In vielerlei Hinsicht ein besonderer Mensch – Nachrufe für Helmut Creutz
Es gibt Menschen, die Großes geleistet haben und dafür mit hohen Auszeichnungen des Systems geehrt werden – bis hin zum Nobelpreis. Und es gibt Menschen, die Großes geleistet haben und dafür vom System ausgegrenzt werden, weil sie tragende Säulen dieses Systems in Frage gestellt haben. In diese zweite Kategorie gehört Helmut Creutz.
– - – -
Er war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die die Konstruktion unseres Geld- und Finanzsystems mit großer Klarheit analysieren und seine Fehler erkennen konnte, gerade weil er nicht vom Fach war und das bedeutet: Er war nicht von den Glaubenssätzen infiziert, mit denen Ökonomen geimpft werden, wenn sie ihre Prüfungen bestehen und eine fachliche Karriere einschlagen wollen.
– - – -
Ich erinnere mich an meine erste Begegnung mit ihm: Ich hörte mir einen Vortrag an, erlebte sein bescheidenes, zurückhaltendes Auftreten und dachte bei mir, dass jemand mit diesem Habitus wohl kaum die vielleicht mächtigste akademische Fachdisziplin in seinen Grundfesten erschüttern kann.
– - – -
Zunächst wehrte ich mich innerlich dagegen, meine eigene Fachdisziplin zu verraten. Aber ich war verunsichert. Die Klarheit seiner Gedanken und Argumente hat Spuren in mir hinterlassen. Schließlich gibt es viele Beispiele in der Wissenschaft, wo das fachliche Establishment Umdenker als Ketzer verfolgt hat.
– - – -
Die Konzepte von Helmut Creutz werden – wenn sie in praktische Politik umgesetzt sind – die Strukturen der Macht auf der Welt grundlegend ändern. Dass er dadurch diejenigen, die jetzt an den Hebeln der Macht sitzen, nicht als Freunde gewinnt, liegt nahe. Und dass diese auch die Macht haben, ihn totzuschweigen, liegt auch nahe.
– - – -
Die Klarheit und Schlüssigkeit der Argumente von Helmut Creutz in diesem ersten Vortrag von ihm mit mir im Publikum, hat mein fachliches Weltbild erst einmal erschüttert, mich aber auch nicht mehr losgelassen – bis ich zu einem seiner vielen Anhänger geworden bin und zu einem glühenden Verfechter der meisten seiner Ideen. Die HUMANE WIRTSCHAFT hat sich immer als Forum zur Verbreitung seiner Analysen und Konzepte verstanden. Dem gebührt Dank und Anerkennung.
– - – -
Gleich in meinem ersten Gespräch mit Helmut Creutz – wir hatten beide schon einiges voneinander gelesen – bot er mir das „Du“ an. Ich fühlte mich geehrt, denn diese Vertrautheit und Nähe ist in seiner Generation etwas Besonderes. Ja, er war in vieler Hinsicht ein besonderer Mensch. Nun wird er uns fehlen.
– - – -
Offenbar hat er einen schönen Tod gehabt und das heißt auch, dass er vorbereitet war und seine Mission erfüllt hatte, auch wenn wir das in der praktischen Politik noch nicht erkennen können.
– - – -
Grundlegende Richtungsänderungen in der Geschichte kommen nie allmählich, sie kommen immer rasch und unvermittelt, nachdem die Innovationen die Köpfe der Vordenker erobert haben. Hierzu hat Helmut Creutz maßgeblich beigetragen. Jetzt muss die Zeit nur noch reif werden, damit die Menschheit die Früchte der Samen ernten kann, die er in den letzten Jahrzehnten seines Lebens gesät hat.
– - – -
Einen Tod gibt es eigentlich gar nicht. Die Seele eines Menschen existiert ewig, nur der Körper vergeht. Der Geist von Helmut Creutz wird weiter über uns wehen und wirken, bis die wesentlichen Elemente seiner Reformkonzepte Wirklichkeit geworden sind. Vielleicht wird dann in seiner Heimatstadt Aachen für ihn als Architekten eines neuen Europa ein Denkmal errichtet.
– - – -
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger,
www.business-reframing.de
– - – -
– - – -
Helmut Creutz ist von uns gegangen. Dankbar, ihn gekannt zu haben, dürfen wir seiner gedenken. Dank und Mitgefühl gilt Barbara, die ihm Halt und Stärke gab.
– - – -
„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt“, schreibt Bertolt Brecht- Und so wird Helmut noch eine Weile unsere Gedanken befruchten und anregen, auch vor dem Hintergrund, dass die Erhaltung seines umfangreichen publizistischen wirtschaftsanalytischen Werkes gesichert erscheint.
– - – -
Mit der Analyse des Aufbaues von Geldvermögen, der Geldpolitik der Notenbank und der Gegenüberstellung der realen Wirtschaftsleistung machte Helmut Creutz eine Ungleichentwicklung aus, die er empirisch belegte. Und er zeigte damit auf, was Brecht in einem Kindergedicht so beschrieb:
– - – -
„Reicher Mann und armer Mann, – - – -
standen da und sahen sich an. – - – -
Und der Arme sagte bleich: – - – -
Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“ – - – -
– - – -
Für die Geld- und Bodenreformbewegung hat Helmut wertvolle Beiträge geleistet und Menschen wie Frau Prof. Kennedy und Prof. Geitmann als Mitstreiter gewonnen. Kritisches gesellschaftliches Engagement zeichneten schon sein Betriebstagebuch und das Schultagebuch eines Vaters aus („Haken krümmt man beizeiten“)-
– - – -
Dem Wachstumswahn stellte sich Helmut frühzeitig entgegen. Ich habe Helmut Anfang der 80er Jahre durch Vermittlung von Heinz-Peter Neumann kennenlernen dürfen und wir hatten zeitweise einen regen Gedankenaustausch. In der Sozial-wissenschaftlichen Gesellschaft war er Mitglied und gern gesehener Referent.
– - – -
In Dankbarkeit
– - – -
Jörg Gude, 2. Vorsitzender der Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft
– - – -
mehr online…
– - – -
Er war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die die Konstruktion unseres Geld- und Finanzsystems mit großer Klarheit analysieren und seine Fehler erkennen konnte, gerade weil er nicht vom Fach war und das bedeutet: Er war nicht von den Glaubenssätzen infiziert, mit denen Ökonomen geimpft werden, wenn sie ihre Prüfungen bestehen und eine fachliche Karriere einschlagen wollen.
– - – -
Ich erinnere mich an meine erste Begegnung mit ihm: Ich hörte mir einen Vortrag an, erlebte sein bescheidenes, zurückhaltendes Auftreten und dachte bei mir, dass jemand mit diesem Habitus wohl kaum die vielleicht mächtigste akademische Fachdisziplin in seinen Grundfesten erschüttern kann.
– - – -
Zunächst wehrte ich mich innerlich dagegen, meine eigene Fachdisziplin zu verraten. Aber ich war verunsichert. Die Klarheit seiner Gedanken und Argumente hat Spuren in mir hinterlassen. Schließlich gibt es viele Beispiele in der Wissenschaft, wo das fachliche Establishment Umdenker als Ketzer verfolgt hat.
– - – -
Die Konzepte von Helmut Creutz werden – wenn sie in praktische Politik umgesetzt sind – die Strukturen der Macht auf der Welt grundlegend ändern. Dass er dadurch diejenigen, die jetzt an den Hebeln der Macht sitzen, nicht als Freunde gewinnt, liegt nahe. Und dass diese auch die Macht haben, ihn totzuschweigen, liegt auch nahe.
– - – -
Die Klarheit und Schlüssigkeit der Argumente von Helmut Creutz in diesem ersten Vortrag von ihm mit mir im Publikum, hat mein fachliches Weltbild erst einmal erschüttert, mich aber auch nicht mehr losgelassen – bis ich zu einem seiner vielen Anhänger geworden bin und zu einem glühenden Verfechter der meisten seiner Ideen. Die HUMANE WIRTSCHAFT hat sich immer als Forum zur Verbreitung seiner Analysen und Konzepte verstanden. Dem gebührt Dank und Anerkennung.
– - – -
Gleich in meinem ersten Gespräch mit Helmut Creutz – wir hatten beide schon einiges voneinander gelesen – bot er mir das „Du“ an. Ich fühlte mich geehrt, denn diese Vertrautheit und Nähe ist in seiner Generation etwas Besonderes. Ja, er war in vieler Hinsicht ein besonderer Mensch. Nun wird er uns fehlen.
– - – -
Offenbar hat er einen schönen Tod gehabt und das heißt auch, dass er vorbereitet war und seine Mission erfüllt hatte, auch wenn wir das in der praktischen Politik noch nicht erkennen können.
– - – -
Grundlegende Richtungsänderungen in der Geschichte kommen nie allmählich, sie kommen immer rasch und unvermittelt, nachdem die Innovationen die Köpfe der Vordenker erobert haben. Hierzu hat Helmut Creutz maßgeblich beigetragen. Jetzt muss die Zeit nur noch reif werden, damit die Menschheit die Früchte der Samen ernten kann, die er in den letzten Jahrzehnten seines Lebens gesät hat.
– - – -
Einen Tod gibt es eigentlich gar nicht. Die Seele eines Menschen existiert ewig, nur der Körper vergeht. Der Geist von Helmut Creutz wird weiter über uns wehen und wirken, bis die wesentlichen Elemente seiner Reformkonzepte Wirklichkeit geworden sind. Vielleicht wird dann in seiner Heimatstadt Aachen für ihn als Architekten eines neuen Europa ein Denkmal errichtet.
– - – -
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger,
www.business-reframing.de
– - – -
– - – -
Helmut Creutz ist von uns gegangen. Dankbar, ihn gekannt zu haben, dürfen wir seiner gedenken. Dank und Mitgefühl gilt Barbara, die ihm Halt und Stärke gab.
– - – -
„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt“, schreibt Bertolt Brecht- Und so wird Helmut noch eine Weile unsere Gedanken befruchten und anregen, auch vor dem Hintergrund, dass die Erhaltung seines umfangreichen publizistischen wirtschaftsanalytischen Werkes gesichert erscheint.
– - – -
Mit der Analyse des Aufbaues von Geldvermögen, der Geldpolitik der Notenbank und der Gegenüberstellung der realen Wirtschaftsleistung machte Helmut Creutz eine Ungleichentwicklung aus, die er empirisch belegte. Und er zeigte damit auf, was Brecht in einem Kindergedicht so beschrieb:
– - – -
„Reicher Mann und armer Mann, – - – -
standen da und sahen sich an. – - – -
Und der Arme sagte bleich: – - – -
Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“ – - – -
– - – -
Für die Geld- und Bodenreformbewegung hat Helmut wertvolle Beiträge geleistet und Menschen wie Frau Prof. Kennedy und Prof. Geitmann als Mitstreiter gewonnen. Kritisches gesellschaftliches Engagement zeichneten schon sein Betriebstagebuch und das Schultagebuch eines Vaters aus („Haken krümmt man beizeiten“)-
– - – -
Dem Wachstumswahn stellte sich Helmut frühzeitig entgegen. Ich habe Helmut Anfang der 80er Jahre durch Vermittlung von Heinz-Peter Neumann kennenlernen dürfen und wir hatten zeitweise einen regen Gedankenaustausch. In der Sozial-wissenschaftlichen Gesellschaft war er Mitglied und gern gesehener Referent.
– - – -
In Dankbarkeit
– - – -
Jörg Gude, 2. Vorsitzender der Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft
– - – -
mehr online…
Aktuelle Kommentare