„Pago en especie“ – Redaktion

Mexiko akzep­tiert Steu­er­zah­lun­gen von Künst­lern in Form eige­ner Werke. – - – 

Künst­ler leiden im Allge­mei­nen darun­ter, zwar voller Schaf­fens­kraft zu stecken, aber kein Einkom­men erwirt­schaf­ten zu können, das zu mehr als dem Lebens­un­ter­halt ausreicht. In Mexiko ist das Steu­er­zah­len gene­rell unbe­liebt, auch im Kunstbereich.
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Der mittel­ame­ri­ka­ni­sche Staat dürfte der einzi­ge welt­weit sein, in dem Steu­er­schul­den in Form selbst geschaf­fe­ner Werken bezahlt werden können. 1957, im Todes­jahr des berühm­ten mexi­ka­ni­schen Malers Diego Rivera, wollte es das Schick­sal, dass Mexiko einen kunst­be­geis­ter­ten Abtei­lungs­lei­ter im Finanz­mi­nis­te­ri­um hatte, der nach Wegen suchte, wie klamme Künst­ler ihren Bürger­pflich­ten gegen­über der Gemein­schaft nach­kom­men konn­ten. Das Pago en espe­cie – Das „Bezah­len in Natu­ra­li­en“ wurde gebo­ren und besteht bis zum heuti­gen Tage. 1975 und noch einmal 1994 in seinen detail­lier­ten Rege­lun­gen verfei­nert, führte diese Möglich­keit dazu, dass der Staat nicht nur im Besitz einer wert­vol­len Kunst­samm­lung ist und viele Werke heimi­scher, teil­wei­se inter­na­tio­nal aner­kann­ter Berühmt­hei­ten im Bestand hat, sondern man leis­te­te auch einen außer­ge­wöhn­li­chen Beitrag zur Erhal­tung und Pflege des kultu­rel­len Erbes im eige­nen Land. Aufgrund der Viel­zahl der auf diese Weise in Staats­be­sitz gelan­gen­den Kunst­wer­ke, finden nicht alle den Weg in landes­ei­ge­ne Museen und Ausstel­lun­gen. Sie verschö­nern Amts­stu­ben und Büros öffent­li­cher Einrichtungen.
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Ein Bewer­tungs­aus­schuss (Comité de Evalu­ación) aus Malern, Bild­hau­ern und Gale­ris­ten beur­teilt die Quali­tät der Werke und im Rahmen einer klaren fiska­li­schen Rege­lung werden sie für den Künst­ler steu­er­ent­las­tend in den Bestand des Staa­tes genom­men. Die Steu­er­hö­he ist gestaf­felt je nach verkauf­ter Anzahl von Kunstwerken.
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Bis zum heuti­gen Tage versu­chen alle Betei­lig­ten, dieses System zu verfei­nern, die Staats­kas­se zufrie­den­zu­stel­len und die Quali­tät der Kunst in Mexiko zu verbessern.
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José Ramón San Cris­tó­bal Larrea, Gene­ral­di­rek­tor der Landes­kul­tur­för­de­rung ist vom Erfolg der steu­er­recht­li­chen Eigen­tüm­lich­keit über­zeugt: „Hätten all die Künst­ler ihre Steu­ern mit Geld bezahlt, dann wären wir heute nicht im Besitz der landes­weit besten Samm­lung zeit­ge­nös­si­scher Kunst.“
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Die Zahl der Kunst­wer­ke beläuft sich mitt­ler­wei­le auf über 7.000 Stück und mehr als 700 Künst­ler haben sich dem Programm angeschlossen.
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