bundes­tag hat eine Enquete-Kommis­si­on „Wirt­schafts­wachs­tum, Wohl­stand, Lebens­qua­li­tät“ einge­setzt. Neben einem neuen Wohl­stands­in­di­ka­tor als Alter­na­ti­ve zum klas­si­schen Brut­to­in­lands­pro­dukt soll die Kommis­si­on auch grund­le­gen­de Fragen von Notwen­dig­keit und Nach­hal­tig­keit wirt­schaft­li­chen Wachs­tums erör­tern. Thomas Selt­mann hat zur inhalt­li­chen Beglei­tung und Bera­tung der Kommis­si­on eine „Wissen­schaft­li­che Arbeits­grup­pe nach­hal­ti­ges Geld­sys­tem“ gegrün­det und kommen­tiert in diesem Beitrag die Ausgangs­fra­ge. Die Arbeits­grup­pe ist offen für inhalt­li­che Beiträ­ge und für eine kompe­ten­te und konti­nu­ier­li­che Arbeit noch auf Unter­stüt­zung auch finan­zi­el­ler Art angewiesen!

Europa in der Schuldenfalle – Kommentar von Wilhelm Schmülling 0

Europa in der Schuldenfalle – Kommentar von Wilhelm Schmülling

Alle Welt spricht von Grie­chen­land, oft in über­heb­li­chem Ton. Wie konnte der grie­chi­sche Staat mehr Ange­stell­te einstel­len als er braucht und sie zum Teil mit 18 Monats­ge­häl­tern pro Jahr entloh­nen? Wie konnte es die Finanz­be­hör­de zulas­sen, dass sich die Grie­chen trick­reich vor den Steu­ern drücken? Auch die Arbeits­mo­ral der Grie­chen war nicht nach preu­ßi­schen Vorstel­lun­gen. Das sind nur einige Beispie­le von nicht hilf­rei­chen Zustands­be­schrei­bun­gen, die unter­stel­len, Grie­chen­land habe selbst schuld und Deutsch­land sei ein Vorbild. Ist das berechtigt?

„Ich habe wohl ein Weltverbesserungs-Gen“ – Pat Christ 0

„Ich habe wohl ein Weltverbesserungs-Gen“ – Pat Christ

Kunst kann, sie darf sogar welt­ab­ge­wandt sein. Ein Refu­gi­um für Träume. Eine seeli­sche Well­ness­oa­se. Wobei Kunst auch immer anders verstan­den wurde und wird: Poli­tisch, provo­ka­tiv – ein Medium, das mit die Emotio­nen berüh­ren­den Mitteln auf Miss­stän­de hinweist. Der Song­wri­ter, Publi­zist und Musik­pro­du­zent Georg „Cosmic“ Nägle gehört zu jener Sorte poli­ti­scher und kriti­scher Künst­ler, die eher in die als aus der Welt flüch­ten möch­ten. Darum grün­de­te er 2008 auch das Projekt www.liebeangelamerkel.de.

Befreiung der Kultur von der wirtschaftlichen Macht – Werner Onken 0

Befreiung der Kultur von der wirtschaftlichen Macht – Werner Onken

Neben dem Geld­we­sen und dem Boden­recht als den tiefe­ren Ursa­chen der sozia­len Ungleich­heit in kapi­ta­lis­ti­schen Markt­wirt­schaf­ten, die auch die Entfal­tung der Kultur erschwe­ren, kriti­sier­te Gesell auch wie viele Künst­ler des 19. Jahr­hun­derts die Banken und Börsen.

Vom Wissen zum Handeln oder wie Veränderung möglich wird – Susanne Wiegel 0

Vom Wissen zum Handeln oder wie Veränderung möglich wird – Susanne Wiegel

Die Zeichen der Zeit stehen auf Verän­de­rung. Finanz- und Wirt­schafts­kri­se wie auch die Zerstö­rung ökolo­gi­scher Syste­me, das sich verän­dern­de Klima und Kata­stro­phen machen deut­lich, dass es auf Dauer nicht genau­so weiter­ge­hen kann wie bisher. Trotz allem wurde bisher weiter auf die vertrau­te Metho­de der Wachs­tums­för­de­rung gesetzt, wohl weil wir seit Jahr­zehn­ten und länger in diesem Denken verhaf­tet sind und zudem unser Geld- und Wirt­schafts­sys­tem ganz darauf abge­stellt ist. In Poli­tik, Ökono­mie und Verwal­tung wird alles getan, um immer wieder zum alten Zustand zurück­zu­keh­ren. Die Fixie­rung auf das Gewohn­te und wohl auch das Stre­ben nach Macht­er­halt und die Angst vor Verän­de­rung schei­nen allge­mein groß zu sein.

Wirtschaften mit gedrosselten Wachstumsmotoren – Eva-Maria Hubert 0

Wirtschaften mit gedrosselten Wachstumsmotoren – Eva-Maria Hubert

Wirt­schaft­li­ches Wachs­tum prägt unsere Condi­tio Humana ganz entschei­dend. Das wird auch zukünf­tig so blei­ben, aber in einem gewan­del­ten Sinne: nicht mehr nur Wohl­stand schaf­fend, sondern zuneh­mend auch Wohl­stand vernich­tend. Dabei sind die Proble­me fort­ge­setz­ten quan­ti­ta­ti­ven Wachs­tums und die Notwen­dig­keit seiner Dros­se­lung lange bekannt. Sie fanden Eingang in den ökono­mi­schen Diskurs unter Begrif­fen wie quali­ta­ti­ves Wachs­tum und nach­hal­ti­ge Entwick­lung, als Décrois­sance, Degrowth oder Post­wachs­tums­öko­no­mie. So wich­tig und verdienst­voll die einzel­nen Beiträ­ge jeweils auch sind, häufig mangelt es an einer gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Zukunfts­vi­si­on, welche die Wachs­tums­pro­ble­ma­tik aufgreift und geeig­net ist, Ängste, die in der Bevöl­ke­rung herr­schen und die mit der Vorstel­lung einer „Verzichts­öko­no­mie“ sowie den unver­meid­li­chen sozia­len Anpas­sungs­kos­ten verbun­den sind, aufzu­fan­gen. Joseph Beuys stand den Befind­lich­kei­ten der Bevöl­ke­rung nahe genug, um sie aufzu­neh­men, er war
krea­tiv genug, um ein weit­rei­chen­des Zukunfts­mo­dell entwi­ckeln zu können und er war unab­hän­gig genug, um seine Vision auch nach­drück­lich und mit allen Mitteln, die ihm als Bürger und Künst­ler zur Verfü­gung stan­den, vorzutragen.

Wo Kapitalismus unter die Haut geht – Pat Christ 0

Wo Kapitalismus unter die Haut geht – Pat Christ

Erpres­sung, Vorteils­nah­me, Betrug, Nöti­gung, Steu­er­hin­ter­zie­hung und Verstoß gegen das Trans­plan­ta­ti­ons­ge­setz, so laute­ten die Vorwür­fe gegen den Esse­ner Chef­arzt Profes­sor Dr. Chris­toph Broelsch. Im Mai 2007 wurde erst­mals ruch­bar, dass der renom­mier­te Medi­zi­ner seine Warte­lis­te für Organ­trans­plan­ta­tio­nen wohl mani­pu­liert hatte. Bis zu 10.000 Euro sollen Pati­en­ten gezahlt haben, um von ihm ein neues Organ einge­pflanzt zu bekom­men. Im vergan­ge­nen Jahr wurde Broelsch zu drei Jahren Frei­heits­ent­zug verurteilt.

Schuldgeld und Geldschulden (Teil 2 von 2) – Friedrich Müller-Reißmann 2

Schuldgeld und Geldschulden (Teil 2 von 2) – Friedrich Müller-Reißmann

Wie kommt eigent­lich das Geld in die Welt? Wer „schöpft“ das Geld und bestimmt, wie viel Geld im Umlauf ist? Fragen, die sollte man meinen leicht und eindeu­tig zu beant­wor­ten sind. Doch an ihnen schei­den sich schon seit vielen Jahren die Geis­ter, die verste­hen wollen, wie „das mit dem Geld eigent­lich funk­tio­niert“. Zwei Frak­tio­nen stehen sich in einer Art Glau­bens­krieg unver­söhn­lich, in wech­sel­sei­ti­gem Unver­ständ­nis, wissenschaftstheoretisch
ausge­drückt: „para­dig­ma­tisch“ gegenüber.

Die jungen Wilden – Global Change Now e.V. – Andreas Bangemann 1

Die jungen Wilden – Global Change Now e.V. – Andreas Bangemann

Mit dem „Global-Change-Now e.V“ (GCN) gesellt sich eine weite­re Orga­ni­sa­ti­on zu jenen, die sich für eine Geld- und Boden­re­form einset­zen. Dabei beschrei­ten die vornehm­lich jungen Menschen bei „GCN“ auch ganz neue
Wege hinsicht­lich orga­ni­sa­to­ri­scher Struk­tu­ren und ihres eige­nen Selbst­ver­ständ­nis­ses. „Global-Change-Now ist ein Akti­vis­ten­ver­band“, sagt Tom Aslan, einer der Impuls­ge­ber des neuen Vereins.

Gesellschaf(f)tkunst – Wuppertaler Projekt für 2012 0

Gesellschaf(f)tkunst – Wuppertaler Projekt für 2012

Am Stadt­rand von Wupper­tal, inmit­ten einer herr­li­chen Natur, entsteht ein umfang­rei­ches Projekt, mit dem über den Weg der Kunst gezeigt werden soll, in welchem Maße das mensch­li­che Leben von den Syste­men geprägt wird, in denen wir leben. „Natür­lich“ geht es dabei auch um Fragen der Wirtschaft.

Wie Spekulanten die Preise treiben – Marco Meng 0

Wie Spekulanten die Preise treiben – Marco Meng

Der Globus ist von Geld über­flu­tet: während sich in den letz­ten 30 Jahren welt­weit die Menge von Gütern und Dienst­leis­tun­gen nur vervier­fach­te, hat sich die Dollar­men­ge vervier­zig­facht. Die Finanz­märk­te sind noch immer um ein Viel­fa­ches größer als die Real­wirt­schaft. Allein die USA haben seit den Terror­an­schlä­gen im Septem­ber 2001 die Geld­men­ge um knapp 40 Prozent auf gute 10 Billio­nen Dollar erhöht – also etwa das Doppel­te ihres
realen Wirtschaftswachstums.

Editorial: Schütze die Flamme – Andreas Bangemann 0

Editorial: Schütze die Flamme – Andreas Bangemann

Es wäre vermes­sen, wenn ich versu­chen wollte, der Gedan­ken- und Gefühls­welt von Joseph Beuys gerecht zu werden. In seiner letz­ten großen Rede im Januar 1986, anläss­lich einer Preis­ver­lei­hung wieder­hol­te er mehr­mals den Satz „Schüt­ze die Flamme“. Wärme, mensch­li­che Wärme, muss ihm sehr wich­tig gewe­sen sein. Genau wie sein Gesell­schafts­mo­dell der „Sozia­len Plastik“.