Zinslose Kredite sind der „Sozialismus der Reichen“
Zinslose Kredite wünschen sich manche hochverschuldeten Unternehmer und Privatleute. Doch im richtigen Leben gibt es das nur für Einrichtungen, die „zu groß zum Scheitern“ („too big to fail“) sind.
Laut dem im Juli 2011 veröffentlichten Bericht zu den Krediten, die anlässlich der Wirtschaftskrise ab 2007 durch die FED (US-amerikanische Notenbank Federal Reserve) ausgereicht wurden, gibt es praktisch kaum eine westliche Großbank, die nicht mit riesigen Summen bedacht wurde.
Von Dezember 2007 bis Juni 2010 hat die FED unzählige Banken, Unternehmen und Staaten durch „frisch gedruckte Dollars“ vor dem Zusammenbruch gerettet, der ihnen gedroht hätte, wenn sie die Verluste, die sie selbst zu verantworten hatten, realisiert hätten. Demnach hat die FED insgesamt 16 Billionen US-Dollar an Banken, Unternehmen und Staaten ausgereicht und jetzt nur unter enormem politischen Druck die Nutznießer dieser Kredite veröffentlicht.
Unter den Empfängern befinden sich an vorderer Stelle auch deutsche Banken. Die Deutsche Bank z.B. erhielt auf diesem Weg 354 Milliarden US-Dollar!
Weshalb die FED diese Zahlen am liebsten für immer verheimlicht hätte ist angesichts der derzeitigen Diskussion um die Anhebung der Schuldenobergrenze und den damit verbundenen Sparhaushalten für die „kleinen Leute“ auch klar.
Unglaublich – aber wohl wahr – scheint, dass diese Mittel als zinslose Kredite ausgereicht und bis heute nicht getilgt wurden.
Thomas H. Greco zitiert diesbezüglich den US-Senator Bernie mit der Einschätzung, es handle sich um den „Sozialismus der Reichen“.
Im Boot des Kapitalismus fahren wir auf den Abgrund zu. Für diese Einschätzung bedarf es keiner hellseherischen Kräfte. Ob wir das Boot vor dem Sturz ins Ungewisse verlassen oder den Weg in ungewisse Tiefen antreten, um am Ende vielleicht zu den Überlebenden zu zählen, hängt von der Kraft und dem Mut ab, den wir in naher Zukunft entwickeln. Sich dabei auf Politiker und Eliten zu verlassen, hieße den Fall in die Tiefe in Kauf zu nehmen.
Für einen rechtzeitigen Neuanfang zu sorgen, hieße, sich auf die Suche begeben. Auf diesen Webseiten ist das gar kein so schlechter Anfang.
Ich habe im engsten Verwandschaftkreisen einer dieser smarten Anzugträger, dessen Prototypen man täglich beratend und meinungsbildend im Anlegerfernsehen lauschen darf. Ausgebildet zum Dipl. Kaufmann, auf Führungsebene tätig, auch schon erste publizistische Spuren hinterlassend und mit seinen runden 40 Jahren ökonomisch gesehen mindest 20x erfolgreicher als ich. Vom Meinungsbild her würde ich ihn mal der Tea-Party zuordnen. Das ist mein familieninterner Wiederpart und ich möchte mal sein Hirn nach außen stülpen:
Mein Erfolg beruht auf meiner Arbeit und meine Arbeit ist ein Teil meiner Lebenszeit. Kein Mensch hat das Recht mein Leben zu bestimmen und schon gar nicht mir Teil meines Lebens zu nehmen. Alle Steuern und Abgaben die ich für andere entrichten muß ist eine Verkürzung meines Lebens und damit so was wie ein kleiner Mord.
So vile zu Sozialismus der Reichen. Ich möchte diese Aussage, welche nahe an der Wortlichkeit liegt, hier an dieser Stelle nicht kommentieren.
Alle Oberklassen nehmen das gern für sich in Anspruch, ein sozusagen selbst geschaffenes Recht mit Religionscharakter.
Hier wird das Spiel Gier gegen Neid gespielt und inszeniert nach den Spielregeln der Macht.
Die Folgen sind unabsehbar, alles was wichtig und unbezahlbar ist, wird geopfert.
Wolfgang Reinke