Staatsverschuldung – Ferdinand Wenzlaff
Zu bedauern ist, dass sich in der Politik oft keine rationalen Debatten führen lassen und Einzelinteressen einen korrupten Weg der Durchsetzung zum Schaden des Gemeinwesens finden. Der noch größere Skandal besteht darin, dass sich die Wirtschaftswissenschaft in den Dienst privater Interessen stellen lässt und Ideologien statt volkswirtschaftlichen Theorien den Diskurs dominieren, die zur Grundlage einer verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik werden. Die Debatte um die Staatsschulden zeigt ganz besonders, wie unzureichend ein volkswirtschaftlicher Gegenstand betrachtet werden kann. Wenn Volkswirte den kreislaufwirksamen Impuls einer Kürzung der Staatsausgaben mit dem Ziel des Budgetausgleichs (keine neuen Schulden) oder gar Konsolidierung (Schuldentilgung) wegdenken, wird der Anspruch eines eigenen Gegenstandes der
Volkswirtschaftslehre negiert und Staatsverschuldung als betriebswirtschaftlich zu lösendes Problem aufgefasst.
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