Vermögensabgabe statt ökonomischem Unvermögen! – Roland Rottenfußer
„Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!“, heißt das bekannte Zitat von Bertold Brecht. Umgekehrt gilt dies aber auch. Übermäßiger Reichtum steht zu wenig im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei ist er in mehrfacher Hinsicht gemeinschaftsschädlich. Weil Geld an allen Ecken und Enden fehlt und sich gewaltige, demokratisch nicht legitimierte Machtzentren bilden. Attac fordert jetzt in einem Papier eine einmalige Vermögensabgabe der Reichen mit einem Gesamtvolumen von über einer Billion Euro. Außerdem sollen langfristige Mechanismen der Umverteilung von oben nach unten etabliert werden. Ist dieser Vorschlag von Attac begrüßenswert? Ja. Ist er ausreichend? Nein. Kabarettist Volker Pispers ist in Hochform: „Wenn die 10 Prozent richtig Reichen im Land bereit wären, die Hälfte ihres Vermögens abzugeben, wären die Staatsschulden praktisch weg.“ Höflich plätscherndes Lachen im Publikum. „Und das bräuchten die gar nicht auf einen Schlag zu tun. Wenn die reichsten 10 Prozent bereit wären, 10 Jahre lang jeweils 5 Prozent von ihrem Vermögen abzugeben – das würden die in dem einzelnen Jahr überhaupt nicht mitkriegen.“ Betretenes Schweigen im Publikum. Irgendwo muss doch der Haken sein! Tatsächlich schließt Pispers mit der Bemerkung: „Es gibt nur ein einziges Problem: Wir haben eine Demokratie. Und Sie kriegen in einer Demokratie keine Mehrheit für eine Politik, von der 90 Prozent der Bevölkerung profitieren würden.“
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