Leserbriefe – 01/2012

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Eine Antwort

  1. Roland Weber sagt:

    Mit Inter­es­se habe ich zur Kennt­nis genom­men, dass die „Humane Wirt­schaft“ mit ihren Arti­keln erkenn­bar dazu über­geht, „Geld und Zinsen“ nicht nur als abstrak­te System­fra­gen, sondern als konkre­te Auswir­kun­gen auf das sozia­le Leben zu begrei­fen. Es ist auch uner­heb­lich, ob man den Kapi­ta­lis­mus mit einem Casino, mit Pokern oder mit dem Blut­kreis­lauf vergleicht, wie dies im Arti­kel „Entwe­der Kapi­ta­lis­mus oder Sozia­lis­mus“ darge­stellt wird. Natür­lich muss man die Phobie verste­hen, die der real exis­tie­ren­de Sozia­lis­mus ausge­löst hat, aber merk­wür­di­ger­wei­se genießt der Kapi­ta­lis­mus trotz unüber­seh­bar desas­trö­ser Einflüs­se ein immer noch höhe­res Anse­hen. Es ist wohl in der Tat das Absur­des­te, sich nun an Begriff­lich­kei­ten fest­bei­ßen zu wollen. Viel wich­ti­ger wäre es einmal zu defi­nie­ren, welchen Stel­len­wert wir der Geld­wirt­schaft einräu­men. Und dazu wäre bei eini­gen Beiträ­gen sicher­lich noch etwas zu sagen oder zu ergän­zen. Wieso nimmt man die „Wachs­tums­theo­rie“ nicht einmal schär­fer ins Visier? Ich nehme an, dass die meis­ten Leser auch damit einver­stan­den wären, wenn sich ihr Lebens­stan­dard einfach so halten würde, wie er gerade ist. Und ich nehme auch an, dass in diesem System durch­aus noch Luft, sprich genug Geld vorhan­den ist, um im sozia­len Bereich dann dennoch Verbes­se­run­gen zu erzie­len. Dass wir – und damit meine ich vor allem die „Finanz­ex­per­ten“ – das alles nicht gezielt hinter­fra­gen, das ist das eigent­li­che Übel. Mit der Beschrei­bung der Zustän­de ist wenig gewon­nen, es kommt darauf an, Konse­quen­zen zu ziehen. Wie reich müssen Reiche noch werden, damit ein Aufschrei erfolgt? Dass die Reichen in diesem System stets exor­bi­tant reicher und die Armen stets ärmer werden, ist nicht nur inhu­man und verrät letzt­lich alle Werte, für die Menschen angeb­lich eintre­ten, sondern schafft ausschließ­lich sozia­len Spreng­stoff, der dann irgend­wann einmal nicht mehr zu „händeln“ ist. Sind die Menschen für die Finanz­wirt­schaft und einige System­ge­win­ner oder die Finanz­wirt­schaft für alle Menschen da?

    Roland Weber
    Mannheim

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