Die Stiftung FuturoVerde – Horst Hamm

Eine neue Stif­tung will die Wirt­schaft wieder gemein­nüt­zig machen und dazu beitra­gen, dass Unter­neh­men Gewin­ne nicht länger auf Kosten der Natur, ande­rer Regio­nen und zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen erwirt­schaf­ten müssen. In einem Leucht­turm-Projekt der Quer­den­ker GmbH in Costa Rica will Futu­r­o­Ver­de, zu Deutsch „grüne Zukunft“, in Koope­ra­ti­on mit insge­samt zehn betei­lig­ten Firmen vorma­chen, wie das geht.

Schon die Vorge­schich­te ist unge­wöhn­lich: Bereits vor sieben Jahren haben die Quer­den­ker GmbH und Baum­In­vest mit Hilfe deut­scher Inves­to­ren damit begon­nen, im Norden Costa Ricas ehema­li­ge Weide­flä­chen nach ökolo­gi­schen Grund­sät­zen wieder aufzu­fors­ten. Im Gegen­satz zu den meis­ten Wieder­auf­fors­tungs­pro­jek­ten ging es von vorn herein nicht darum, den größt­mög­li­chen Gewinn zu erwirt­schaf­ten, sondern um das Ziel, ökolo­gi­sche, sozia­le und ökono­mi­sche Rendi­ten mitein­an­der zu verein­ba­ren und unter einen Hut zu bringen.

Nach dem ersten Baum­In­vest-Fonds wurden der zweite und danach der dritte aufge­legt. Mit dem Ergeb­nis, dass inzwi­schen auf rund 2000 Hektar ca. eine Milli­on Bäume gepflanzt worden sind. Doch noch mehr als diese beein­dru­cken­de Zahl erstaunt die Entwick­lung, die auf diesen Flächen statt­ge­fun­den hat. Denn Baum­In­vest ist alles andere – nur kein gewöhn­li­ches Auffors­tungs­pro­jekt. Die beson­de­re Entwick­lung lässt sich beispiels­wei­se auf San Rafael nach­voll­zie­hen, der ersten Finca, die für das Projekt gekauft worden ist: Dort wurden ursprüng­lich kleine Parzel­len in Mono­kul­tur gepflanzt: 100 auf 100 Meter Teak, dane­ben die glei­che Fläche mit Roble Coral. Dann wieder Teak im Wech­sel mit Almen­dro, in Costa Rica der Baum des Lebens. „Diese Insel­be­wirt­schaf­tung haben wir bereits im zwei­ten Jahr über den Haufen gewor­fen“, sagt Stefan Pröst­ler, der Geschäfts­füh­rer der für die Auffors­tun­gen verant­wort­li­chen Firma „Puro Verde“, „wir woll­ten unse­rem Ziel näher kommen, einen arten­rei­chen Misch­wald zu pflanzen.“

Wald­feld­bau zwischen den Bäumen

Inzwi­schen arbei­ten die Forst­ar­bei­ter mit 30 heimi­schen Baum­ar­ten und pflan­zen die jungen Baum­spröss­lin­ge so, dass eine größt­mög­li­che Mischung mit Bäumen entsteht, die unter­schied­lich schnell wach­sen und damit bei der ersten Durch­fors­tung bereits gute Erträ­ge brin­gen. Doch das ist längst nicht alles. Denn zwischen den Bäumen werden teil­wei­se Ananas, Maniok, Toma­ten, Papri­ka, Tiquis­que und vor allem Ingwer kulti­viert – im soge­nann­ten Wald­feld­bau. Mit den Erträ­gen, die dieser abwirft, wird für die Menschen vor Ort ein Mehr­wert geschaf­fen, der weit über die Auffors­tung hinausgeht.

Die meis­ten Früch­te werden für den Eigen­be­darf auf den Fincas und für lokale Märkte ange­baut. Seit zwei Jahren gibt es aber auch ein Produkt, das für den Export nach Deutsch­land bestimmt ist: Ingwer. Unter dem Namen Ginger­Ver­de wird die würzi­ge Knolle als Saft-Konzen­trat verkauft, das als Botschaf­ter­ge­tränk für das Projekt steht (http://www.gingerverde.de).


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