Auf dem Weg zu ethischen Kryptowährungen – Arthur Brock

Auf dem Markt Block­chain-basier­ter Kryp­to­wäh­run­gen herrscht der Wilde Westen! Wöchent­lich reiten neue ICOs auf der Welle des Krypto-Wahns.
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„Initi­al Coin Offe­ring (ICO) oder auch Initi­al Public Coin Offe­ring (IPCO) ist eine unre­gu­lier­te Metho­de des Crowd­fun­dings, die von Firmen verwen­det wird, deren Geschäfts­mo­dell auf Kryp­to­wäh­run­gen basiert. Mit dieser Metho­de der erst­ma­li­gen Kapi­tal­auf­nah­me vermei­den Kryp­to­wäh­rungs-Firmen den streng regu­lier­ten Prozess der Kapi­tal­auf­nah­me, der von Risi­ko­ka­pi­tal­ge­bern, Banken oder Börsen vorge­schrie­ben wird. In einem Initi­al Coin Offe­ring wird ein Anteil einer neu emit­tier­ten Kryp­to­wäh­rung an Anle­ger verkauft im Austausch gegen staat­lich emit­tier­te Währun­gen oder gegen andere Kryp­to­wäh­run­gen wie bspw. Bitcoin.“
Quelle Wiki­pe­dia: https://de.wikipedia.org/wiki/Initial_Coin_Offering
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Anla­gen im Wert von mehre­ren Milli­ar­den Dollar wurden im Jahr 2017 getä­tigt und dennoch haben viele keine Ahnung, welche dunk­len Kräfte diesen Prozess befeu­ern. Warum fließt so viel Kapi­tal zu den ICOs? Könnte es sein, dass die Zahlungs­ab­wick­ler die Bitco­in-Wale nicht auszah­len können, sodass diese gezwun­gen sind in neue Münzen zu inves­tie­ren, um ihr Vermö­gen zu streu­en? Als Bonus werden sie durch Kontrol­le über einen hohen Anteil am Bestand der Münzen in die Lage versetzt, deren Wert zu manipulieren.
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$ 30 Millio­nen in 24 Sekun­den eingesammelt – - – 

Hunder­te von Millio­nen in einer Stunde – - – 

Ein ICO war in einem einzi­gen Block von Trans­ak­tio­nen ausverkauft – - – 

Das gesam­te Ethe­re­um-Netz­werk durch bevor­zug­te, über­zo­ge­ne Trans­ak­tio­nen blockiert – - – 

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Meldun­gen, die bewei­sen, dass die Heraus­for­de­rung für ICOs als Crowd­fun­ding-Tool darin besteht, über­haupt den Groß­teil der Endan­wen­der für ihr Produkt zu errei­chen — Wale sprin­gen nämlich in kleine Pools, wo sie massi­ven Einfluss ausüben können.
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Grund­sätz­lich gibt es gute Ideen, auf deren Ausbrei­tung die Hoff­nung ruht. Und gute Menschen, die gute Ideen zum Wohle aller umset­zen wollen. Können wir ein gesün­de­res Modell entwi­ckeln, damit das Poten­ti­al, das dezen­tra­li­sier­ten Währun­gen inne­wohnt, nicht unter dem Druck von Über­re­gu­lie­rung und Kauf­rausch­wir­kun­gen zusammenbricht?
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Wenn wir die Serio­si­tät der ICOs nicht selbst erhö­hen, verlie­ren wir die Möglich­keit, eine stabi­le Basis für deren Fort­be­stand zu schaf­fen. Ich denke, wir müssen viele der Annah­men in Frage stel­len, die sich in diesem unrei­fen ICO-Stadi­um bereits verhär­ten, einschließ­lich der Struk­tur und der Natur der verwen­de­ten Kryptowährungen.
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Was macht einen ICO Ansatz verant­wort­lich und ethisch?
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Ich habe die Krite­ri­en verschie­dens­ter Bewer­tungs­sei­ten gele­sen. Was mir auffällt, ist deren merk­wür­di­ge Mischung aus Offen­sicht­lich­keit und Blind­heit. Offen­sicht­lich gilt für Krypto-Projek­te immer noch das Erlös­mo­dell und die Nach­fra­ge nach dem Produkt. Jeder geht blind davon aus, dass die unbe­hol­fe­nen First-Gen‑, Global-Ledger‑, Burn-the-Planet- (Proof-of-Work-) Ansät­ze ewig blei­ben werden. ICOs zum Bau von Rechen­zen­tren in der Nähe von hydro­elek­tri­schen Stau­däm­men, die nur dem „Mining“ (Schür­fen), also dem Errech­nen von Coins dienen, werden ziem­lich hoch eingestuft.
Mit ande­ren Worten, ich glaube nicht, dass man von solchen Leuten Ratschlä­ge anneh­men sollte. Und ganz ehrlich, es gibt auch keinen Grund, meinen anzu­neh­men. Als Entwick­ler von Block­chain-Alter­na­ti­ven bin ich völlig vorein­ge­nom­men und konzen­trie­re mich auf die nächs­te Gene­ra­ti­on von Werk­zeu­gen. Abge­se­hen von diesen unter­schied­li­chen Ansich­ten über die Zukunft dezen­tra­ler Tech­no­lo­gie glaube ich, dass erkenn­bar ist, dass die Entwick­lung besse­rer ICOs von allge­mei­nem Inter­es­se ist.
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Die erste Frage, die man sich stel­len sollte, wenn man die Entwick­lung eines ICO in Betracht zieht, lautet: Ist das Projekt in erster Linie ein Mittel, um reich zu werden oder um Menschen zu erreichen?
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Man kann es sich leicht­ma­chen und sagen: „Beides!“. Auch wenn es stets eine Form der „Crowd-Finan­zie­rung“ ist, wird erkenn­bar, auf welches Ziel sie zuge­schnit­ten ist. Wenn man in 24 Sekun­den oder auch erst nach ein oder zwei Stun­den ausver­kauft ist (oder sein wollte), ging es eindeu­tig um Geld und nicht um Teil­ha­be. Wenn man sich also über die tatsäch­li­chen Prio­ri­tä­ten bewusst ist, sollte dies die Form und Struk­tur des gesam­ten ICO verändern.
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Es sieht ganz danach aus, als gäbe es ein paar ziem­lich zwie­lich­ti­ge Projek­te, die vortäu­schen, etwas Nütz­li­ches zu tun, es aber in Wahr­heit nur auf das Geld der Leute abge­se­hen haben. Das wieder­um hat Auswir­kun­gen in Form von staat­li­chen regu­la­to­ri­schen Eingrif­fen für alle, auch für die guten Projek­te. Während dieser Text entstand und auf Veröf­fent­li­chung warte­te, begann die US-Börsen­auf­sicht SEC mit dem Säbel­ras­seln; sowohl China als auch Südko­rea verbann­ten ICOs und began­nen einen Kurs der Regulierung.
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Für das Geld
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Wenn es bei einer ICO in erster Linie darum geht, Geld zu verdie­nen, sollte man meines Erach­tens die strik­te Einhal­tung der Wert­pa­pier­ge­set­ze der Länder beach­ten, in denen man verkauft. Das Ange­bot sollte regis­triert und regu­liert werden. Genau dafür gibt es diese Geset­ze — sie verhin­dern, dass Menschen durch undurch­sich­ti­ge Inves­ti­ti­ons­an­ge­bo­te ausge­nom­men werden.
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Moment mal: Sind ICOs nicht gerade deshalb so aufre­gend, weil sie staat­li­che Vorschrif­ten umgehen?
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Das trifft sicher­lich auf die ICOs der Vergan­gen­heit und Gegen­wart zu — ich schla­ge eine andere Zukunft vor.
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