Virtuos oder dressiert – Wolfgang Berger

Virtu­os oder dressiert


Weder Menschen noch Unter­neh­men können gegen die Biolo­gie Erfolg haben



Wissen­schaft­li­che Erkennt­nis­se darüber, wie Menschen funk­tio­nie­ren sind schon immer in der Führungs­leh­re berück­sich­tigt worden. Aktu­el­le Forschungs­er­geb­nis­se bieten uns aber Über­ra­schun­gen, die eini­ges über den Haufen werfen. Moti­va­ti­on von außen funk­tio­niert nicht. Anwei­sun­gen laden krea­ti­ve Menschen dazu ein, sie zu unter­lau­fen. Sogar Aner­ken­nung ist oft kontra­pro­duk­tiv. Erfolg­reich ist vor allem das intrin­si­sche Prin­zip: Moti­va­ti­on von innen, Eigen­an­trieb, Inter­es­se, Neugier, Begeisterung.



Auch wir Menschen bestehen aus leben­den Zellen. Diese kennen nur zwei Modi: Schutz oder Entwick­lung. In beiden zugleich können sie ebenso wenig sein, wie Sie auf der Straße nicht sowohl rechts als auch links fahren können. Im Bewusst­sein der Zelle gibt es Rück­zug oder Fort­schritt, Krank­heit oder Gesund­heit, Wachs­tum oder Not, Poten­zi­al­ent­fal­tung oder Beschrän­kung bzw. Anpas­sung an Gren­zen, die von ande­ren gezo­gen werden.



Wir entschei­den in jedem Moment, ob wir konstruk­tiv oder destruk­tiv denken. Die Suche nach Fehlern, Zwei­fel oder die Sorge um ein Ergeb­nis sind der nega­ti­ve Gebrauch unse­rer Vorstel­lungs­kraft. Sie akti­vie­ren andere Bilder und Asso­zia­tio­nen im Gehirn. Inno­va­ti­on oder Fehler­su­che, starre Struk­tu­ren oder Flexi­bi­li­tät regen jeweils andere neuro­na­le Verknüp­fun­gen an.



Und eine recht neue Erkennt­nis: Unsere erst in den letz­ten Jahren erforsch­ten Spie­gel­zel­len steu­ern 70 Prozent der Kommu­ni­ka­ti­on zwischen Menschen ganz ohne Worte. Die Spie­gel­zel­len arbei­ten auto­nom. Ihre Reak­ti­on auf die äuße­ren Umstän­de können wir nicht steuern.



Ganz wich­tig für unser Arbeits­kli­ma: Das Herz erzeugt ein hundert­fach stär­ke­res Magnet­feld als das Gehirn. Diese Magnet­fel­der beein­flus­sen die Umge­bung deut­lich. Ihr Wirkungs­grad ist bis auf drei Meter mess­bar nach­ge­wie­sen. Eine artge­rech­te Arbeits­kul­tur muss das berück­sich­ti­gen. Bei Druck, Stress, Angst oder Zwei­feln sind die Herz­fre­quen­zen im Schutz­mo­dus und wirken störend, was Krank­hei­ten auslö­sen kann. Umge­kehrt führen Freude, Wert­schät­zung und Vertrau­en zu kohä­ren­ten, aufbau­en­den Wellen, die sich verstär­ken und Gesund­heit fördern.



Das Herz verfügt über eigene neuro­na­le Zellen und sendet Infor­ma­tio­nen an das Gehirn bis zu 15 Sekun­den bevor dies eine Entschei­dung trifft. Gesun­de Orga­nis­men haben einen kurzen, schnel­len Infor­ma­ti­ons­fluss und verhal­ten sich wie ein Netz­werk – ohne eine Komman­do­sta­ti­on an der Spitze. In ein Netz­werk kann ein Eindrin­gen an jedem Knoten­punkt gelin­gen und von dort kann man rasch auch an jeden ande­ren Punkt gelan­gen. Virtuo­si­tät (von lat. virtu) bedeu­tet dabei Tugend oder „inne­res Glück“.



In unse­rer prak­ti­schen BUSI­NESS-REFRAMING-Arbeit setzen wir diese aktu­el­len Forschungs­er­geb­nis­se der Biolo­gie und der Physik um. Wirk­lich erfolg­reich können Menschen nur im von der Biolo­gie vorge­ge­be­nen natür­li­chen Entwick­lungs­prin­zip sein.

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