Arme unter den Reichen preschen vor

Mit einer Aufse­hen erre­gen­den Kampa­gne haben sich „Reiche“ zur Initia­ti­ve „Appell für eine Vermö­gens­ab­ga­be“ entschlos­sen.

Reich ist man ihrer Auffas­sung nach ab einem Vermö­gen von 500.000 €. Und das soll auch die Grenze sein, ab der ihr Vorschlag, eine  fünf­pro­zen­ti­ge Vermö­gens­ab­ga­be zu leis­ten, grei­fen soll. 

Bemer­kens­wer­ter­wei­se geht dieser Vorschlag weiter als die Forde­rung der LINKEN, welche eine entspre­chen­de Abgabe erst ab einem Vermö­gen von einer Milli­on Euro fordern.

Die Prot­ago­nis­ten des Projek­tes fordern andere Reiche auf, sich ihrem Appell anzuschließen.

Einmal davon abge­se­hen, dass man ab 500.000 Euro bereits zu den reichs­ten 5 % der Repu­blik gehört ist man immer noch vergleichs­wei­se arm.

Setzt man 500.000 Euro mit 5 cm gleich, dann entspricht die Milli­ar­de Euro 100 Meter und das Vermö­gen eines Albrecht-Bruders 2 km.

Oder anders ausge­drückt. Der mit 500.000,- € Vermö­gen bezahlt eine einma­li­ge Abgabe von 25.000,- € und Herr Albrecht demnach 1 Milliarde €. 

Die Ungleich­ver­tei­lung ist auch inner­halb der reichs­ten 5 % ekla­tant und hat in sich eine eigene Scher­en­ent­wick­lung. Während die Vermö­gen knapp ober­halb der 500.000er Grenze besten­falls lang­sam zuneh­men, explo­die­ren sie am oberen Ende der „Hitlis­te“.

Die Initia­to­ren haben die 5 % Abgabe einma­lig geplant und stel­len sich in der Folge eine jähr­li­che Abgabe von 1 % vor. Wer sein Vermö­gen konser­va­tiv anlegt sollte eine fünf­pro­zen­ti­ge Rendi­te jähr­lich erwirtschaften.

So gese­hen wäre die einma­li­ge Abgabe in etwa der Betrag, den die Reichen pro Jahr durch Zinsen hinzu gewon­nen haben. Ab dem Folge­jahr geht es wieder ans Vermögenswachstum.

Keine Frage, die Initia­ti­ve ist löblich, zeugt sie doch davon, dass auch die besser gestell­ten in unse­rer Gesell­schaft spüren, dass es mit der Gerech­tig­keit nicht mehr allzu gut bestellt ist. Ande­rer­seits ist sie besten­falls dazu geeig­net das immense Wachs­tum von Vermö­gen und Verschul­dung der letz­ten Jahre für kurze Zeit zu dämp­fen. Aufhal­ten lässt sich die Scher­en­ent­wick­lung bei der Vermö­gens­ver­tei­lung aber nur durch Maßnah­men, welche dazu geeig­net sind, die Umver­tei­lung von Arm zu Reich erst gar nicht zustan­de kommen zu lassen.

Glück­li­cher­wei­se werden entspre­chen­de Wege in zuneh­men­dem Maße disku­tiert.

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