Abschied vom Steuerstaat – Dirk Löhr
Die freiwirtschaftliche Theorie ist weit mehr als eine Geldtheorie.
Sie kann auch als eine gegen Monopole im weitesten Sinne gerichtete Theorie verstanden werden. Was aber kann unter „Monopolen im weitesten Sinne“ verstanden werden? Keynes beschrieb scharfsinnig die Eigenschaften der kritischen Assets:
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• Angebotsseitig betrachtet, weisen sie eine „geringe Produktionselastizität“
auf; sie können also nicht nach Belieben neu hergestellt werden, wenn sich neue Nachfrage auf sie richtet. D. h., auch bei steigender Nachfrage bleiben die Assets knapp, es steigen lediglich ihre laufenden Erträge und Werte, ohne dass der Wettbewerbsmechanismus diese wieder herabdrücken könnte. Grund und Boden kann genauso wenig nach Belieben vermehrt werden wie ein Patent oder Geld (wenn das Geldwesen funktionieren soll). Auch parallele, konkurrierende Strom- oder Schienennetze
ergeben weder volks- noch betriebswirtschaftlich Sinn.
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• Von der Nachfrageseite aus gesehen, haben die kritischen Assets eine geringe Substitutionselastizität, sie können also nicht beliebig ersetzt werden. Das Problem stellt sich regelmäßig bei sequentiellen, also aufeinanderfolgenden Investitionen. Für ein Gebäude muss man sich zuvor Grund und Boden sichern, für die Verwertung einer Erfindung das Patent hieran, für den Bahnverkehr braucht man ein Schienennetz, für das Einklinken in die Arbeitsteilung braucht man Geld.
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• Schließlich können alle kritischen Assets ohne wesentliche Kosten durchgehalten, also „gehortet“ werden. Diese Eigenschaften verleihen den Inhabern Macht: Sie können die wirtschaftlichen Wege blockieren. Damit die Eigentümer der kritischen Assets die Blockade unterlassen, haben die Nutzer einen entsprechend hohen „Wegezoll“ an die Eigentümer zu entrichten (wenn diese erwerbswirtschaftlich orientiert sind). In der Sprache von Keynes ist das die Liquiditätsprämie, die im Wesentlichen dem Gesell’schen Urzins gleicht. Anders als bei Gesell sah Keynes das Problem aber nicht nur bei Geld, sondern bei allen Assets mit den entsprechenden Eigenschaften. Der Zins hängt somit nicht nur am Geld allein, was ein wesentlicher Kritikpunkt von Keynes an Gesell war. Wird die Wirtschaft blockiert, trägt die Kosten nicht der Blockierende, sondern andere Personen haben den Schaden: Investitionen können mangels verfügbarer (und bezahlbarer) Standorte nicht durchgeführt werden, Eisenbahnunternehmer können dem Monopolisten (der Netz und Betrieb in einem „integrierten Konzern“ vereint) keine Konkurrenz machen, Forschung kann mangels Zugriff auf Patente nicht stattfinden, der volkswirtschaftliche
Kreislauf wird bei einer Blockade des Zahlungsmittels unterbrochen. Ist die Nachfrage entsprechend hoch, werden über die Liquditätsprämie hinaus auch Knappheitszuschläge an die privaten Eigentümer der kritischen, monopolartigen Assets bezahlt.
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Sie kann auch als eine gegen Monopole im weitesten Sinne gerichtete Theorie verstanden werden. Was aber kann unter „Monopolen im weitesten Sinne“ verstanden werden? Keynes beschrieb scharfsinnig die Eigenschaften der kritischen Assets:
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• Angebotsseitig betrachtet, weisen sie eine „geringe Produktionselastizität“
auf; sie können also nicht nach Belieben neu hergestellt werden, wenn sich neue Nachfrage auf sie richtet. D. h., auch bei steigender Nachfrage bleiben die Assets knapp, es steigen lediglich ihre laufenden Erträge und Werte, ohne dass der Wettbewerbsmechanismus diese wieder herabdrücken könnte. Grund und Boden kann genauso wenig nach Belieben vermehrt werden wie ein Patent oder Geld (wenn das Geldwesen funktionieren soll). Auch parallele, konkurrierende Strom- oder Schienennetze
ergeben weder volks- noch betriebswirtschaftlich Sinn.
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• Von der Nachfrageseite aus gesehen, haben die kritischen Assets eine geringe Substitutionselastizität, sie können also nicht beliebig ersetzt werden. Das Problem stellt sich regelmäßig bei sequentiellen, also aufeinanderfolgenden Investitionen. Für ein Gebäude muss man sich zuvor Grund und Boden sichern, für die Verwertung einer Erfindung das Patent hieran, für den Bahnverkehr braucht man ein Schienennetz, für das Einklinken in die Arbeitsteilung braucht man Geld.
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• Schließlich können alle kritischen Assets ohne wesentliche Kosten durchgehalten, also „gehortet“ werden. Diese Eigenschaften verleihen den Inhabern Macht: Sie können die wirtschaftlichen Wege blockieren. Damit die Eigentümer der kritischen Assets die Blockade unterlassen, haben die Nutzer einen entsprechend hohen „Wegezoll“ an die Eigentümer zu entrichten (wenn diese erwerbswirtschaftlich orientiert sind). In der Sprache von Keynes ist das die Liquiditätsprämie, die im Wesentlichen dem Gesell’schen Urzins gleicht. Anders als bei Gesell sah Keynes das Problem aber nicht nur bei Geld, sondern bei allen Assets mit den entsprechenden Eigenschaften. Der Zins hängt somit nicht nur am Geld allein, was ein wesentlicher Kritikpunkt von Keynes an Gesell war. Wird die Wirtschaft blockiert, trägt die Kosten nicht der Blockierende, sondern andere Personen haben den Schaden: Investitionen können mangels verfügbarer (und bezahlbarer) Standorte nicht durchgeführt werden, Eisenbahnunternehmer können dem Monopolisten (der Netz und Betrieb in einem „integrierten Konzern“ vereint) keine Konkurrenz machen, Forschung kann mangels Zugriff auf Patente nicht stattfinden, der volkswirtschaftliche
Kreislauf wird bei einer Blockade des Zahlungsmittels unterbrochen. Ist die Nachfrage entsprechend hoch, werden über die Liquditätsprämie hinaus auch Knappheitszuschläge an die privaten Eigentümer der kritischen, monopolartigen Assets bezahlt.
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