Felix Fuders zu Gast in Villa Gesell – Andreas Bangemann
Professor Dr. Felix Fuders ist Direktor des Instituts für Ökonomie an der Austral Universität in Chile (UACh), außerdem Direktor von SPRING Chile, und in Deutschland Mitglied der Gesellschaft für Nachhaltigkeit und im Netzwerk für Nachhaltige Ökonomie, Berlin, sowie 1. Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung e. V. (INWO)“
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Am 5. April 2019 eröffnete Felix Fuders auf Einladung des Rotary Clubs im argentinischen Badeort Villa Gesell eine Konferenz zu Ehren Silvio Gesells und dessen Sohn Carlos. Letzterer gründete die Stadt Villa Gesell, die heute mit knapp 30.000 Einwohnern jährlich rund 750.000 Touristen anzieht und zu einem der meistbesuchten Ausflugs- und Urlaubsziele Argentiniens zählt. 1931 erwarb Carlos Gesell das ca. 350 km südlich von Buenos Aires am Atlantik gelegene Stück Land und entwickelte es nach und nach.
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Die Gemeinde Villa Gesell und ihr Bürgermeister Gustavo Barrera unterstützten die Konferenz gemeinsam mit bekannten Unternehmen, Organisationen und Banken. Der Distrikt-Gouverneur und der argentinische Tourismusminister besuchten die Veranstaltung ebenfalls.
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Felix Fuders würdigte in seinem Eröffnungsvortrag Silvio Gesell und sein Werk. Er war letztlich der Namensgeber des Ortes, den sein Sohn Carlos mit der Gründung würdigen wollte. Die Zuhörerinnen und Zuhören zeigten sich anschließend begeistert von dem für sie bis dato kaum bekannten Werk des „Stadtvaters“. Der Wirtschaftsprofessor Felix Fuders wurde in Folge von lokalen Radio- und Fernsehsendern interviewt, auch die Presse zeigte sich interessiert.
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Wie auch während seines Vortrags zur Konferenz wies Fuders dabei auf den innovativen Vorschlag von Silvio Gesell hin, der vor mehr als 100 Jahren veröffentlicht wurde, und vorsah, einen negativen Zinssatz zuzulassen, um einen starken Rückgang der Gesamtnachfrage und eine Stagnation der Wirtschaft zu vermeiden, die durch ein längeres Horten der Währung verursacht werden kann. „Wirtschaftswissenschaftlern fällt es auch heute noch schwer, in Sphären negativer Zinsen zu denken, aber mit einer entsprechenden Maßnahme – richtig umgesetzt – können durch sie die Antworten für wichtige wirtschaftliche Lösungen gefunden werden“, sagte Fuders.
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„Silvio Gesell beeinflusste das Denken von Ernesto Tornquist und Raúl Prebisch und damit den wirtschaftlichen Aufschwung Argentiniens zu Beginn des letzten Jahrhunderts. In den 1930er Jahren gelang es einer Stadt in Österreich (Wörgl), die Weltwirtschaftskrise zu überwinden, indem sie eine Geldpolitik gemäß den Richtlinien von Gesell umsetzte“, erläuterte Fuders den Gästen die Relevanz der Arbeit des Ökonomen und Geldreformers. Dass seine Bedeutsamkeit bis in die Neuzeit wirke, belegte Felix Fuders mit den Negativzinsen der Europäischen Zentralbank und den Äußerungen des Vorstandsmitglieds der EZB Benoît Cœuré, der bereits mehrfach darauf hinwies, welche Veränderungskraft hinter dem Gesellschen Gedanken stecke, Bargeld einer Umlaufsicherung zu unterwerfen.
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An der Konferenz nahm auch der argentinische Autor Dr. Carlos Fernando Louge teil (siehe Foto links). Dieser veröffentlichte 2017 das Buch „Keynes & Gesell ¿nuevo paradigma?: El orden económico natural y breve historial monetaria argentina”. Felix Fuders und Carlos Louge besuchten auch gemeinsam das Gesell-Museum am ehemaligen Wohnsitz von Carlos Gesell. Dazu schrieb uns Professor Fuders in einer E‑Mail: „Dort ist jetzt der zweite Stock des Hauses Silvio Gesell gewidmet, und die Bibliothek von Silvio (die zuvor noch bei der Familie Meszaros Gesell in Buenos Aires war) ist nun hier gelandet. Der Urenkel Silvios, Víctor Meszaros Gesell, den ich 2015 kennengelernt hatte, fragte mich vor zwei Jahren an, ob die Bibliothek an unserer Uni in Chile untergebracht werden könnte. In einer Unibibliothek wären die Bücher aber zwischen all den anderen untergegangen. Hier im Museum sind sie nun zusammen als eine Sammlung erhalten, was mich sehr freut. Übrigens wird in dem Museum auch Werner Onken geehrt, für seine Leistungen um die Verbreitung der Schriften Gesells. Es gibt ein Foto von ihm und einige Zitate, die in Bilderrahmen an der Wand hängen.“
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Carlos Gesell, der Gründer von Villa Gesell wurde 1971 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er starb 1979 im Alter von 88 Jahren in Buenos Aires.
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Am 5. April 2019 eröffnete Felix Fuders auf Einladung des Rotary Clubs im argentinischen Badeort Villa Gesell eine Konferenz zu Ehren Silvio Gesells und dessen Sohn Carlos. Letzterer gründete die Stadt Villa Gesell, die heute mit knapp 30.000 Einwohnern jährlich rund 750.000 Touristen anzieht und zu einem der meistbesuchten Ausflugs- und Urlaubsziele Argentiniens zählt. 1931 erwarb Carlos Gesell das ca. 350 km südlich von Buenos Aires am Atlantik gelegene Stück Land und entwickelte es nach und nach.
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Die Gemeinde Villa Gesell und ihr Bürgermeister Gustavo Barrera unterstützten die Konferenz gemeinsam mit bekannten Unternehmen, Organisationen und Banken. Der Distrikt-Gouverneur und der argentinische Tourismusminister besuchten die Veranstaltung ebenfalls.
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Felix Fuders würdigte in seinem Eröffnungsvortrag Silvio Gesell und sein Werk. Er war letztlich der Namensgeber des Ortes, den sein Sohn Carlos mit der Gründung würdigen wollte. Die Zuhörerinnen und Zuhören zeigten sich anschließend begeistert von dem für sie bis dato kaum bekannten Werk des „Stadtvaters“. Der Wirtschaftsprofessor Felix Fuders wurde in Folge von lokalen Radio- und Fernsehsendern interviewt, auch die Presse zeigte sich interessiert.
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Wie auch während seines Vortrags zur Konferenz wies Fuders dabei auf den innovativen Vorschlag von Silvio Gesell hin, der vor mehr als 100 Jahren veröffentlicht wurde, und vorsah, einen negativen Zinssatz zuzulassen, um einen starken Rückgang der Gesamtnachfrage und eine Stagnation der Wirtschaft zu vermeiden, die durch ein längeres Horten der Währung verursacht werden kann. „Wirtschaftswissenschaftlern fällt es auch heute noch schwer, in Sphären negativer Zinsen zu denken, aber mit einer entsprechenden Maßnahme – richtig umgesetzt – können durch sie die Antworten für wichtige wirtschaftliche Lösungen gefunden werden“, sagte Fuders.
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„Silvio Gesell beeinflusste das Denken von Ernesto Tornquist und Raúl Prebisch und damit den wirtschaftlichen Aufschwung Argentiniens zu Beginn des letzten Jahrhunderts. In den 1930er Jahren gelang es einer Stadt in Österreich (Wörgl), die Weltwirtschaftskrise zu überwinden, indem sie eine Geldpolitik gemäß den Richtlinien von Gesell umsetzte“, erläuterte Fuders den Gästen die Relevanz der Arbeit des Ökonomen und Geldreformers. Dass seine Bedeutsamkeit bis in die Neuzeit wirke, belegte Felix Fuders mit den Negativzinsen der Europäischen Zentralbank und den Äußerungen des Vorstandsmitglieds der EZB Benoît Cœuré, der bereits mehrfach darauf hinwies, welche Veränderungskraft hinter dem Gesellschen Gedanken stecke, Bargeld einer Umlaufsicherung zu unterwerfen.
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An der Konferenz nahm auch der argentinische Autor Dr. Carlos Fernando Louge teil (siehe Foto links). Dieser veröffentlichte 2017 das Buch „Keynes & Gesell ¿nuevo paradigma?: El orden económico natural y breve historial monetaria argentina”. Felix Fuders und Carlos Louge besuchten auch gemeinsam das Gesell-Museum am ehemaligen Wohnsitz von Carlos Gesell. Dazu schrieb uns Professor Fuders in einer E‑Mail: „Dort ist jetzt der zweite Stock des Hauses Silvio Gesell gewidmet, und die Bibliothek von Silvio (die zuvor noch bei der Familie Meszaros Gesell in Buenos Aires war) ist nun hier gelandet. Der Urenkel Silvios, Víctor Meszaros Gesell, den ich 2015 kennengelernt hatte, fragte mich vor zwei Jahren an, ob die Bibliothek an unserer Uni in Chile untergebracht werden könnte. In einer Unibibliothek wären die Bücher aber zwischen all den anderen untergegangen. Hier im Museum sind sie nun zusammen als eine Sammlung erhalten, was mich sehr freut. Übrigens wird in dem Museum auch Werner Onken geehrt, für seine Leistungen um die Verbreitung der Schriften Gesells. Es gibt ein Foto von ihm und einige Zitate, die in Bilderrahmen an der Wand hängen.“
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Carlos Gesell, der Gründer von Villa Gesell wurde 1971 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er starb 1979 im Alter von 88 Jahren in Buenos Aires.
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