Umweltorganisation „Sea Sheperd“ – Pressemitteilung
Sea Shepherds schneller Trimaran, die in Australien registrierte „Brigitte Bardot“, traf am 17. Juni für die diesjährige Grindwalschutzkampagne Operation Sleppid Grindini im Hafen von Sund (Kommune Tórshavn) auf den Färöern ein.
Die „Brigitte Bardot“ wurde von neun färöischen Polizeibeamten empfangen, die allerdings nicht an Bord gingen. Das Schiff und die Crew wurden ohne Zwischenfall vom Zoll abgefertigt.
Die Crew der „Brigitte Bardot“ tritt damit ihren Platz an der Seite des Sea Shepherd-Landteams an. Neben dessen Leiterin Rosie Kunneke aus Südafrika gehört dem Landteam auch der schottische Schauspieler und Co-Leiter der Kampagne Ross McCall an. Er traf Anfang der Woche auf der Inselgruppe ein.
Die Kapitänin der „Brigitte Bardot“, Wyanda Lublink aus den Niederlanden, sagte: „Für meine Crew und mich ist es eine Ehre, zusammen mit unserem engagierten Landteam für die Verteidigung der Grindwale einzustehen. Wir sind fest dazu entschlossen, alles Erdenkliche im Rahmen der Gesetze zu tun, um auf diese Gemetzel aufmerksam zu machen. Sie sind überholt und in keiner Weise zu rechtfertigen.“
Seit hunderten von Jahren treiben die Färinger vorbeiziehende Grindwale vom offenen Meer in die seichten Gewässer der Küste und schlachten sie dort ab. Dieser Brauch wird „Grindadráp“ oder „Grind“ genannt.
Das Abschlachten von Walen ist innerhalb der Europäischen Union (EU), zu der auch Dänemark als Mitgliedstaat gehört, illegal. Dubioserweise sind dänische Staatsangehörige auf den Färöern dennoch von diesem Gesetz nach wie vor ausgenommen.
Im Jahr 2014 arbeitete Dänemark aktiv mit den färöischen Walfängern zusammen, als die dänische Marine acht Crewmitglieder von Sea Shepherd verhaftete und drei Schnellboote von Sea Shepherd beschlagnahmte, weil sie sich für die Verteidigung einer Grindwalschule eingesetzt hatten, die im Rahmen eines Grinds zum Ziel wurde.
Vor ein paar Tagen erst sprach sich die dänische Premierministerin Helle Throning-Schmidt während ihrer Kampagne für die bevorstehenden nationalen Wahlen für das weiterführende Abschlachten von Walen auf den Färöern aus.
„Es besteht ein großer Widerspruch zwischen den Färöern, die einerseits behaupten, vom EU-Recht ausgenommen zu sein, aber zeitgleich unter dem Schutz von Dänemark, einem Mitglied der EU, stehen. Ohne die Gelder, Mittel und politische Unterstützung, die von Dänemark für die Färöer bereitgestellt werden, könnte der Grindwalfang – der sich über EU-Recht hinwegsetzt – nicht mehr weiter bestehen,“ sagte Captain Alex Cornelissen, Geschäftsführer von Sea Shepherd Global und Leiter der Kampagne Operation Sleppid Grindini.
Operation Sleppid Grindini ist Sea Shepherds sechste Grindwalschutzkampagne auf den Färöern. Die Sea Shepherd-Schiffe Sam Simon und Bob Barker, beide registriert in den Niederlanden, werden sich in Kürze dem Rest der Sea Shepherd-Crews anschließen und damit die stärkste Präsenz auf See bilden, die die Organisation bislang dort gezeigt hat.
Sea Shepherd Global
Sea Shepherd, gegründet 1977, ist eine internationale, gemeinnützige Naturschutzorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten von Wildtieren in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Arten zu schützen und zu erhalten.
Sea Shepherd wendet innovative Taktiken der direkten Aktion an, um zu ermitteln, zu dokumentieren und wenn nötig einzugreifen, um illegale Aktivitäten auf hoher See aufzudecken und ihnen entgegenzutreten. Durch den Schutz der Artenvielfalt unserer fein ausbalancierten marinen Ökosysteme trägt Sea Shepherd dazu bei, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben.
Weitere Informationen unter:
http://sea-shepherd.de
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