Marktrückkopplungen
Abbildung
: Die Abbildung verdeutlicht die beiden über den Preis
miteinander vernetzten Regelkreise im System von Angebot und
Nachfrage. Wenn das Angebot höher ist, als die Nachfrage, wirkt
sich die negative Rückkopplung des Preises mit dem Angebot
stärker aus, als die positive Kopplung mit der Nachfrage. Da der
Preis dadurch fällt, verringert sich das Angebot durch die
positive Kopplung mit dem Preis, während die Nachfrage durch die
negative Rückkopplung zunimmt. Da dadurch einer gestiegenen
Nachfrage ein verringertes Angebot gegenübersteht, steigt der
Preis wieder an. Es herrscht also im Gegensatz zu den üblichen
statischen Modellen der Ökonomen kein Gleichgewicht, sondern
eine dynamische Wechselwirkung, die das System schwingen lässt.
Je besser die Anbieter die Nachfrage zum kalkulierten Preis
vorhersehen, umso weniger wird das System schwingen. Je homogener die
Produktionszyklen sind, umso eher wird es zu einem Überangebot
kommen. Ein Aufschaukeln dieser Schwingungen ist bei ungenügender
Dämpfung allerdings nicht ausgeschlossen.
Abbildung
2: Geldkapital bewirkt einen Zinsertrag (positive
Kopplung) und der Zinsertrag erhöht seinerseits das Geldkapital
(positive Rückkopplung). Im Gegensatz zu einem Regelkreis wird
die Eingangsgröße (Geldkapital) hierbei nicht
zurückgeführt, sondern durch die positive Rückkopplung
sogar verstärkt. Das ist der Zinseszinseffekt. Es ist jedem
Regelungstechniker bekannt, dass ein derartiges System auf seine
eigene zerstörung programmiert ist.
Text und Grafiken: Dr. Horst Käsmacher
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