Staatsschulden – Überraschende Probleme
Das Wahljahr 2009 mit seiner Vielzahl an Rettungspaketen und ‑schirmen wird für die Bundesfinanzagentur ein arbeitsreiches Jahr, denn die Mitarbeiter dieses staatseigenen Unternehmens müssen die Bundesanleihen, Schatzbriefe und Obligationen am Markt platzieren, damit der Finanzminister auch alle Geschenke bezahlen kann.
Dabei ist offenbar der erste Versuch in diesem Jahr, Bundeswertpapiere zu versteigern sehr enttäuschend verlaufen. Normalerweise sind derlei Versteigerungen Selbstläufer, sprich die Anleger reißen sich um die Papiere und viele Anlagewillige gehen leer aus. Doch die Bundesrepublik Deutschland hat bei der Versteigerung am 7.1. rund 760 Millionen Euro weniger Schulden aufnehmen können als sie eigentlich vorhatte. Das ist das zweitschlechteste Ergebnis einer solchen Versteigerung in der Geschichte.
Die Financial Times sieht da einiges Ungemach auf die deutschen Schuldenpolitiker zukommen und ein UBS-Strategie-Experte meint gar, dass die deutsche Regierung Probleme bekommen wird, wenn sie neues Geld am Markt aufnehmen will.
Sicher sind die derzeit niedrigen Zinsen ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung der Anleger, denn nach allen von Regierungskreisen gegebenen Versprechungen sind die Geldvermögen der Anleger ja gerettet worden. Demnach sind sie noch vorhanden, stellen sich aber dem Markt nicht zur Verfügung. Die Anleger horten ihr Geld. Dagegen bietet der Instrumentenkasten der Mainstream-Wirtschaftspolitik kein Mittel.
Es ist an der Zeit diesen Kasten um das Instrument einer konstruktiven Umlaufsicherung zu erweitern. Würde das Horten und Zurückhalten von Geld mit Kosten belastet, dann würde sich alles am Markt verfügbare Kapital auch zu niedrigen Zinsen anbieten. Ein kleiner Eingriff mit einer für die Marktwirtschaft lebensrettenden Wirkung und wichtige Voraussetzung für eine zukunftsfähige und nachhaltige humane Wirtschaft.
Niedrige Zinsen nützen einer Volkswirtschaft nur, wenn sie von einer Umlaufsicherung des Geldes begleitet werden.
Danke an „Schall und Rauch“
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