Bonuszwecksparen als Sparform in zinsarmer Zeit – Jörg Gude

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1. Einleitung
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Gegen­wär­tig leben wir in einer Nied­rig­zins­pha­se mit einem Euro­leit­zins von null Prozent und Sparer haben Mühe, Erträ­ge zu erzie­len. Geschäfts­ban­ken erzie­len auf ihre Gutha­ben bei der Noten­bank einen nega­ti­ven Einla­gen­zins. Es sieht ganz danach aus, dass die Situa­ti­on noch für lange Zeit anhal­ten wird. Dies entspricht auch den Erwar­tun­gen, die John Maynard Keynes bereits für die Situa­ti­on der Enkel­ge­nera­ti­on erwar­te­te und die die Geld­re­form­be­we­gung als lang­fris­ti­gen Zustand ansieht. In diesem Umfeld brau­chen Banken und Spar­kas­sen drin­gend neue Produk­te und Geschäftsmodelle
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2. Der Vorschlag oder das Produkt
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Ich möchte aufzei­gen, wie Sparer mit einem Spar­kas­sen oder Banken­pro­dukt auch in dieser Zeit einen posi­ti­ven Zins erzie­len könn­ten. Dieses vorzu­schla­gen­de Spar­pro­dukt bezeich­ne ich als Bonus­zweckspa­ren. So ganz neu ist der Zweckspar­ge­dan­ke nicht. Oftmals gibt es für den Sparer einen bestimm­ten Zweck oder Wunsch, den er in der Zukunft reali­sie­ren will durch Veraus­ga­bung seines Spar­ver­mö­gens. Und manch­mal ist dieser Zweck auch recht­lich fest­ge­legt. Das Bauspa­ren oder Ries­ter-Renten­spa­ren kann als Zweckspa­ren aufge­fasst werden und es gibt einen Anreiz, in weite­rem Sinne also einen Bonus, eine solche Spar­form zu wählen. Es geht mir um ein echtes Spar­pro­dukt. Deshalb soll der Bonus in Form eines echten Zinses und nicht als Fest­be­trag oder Fest­prä­mie gezahlt oder gutge­schrie­ben werden.
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Das Modell kennt drei Betei­lig­te: (1) den Zweckspa­rer, (2) die Bank, hier Spar­bank genannt, und (3) den Gewer­be­trei­ben­den, für dessen zukünf­ti­ges Leis­tungs­ent­gelt der Sparer anspart. Der Gewer­be­trei­ben­de trägt wirt­schaft­lich gegen­über der Spar­bank den Bonus­zweck-Spar­zins. Er profi­tiert von der früh­zei­ti­gen Bindung des Kunden an ihn als späte­ren Leis­tungs­er­brin­ger und kann Zukunft, Auftrags­la­ge und Beschäf­ti­gung besser planen und kalku­lie­ren. Der Anbie­ter des Produk­tes Bonus­zweckspa­ren soll eine Spar­kas­se, Volks­bank oder breit aufge­stell­te Geschäfts­bank sein.
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Wir wollen die Inter­es­sen dieser drei Partei­en einmal betrach­ten und dabei zugleich die drei­fa­che „Win-Situa­ti­on“ heraus­ar­bei­ten. Der Sparer erhält einen Spar­zins von der Spar­bank, der in der gegen­wär­ti­gen und wohl mittel­fris­tig anhal­ten­den Situa­ti­on leicht über der Null­pro­zent­gren­ze liegt und für den Sparer auch liegen soll, also viel­leicht bei 0,01 % bis 0,1 %. Dafür erhält die Bank für eine über­schau­ba­re mitt­le­rer Frist Einla­gen. Prozen­tu­al höher liegt der Bonus­zins, den der Sparer aufgrund seiner Zweck­bin­dung erhält. Auch der Bonus­zins wird von der Spar­bank dem Sparer gutge­schrie­ben auf dem Zwecks­par­kon­to. Wirt­schaft­lich betrach­tet soll aber nicht die Spar­bank mit dem Bonus­zins belas­ten werden – sie erhält ja auch keinen über die Einla­geleis­tung und deren Verwen­dung hinaus­ge­hen­den Vorteil, außer der Stär­kung des Gewer­be­kun­den, der häufig Schuld­ner der Spar­bank ist. Den Bonus­zins soll viel­mehr der Gewer­be­trei­ben­de betriebs­wirt­schaft­lich tragen müssen und der Spar­bank erstat­ten, steht doch am Ende des Zwecks­pa­rens das Spar­geld zur Auszah­lung im Gegen­zug zu abge­nom­me­nen Leis­tun­gen. Davon profi­tiert der Gewer­be­trei­ben­de. Und der Sparer erhält summa summa­rum einen so hohen posi­ti­ven Zins, wie er ihn mit ande­ren Anla­ge­for­men nicht so leicht erreicht. …
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