Schüler lernen sparen mit Zinseszins
Das passt wunderbar zu der Geschichte des Schuldscheines aus dem brandenburgischen Mittenwalde von gestern. Ein 2010 gegründeter Verein, der sogenannte Geldlehrer ausbildet flankiert, den schulischen Unterricht mit Stunden, in welchen den Schülerinnen und Schülern „das Einmaleins“ des Umgangs mit Geld beigebracht wird.
Wie „Zeit-Online“ am 17.7.2012 unter der Überschrift „Geldlehrer – Warum ist sparen so wichtig?“ berichtet, gibt es in dem Verein bereits 69 solcher Geldlehrer. Die meisten davon sind oder waren Geld- bzw. Vermögensberater. Ein Schelm, wer böses dabei denkt!
Was die Kinder dabei lernen können ist klar. Zitat:
»Manuel ist 16 Jahre alt, spart monatlich 50 Euro und erhält vier Prozent Zinsen«, sagt sie. Manuel, der in der vorletzten Reihe sitzt, schaut irritiert nach vorn, als er seinen Namen hört. Ein paar der Mitschüler lachen. »Wie viel Geld hat er, wenn er 18 ist?«
Wenn man sich überlegt, dass die ehemaligen Schüler, also unsere heutigen Mitmenschen, im Grunde ohne derartige Geldlehrer zu einem Handeln in Geldfragen gekommen sind, das genau diesem jetzt gesondert gelehrten Denken entspricht, kann man sich fragen: „Wozu eigentlich dieses verstärkende Intensivtraining, das heute angeboten wird?“
Brauchen wir noch mehr Geldvermögen, um noch mehr Schulden entstehen zu lassen? Diese Art von „Geldlehrer“ verstärkt genau jene Prozesse, die uns heute an den Rand eines weiteren leidvollen Zusammenbruchs geführt haben. Es wäre so wichtig, das heutige Geldsystem von Grund auf zu hinterfragen und nach neuen Lösungen zu suchen. Die Schule wäre der Platz, dafür den Grundstein zu legen. Das funktioniert aber garantiert nicht mit Lehrern, deren einzige Devise zu sein scheint: „Mehr von dem, was uns bis hierher gebracht hat!“
Da es an den meisten Schulen keinen Unterricht in Wirtschaft gibt und auch keine entsprechenden Lehrbücher vorhanden sind, habe ich eine „Kleine Volkswirtschaftslehre für Jedermann“ verfasst, die für €3.90 im Buchhandel zu haben ist. ISBN:Nr. 9783848200757.
Ich habe der 60 Seiten starken Broschüre Worte von Goethe und Ludwig Erhard vorangestell:
„Die Menschen verdrießt’s, dass das Wahre so einfach ist; sie sollten bedenken, dass sie noch Mühe genug haben, es praktisch zu ihrem Nutzen anzuwenden.“ Goethe
„Wir sollten uns nicht so gebärden, als ob das Erkennen volkswirtschaftlicher Zusammenhänge nur den Gralshütern vorbehalten bliebe, die auf der einen Seite wissenschaftlich, auf der anderen Seite demagogisch ihre verhärteten Standpunkte vortragen. Nein, jeder Bürger unseres Staates muss um die wirtschaftlichen Zusammenhänge wissen und zu einem Urteil befähigt sein, denn es handelt sich hier um Fragen unserer politischen Ordnung, deren Stabilität zu sichern uns aufgegeben ist.“
Ludwig Erhard, 1962
Dr. Gerhardus Lang, Klinge 10, 73087 Bad Boll, e‑mail: gerhardus.lang@t‑online.de
Die Geldlehrer
Liebe Kinder, gebt fein Acht,
die Krise naht, der Feind erwacht -
drum horcht auf meine Lehre!
Hegt die Gelder mit Bedacht,
solang der Zins uns Freude macht –
bewahren wir die Schere.
Glaubt an die Gerechtigkeit,
am Ende kommt die große Zeit -
dann nähren euch die Fremden.
Der Haufen, den ihr sät, gedeiht,
ihr wachst voller Behaglichkeit –
und schlaft in seid’nen Hemden.
Seht, wie sich das Geld vermehrt,
wie Mammon den Besitzer ehrt –
da bleibt kein Wunsch vergeblich.
Es lebt sich frei und unbeschwert,
solang die Gunst sich nicht verkehrt –
zum Glück ist Reichtum erblich.
Zweifelt nicht an eurem Los,
wer groß ist, den schuf Gott so groß –
er freut sich am Gewinner.
Drum wähnt euch niemals hoffnungslos,
der Gute wird nie obdachlos –
das leugnen nur die Spinner…
http://www.traumpoet.blogspot.de
…so waere es also am dringensten, einen Aufklaerungsbrief allen Schulen und Lehreinstellungen zukommen zu lassen, mit dem neusten Stand der Wahrheiten!